Gudrun Sulzenbacher:
Altes Handwerk und ländliches Leben
Wie wurde das früher gemacht?
Ein Bildsachbuch über alte Berufe und handwerkliche Fertigkeiten
Wer im Urlaub auf Reisen ist hält
sich wohl meist im ländlichen Raum auf, egal in welches Land man nun reist. Vor
allem für Großstadtkinder läuft hier eines anders als sie es aus der heimatlichen
Betonwüste gewohnt sind. Und irgendwie ähneln sich gewisse Tätigkeit überall,
sei es nun in den Alpenländern oder im europäischen Süden oder Norden.
Insbesondere die engere Verzahnung zwischen Leben und Arbeit ist hier zu
vermerken. Daheim sind alle Bereich getrennt. Aber zum Beispiel auf einem
Bauernhof ist das nicht so, kann das nicht so sein. Und die bekommt das Kind
nun hautnah mit. Auch die Arbeit von Handwerkern in einer Werkstatt kann hier
oft noch beobachtet werden - zuhause sieht mal vielleicht mal den Klempner, der
eine verstopfte Leitung frei macht oder den Waschmaschinenmechaniker, der
womöglich nur sagt: „Da ist nichts mehr zu machen, da muss eine neue her“.
Faszinierende
Tätigkeiten für Kinder
Dabei interessieren Kinder sich für die Arbeit auf dem Bauernhof oder im
Handwerk. Nicht zuletzt faszinieren beispielswiese Baustellen Kinder ungemein.
Auch große übrigens, das nur nebenbei gesagt.
Und aufmerksame und neugierige Kinder stellen sich und den Erwachsenen
Fragen. Wie werden Hufe beschlagen? Wie ein Schuh gefertigt? Wie entsteht aus
Flachs Leinen und aus Schafwolle Loden? Wie wird Butter hergestellt? Wie aus
Getreide Brot gemacht? Seien wir mal ehrlich, wer von den heutigen Erwachsenen
kann auf diese eigentlich simplen Fragen noch kompetent antworten. Im Laufe
zweier Generationen hat sich unser Arbeitsalltag stärker verändert als in den
500 Jahren zuvor: Viele Handwerks- und Hauswirtschaftstechniken sind beinahe in
Vergessenheit geraten oder werden nur mehr von Spezialisten gepflegt.
Und hier setzt dieses Buch an. Gudrun Sulzenbacher vermittelt in kurzen
Texten und mit über 400 Farbfotos prägnante Informationen über altes Handwerk:
Rädermacher, Gerber, Färber, Korbflechter, Sägemüller und viele andere
Handwerker zeigen ihre Fertigkeiten und Werkzeuge. Unzählige Fotos
verdeutlichen ihre Erklärungen, in denen praktisch Schritt für Schritt die
einzelnen Arbeitsschritte bei der Fertigung verschiedener Artikel erklärt
werden. Das reicht vom töpfern über Räder machen, tischlern, Schafe scheren, Loden
walken oder, käsen bis hin zu Leiden kurieren - ja, das auch unter dem
Handwerksaspekt.
Fazit: dieses Buch gehört in jedes Haus. Ob nun mit oder ohne
Kinder, es ist nicht nur ein wissensvermittelndes Sach-, sondern auch ein
Bilderbuch, das man immer wieder anschaut.
Eines darf man allerdings bei aller Faszination nicht vergessen:
so schön und gemütlich war die gute alte Zeit nun doch nicht, wie man bei der
Lektüre des Buches sich vielleicht denkt. Man schaue sich nur die „Zahnbrecherzange“
der einstigen Bauerndoktoren an. Dann weiß man die Vorzüge des heutigen Daseins
sofort wieder zu schätzen …
Zur
Autorin:
Gudrun Sulzenbacher
ist Expertin für Kinder- und Jugendliteratur und arbeitet als freiberufliche
Mitarbeiterin des Pädagogischen Instituts in Bozen. Die Südtirolerin ist
Herausgeberin von zahlreichen Publikationen zur Lesedidaktik. Ihr bei Folio
erschienenes Buch „Die Gletschermumie“ wurde mit dem Österreichischen Kinder-
und Jugendsachbuchpreis ausgezeichnet.
Gudrun Sulzenbacher: Altes
Handwerk und ländliches Leben. Fotos von Augustin Ochsenreiter. Ab 9 Jahren. 4.,
aktualisierte Neuausgabe 2017. 64 Seiten. Gebunden, Format 21,5 x 28 cm. Folio
Verlag, Wien - Bozen. ISBN 978-3-85256-720-4.
Preis 18 €.
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