Ute Krause:
Nora und der Große Bär
"Und wie war er denn, der Große Bär?"
"So groß und so alt wie der Wald", sagte Nora, "und genauso
schön."
Man hat ja schon viele Kinderbücher gesehen. Beruflich, als eigener Autor, allerdings in einem anderen Genre, als Vater. Gute und weniger gute.
Bei den guten Büchern waren auch viele, die nicht nur Kindern gefielen, weil sie sie ansprachen, sondern weil sie auch ans Herz gingen. Auch an das von Erwachsenen.
Ein Buch aber wie das vorliegende ist mir aber schon lange nicht mehr zu Gesicht gekommen. Das Buch von der kleinen Nora.
Die Geschichte selbst ist schnell erzählt. Nora will die beste Bärenjägerin werden. Zu klein soll sie sein? Keinesfalls, findet Nora. Sie will in jedem Fall mit den Jägern losziehen, denn sie will den Großen Bären finden, von dem alle im Dorf an langen Winterabenden flüsternd erzählen. Und dann ist er da - der Große Bär - und alles kommt ganz anders … Was als Jagd beginnt, wird zu einer unvergesslichen Begegnung! Auch für zuhörende Kinder wird die Geschichte unvergesslich sein.
Das Buch ist mehr als einfühlsam illustriert, und nicht nur Kinder können sich in Nora, ihr Leben und ihren Wunsch einfühlen. In die Arbeit der Bärenjagd, in die Gedankenwelt von Nora, später in ihre Einsamkeit im kalten Winterwald. Denn sie fand nicht mehr zurück. Das geht den Kindern schon ans Herz. Und dann erst die Begegnung mit dem wirklich riesigen Bären. Man könnte bei dem außergewöhnlich einfallsreich gezeichneten Bild des ersten Zusammentreffens des winzigen Mädchens mit dem übergroßen Tier wirklich erschrecken, und Kinder werden mit Nora fühlen. Ein Schaudern wird allen über den Rücken laufen, nicht angenehm, diese Situation. „Noch nie hatte sie sich so gefürchtet“, steht im Buch dazu.
Aber dann führte sie der imaginäre Bär, der sich als solcher entpuppte, zurück ins Lager der anderen Bärenjäger. Der Schauer, der den Kindern beim Vorlesen wohl über den Rücken gelaufen war, löst sich in Wohlgefallen auf. Man wird wohl ein zweites Mal vorlesen müssen, und ein drittes Mal, und …
1989 erschien "Nora und der Große Bär" erstmalig und ist schnell zum Bilderbuchklassiker avanciert. Ute Krause hat ihr Lieblingsbuch vollständig neu illustriert und lädt uns ein in den magischen Winterwald!
Es wird sicher nicht nur ihr Lieblingsbuch werden, denn es ist ein Buch, das in jedes Kinderzimmer gehört. Still wie ein tief verschneiter Winterwald, aber wunderschön.
Zur Zeichnerin und Autorin:
Ute Krause: Nora und der Große Bär. 32 Seiten, durchgehend farbig, Format 300,0 mm x 240,0 mm x 10,0 mm, Bindung Hardcover. ab 4 Jahren. Gerstenberg Verlag, Hildesheim, 1. Auflage 2021. ISBN 978-3-8369-5650-5. 18 €
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