Hans-Joachim
Löwer: Gipfelkreuze
– Träume, Triumphe, Tragödien
Die 100 faszinierendsten
Gipfelkreuze der Alpen und ihre Geschichten
Ziel der vielleicht meisten Bergsteiger ist der Gipfel eines Berges.
Und damit auch verbunden das Gipfelkreuz. Das Gipfelkreuz selbst wird wohl eher
selten das eigentliche Ziel einer Bergour sein, es sei denn, jemand unternimmt
sie aus spirituellen Gründen. Ansonsten ist es halt „da“.
Kaum jemand macht
sich wahrscheinlich größere Gedanken um das Gipfelkreuz. Höchstens es ist
besonders schön, spektakulär oder besonders schlecht erhalten.
Wer
hat diese Kreuze gebaut?
Und warum? Welche Menschen, Ideen und Schicksale stecken in ihnen
Hans-Joachim Löwer hat sich mal der Sache angenommen, hat über Gipfelkreuze
recherchiert, hat hundert davon beschrieben und siebzig davon erwandert.
Abenteuerliche, kuriose und erschütternde Geschichten hat er da gefunden, die
oft weit in die Vergangenheit zurückreichen – und bislang fast völlig
unbekannt waren.
Dass der Autor Journalist war und schreiben kann, merkt man von
der ersten Seite an. Der Leser glaubt, stets mitten im Geschehen zu sein. Der
Autor nimmt ihn mit auf Gipfeltouren, bei denen er ungewöhnlichen Menschen
begegnet.
Für den Corno di Cavento in Norditalien, wo vor hundert Jahren
ein Gebirgskrieg tobte, baut Giovanni Pellizzari ein Gedenkkreuz aus
Eisenstangen und Stacheldraht, ziert die Arme mit jeweils einem Soldatenhelm –
und lässt im Wind eine Glocke schwingen, deren Klöppel ein Projektil von einst
ist. Für die Schönfeldspitze in Österreich erschafft Anton Thuswaldner aus
Kaprun eine Nachbildung der „Pietà“ von Michelangelo. Im Südtiroler Grödnertal
überwirft sich Ivan Lardschneider mit fast dem ganzen Dorf Wolkenstein, weil er
für ein Kreuz auf dem Piz Miara mit dem traditionellen Stil der heimischen
Holzschnitzer bricht.
In den Gipfelkreuzen der Alpen stecken oft menschliche Dramen,
der Leser folgt ihnen Schritt für Schritt. Auf dem sturmumtosten Rophaien am
Urner See scheitern Männer aus Flüelen 2017 mit dem lebensgefährlichen Versuch,
am Schweizer Nationalfeiertag das Monument durch die Nacht leuchten zu lassen.
Auf dem Langkofel in den Dolomiten wird Bergführer Toni Demetz 1952 vom Blitz
getroffen; sein Vater, der ihn retten will, findet ihn leblos im Schnee, die
Augen starr zum Himmel gerichtet – zwei Jahre danach kniet Johannes Demetz
gebrochen vor einem Kreuz für seinen toten Sohn.
Historische Gipfelkreuze
Der Leser streift durch 200 Jahre europäische Geschichte. Er
trifft auf Figuren, die mit Gipfelkreuzen politische Signale senden. Erzherzog
Johann macht 1823 die Weihe des Erzberg-Kreuzes in der Steiermark zu einer
glanzvollen Wallfahrt, um die Leute für seine Reformideen zu gewinnen. Papst
Leo XIII. lässt 1901 auf dem Monte Musinè westlich von Turin ein Monument
errichten, das an den legendären Sieg des römischen Kaisers Konstantin „im
Zeichen des Kreuzes“ erinnert – der Pontifex will Italiens Berge mit
christlichen Symbolen besetzen. Der Gemeinderat von Wackersberg in Oberbayern
lässt, vom Nazi-Taumel erfasst, 1933 auf dem Heigelkopf ein Hakenkreuz
aufstellen – der unselige Name „Hitlerberg“ geistert bis heute durch das
Internet.
Interessante
Gliederung
Die Beschreibung der Gipfelkreuze folgt nicht der Geografie oder
den Alpenländern, wie man eigentlich erwarten würde. Hans-Joachim Löwer hat die
Kreuze in 14 Kategorien eingeteilt, von Kraftakten über Naturgewalten und
Tragödien oder Provoaktionen bis zu Signalen.
Die 100 Kapitel sind alle im Präsens geschrieben, selbst wenn sie
tief in der Vergangenheit spielen. Nie zuvor hat ein Buch so zeitnah und
umfassend beschrieben, welche Schicksale und Gedanken in den Gipfelkreuzen der
Alpen stecken. Die Sprache ist lebendig, spannend, mitreißend, sodass man das
Buch gerne in einem Zug durchlesen möchte, ohne Unterbrechung immer in
Erwartung, was die nächste Geschichte erzählen würde.
Die Kreuze sind nicht
nur hervorragend in Wort, sondern auch ausführlich in Bild beschrieben. Dabei
wechseln sich historische Abbildungen und Fotos ab mit aktuellen Aufnahmen.
Zum Autor:
Hans-Joachim Löwer,
geboren 1948, war 16 Jahre lang Auslandsreporter des „Stern“. Seit 1991
arbeitet er als freier Autor, u. a. für „National Geographic“. Er hat Bücher
über Mexiko und Südafrika, die Türkei und das besetzte Westjordanland
geschrieben. Löwer, verheiratet und Vater einer Tochter, zog 2010 von Hamburg
nach Garmisch-Partenkirchen (Deutschland) – weil ihn die Berge mehr inspirieren
als das flache Land.
Hier
finden Sie ein Interview mit der Zeitschrift Dolomiten zum Buch.
Hans-Joachim Löwer: Gipfelkreuze
– Träume, Triumphe, Tragödien. Die 100 faszinierendsten Gipfelkreuze der Alpen
und ihre Geschichten. 352 Seiten, zahlreiche
Fotos und Grafiken, fester Einband (Hardcover), Format: 210 x 260 mm, Gewicht: 1528
g. Athesia. ISBN: 978-88-6839-383-0. 30 €.
Sie erhalten das Buch im Buchhandel oder hier.
Besuchen Sie mich auch unter http://www.dieterbuck.de, auf facebook und auf Instagram
Hier finden Sie …
… Artikel
über Reisen und was schön daran ist, Artikel
über die Welt der Alpen, Artikel über Baden-Württemberg,
Besprechungen von Reise- und Wanderliteratur, Artikel
über Stuttgart, Artikel und vor allem
schwarzweiß-Fotos von und über Stuttgart für Minimalisten unter den Freunden der Fotografie; außerdem wird auf den englischsprachigen
Blog für Leben und Erleben in
Stuttgart und der weiten Welt hingewiesen.
Jetzt auch in der Version für Mobiltelefone!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen