Samstag, 8. Dezember 2018

Eva Moser / Uwe Degreif: Kunst in Oberschwaben

Eva Moser / Uwe Degreif:
 Kunst in Oberschwaben 



Schon das Cover des Buches verrät um was es geht: Kunst, Barockkunst, Putten und Engel, Oberschwaben halt wie man es kennt und liebt. Wobei das zeitliche Spektrum viel weiter reicht, von den Pfahlbauern bis ins 20. Jahrhundert.

Territoriale Kleinteiligkeit, politische Vielfalt und offene Grenzen bilden den Rahmen für die von externen Einflüssen, Austausch und Konkurrenz geprägte Entwicklung der Kunstlandschaft Oberschwaben. Dass Napoleon das Gebiet, das „Oberland“ mit seinen reichen Bauern, Württemberg zugeschlagen hat, wurde nicht überall und von jedem goutiert. Das wirkt stellenweise bis heute nach, wie ich den Eindruck habe.

Aber zurück zum Thema des Buches, zur Kunst. Vor allem zum Barock. Dieser Kunststil wurde dabei mit einer Fülle herausragender Bau- und Kunstwerke geradezu zum Inbegriff Oberschwabens. Nach dem Untergang der barocken Sakrallandschaft in der Zeit Napoleons öffnete sich Oberschwaben erst spät und eher zögernd den Kunsteinflüssen der Moderne.

Das reich bebilderte Buch vermittelt die Grundzüge von 6000 Jahren Kunstgeschichte in Oberschwaben, von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert. Und so beginnt die Autorin auch zuerst einmal mit einer allgemeinen Einleitung, der „Suche nach Oberschwaben“. Dann geht es aber gleich los mit der Pfahlbauernzeit. Kelten, Römer, folgen, danach die uns näher stehenden Perioden der Romanik, Gotik, Renaissance und natürlich des Barock, dem der meiste Platz gewidmet ist. Es folgt ein Kapitel über Residenzen und Schlösser der zeit, bis das Buch ins 19. Jahrhundert schwenkt. Nun dominiert auch nicht mehr die sakrale Kunst.

Uwe Degreif als Co-Autor widmet sich anschließend der Kunst des 20. Jahrhunderts.

Der umfangreiche Anhang weist ein Literaturverzeichnis sowie ein Orts- und Personenregister auf.

Der Preis ist für ein Werk dieser Qualität mehr als angemessen, was sicherlich der Förderung der Stiftung Oberschwaben zu verdanken ist. Bei aller Begeisterung für den reichen Inhalt, Text und Fotos, muss aber noch das Buch als „Gesamtkunstwerk“ angesprochen werden. Fest gebunden, vom Papier her auch unter haptischen Gesichtspunkten ein angenehmes Werk, klarea und zurückhaltendes Layout. So als hätte weniger das Barock als vielmehr der natürlich auch im Buch vorkommende Otl Aicher seine Hände im Spiel gehabt…

Eva Moser, Uwe Degreif: Kunst in Oberschwaben. Von den Pfahlbauten bis heute. 256 Seiten, 120 farbige Abbildungen, Format: 24,8 x 21,7 x 2,2 cm. 25,00 €.

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