Montag, 28. August 2017

Louis James: So sind sie, die Österreicher: Die Fremdenversteher

Louis James:
So sind sie, die Österreicher
Die Fremdenversteher



Eines der Bücher der neuen Reihe über fremde Völker des Reise Know How Verlages Peter Rump ist das vorliegende Buch über die Österreicher. Man weiß ja - sie sind durch die gemeinsame Sprache von den Deutschen getrennt.

Aber Spaß beiseite. Was bringt das Buch? Nun, für Österreichurlauber und solche, die es werden wollen - was sich immer empfiehlt - ist es eine interessante Lektüre. Es bietet eine fundierte und flott geschriebene Einführung in die Psyche unserer Nachbarn.

Dazu dienen Kapitel wie die über den Charakter, die Manieren, den Humor, die Obsessionen, Essen und Trinken, die Verbrechen, Sprache und Gestik der Österreicher. Das Inhaltsverzeichnis liest sich zwar relativ trocken, steigt man aber in den Text ein, erkennt man den feinen Humor des Autors. Der geborene Engländer Louis James scheint seine Österreicher trotz allem zu lieben. Kein Wunder - lebt er doch schon 25 Jahre mit ihnen.

Und so weiß er: Sie sind manchmal seltsam. Sie essen seltsame Dinge. Sie benehmen sich seltsam. Sie sind mal zu steif und mal ein bisschen zu locker. Sie lachen über Dinge, die nicht lustig sind. Auf sie trifft die Aussage in der Buchwerbung zu: „Hypochonder pflegen ihre körperlichen Gebrechen – die Österreicher pflegen ihre Identitätskrise.“

Die Fremdenversteher
Das Buch gehört zu der neuen Reihe „Die Fremdenversteher“. Sie soll die kulturelle Unterschiede unterhaltsam machen. Mit trockenem englischen Humor, Mut zur Lücke, einem lockeren Umgang mit der politischen Korrektheit – aber immer: feinsinnig und auf den Punkt. Die Fremdenversteher sind die deutsche Ausgabe der Xenophobe’s® Guides, die bei Reise Know-How erscheinen. Wenn man von dem Österreich-Buch ausgeht: Es ist eine empfehlenswerte Reihe, wenn man vorhat, in ein besprochenes Land zu reisen. Man versteht so schneller und viel, was einem sonst nie oder nur (zu) spät aufgehen würde.

Weitere Bücher sind derzeit zehn anderen Nationalitäten, von Amerikanern bis Schweden, gewidmet.

Louis James: So sind sie, die Österreicher. Die Fremdenversteher. 108 Seiten. Taschenbuch. Reise Know How Verlag Peter Rump, 1. Auflage 2017. ISBN: 978-3-8317-2878-7. 8,90 €.
Sie erhalten das Buch im Buchhandel oder hier.

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Freitag, 18. August 2017

Reimmichl Volkskalender 2018

Reimmichl Volkskalender 2018
Redigiert von Birgitt Drewes



Nun ist er wieder da, der von vielen immer sehnsüchtig erwartete Reimmichel Volkskalender, jetzt für das Jahr 2018. Ein „Stück Lese-Heimat“, wie der Verlag schreibt, dieses Mal in neuem Layout und mit neuen Schwerpunkten.

Bereits das Cover mit der geprägten Schrift und Illustration macht neugierig, was sich dahinter verbirgt. Nach über 90 Jahren, in denen der Kalender Jahr für Jahr von einer großen Leserschaft erwartet wurde, werden die Inhalte, aber auch Umschlag und Innengestaltung noch besser auf die Bedürfnisse der Leser unserer Zeit abgestimmt. Tradition trifft auf Moderne, im positiven Sinn - was kann es besseres geben?

Themenschwerpunkt Heimat
Im Reimmichl 2018, den erstmals die Journalistin Birgitt Drewes als Schriftleiterin betreut, wird als Themenschwerpunkt dem Begriff „Heimat“ nachgespürt, der in unseren Tagen von allen in Anspruch genommen wird. Ein brennendes Thema sicherlich, ein wichtiges Thema.

Nach dem „üblichen“ Brauchtum im Kalendarium, Texten zu Tiroler Seligen und Heiligen und dem Eintauchen in den Jahresablauf mit Bauernregeln – Altbekanntes und Vertrautes – geht es in spannenden Geschichten um Identität und Verwurzelung, um „neue Heimat“ und darum, was das Leben „heimelig“ macht.

Franz Fischer, EU-Kommissar und Präsident des Europäischen Forums Alpbach gibt ein langes Interview zum Thema, Heimat wird im Kontext mit Politik betrachtet, mit Religion, die Heimat Tirol mit ihrer Bauernküche. Mobilität im Alter, Flüchtlinge, die in Tirol eine neue Heimat finden wollen. Ein bekannter Autor ist auch Reinhold Stecher. Es geht um eine Ärztin in der Entwicklungshilfe, um Sprache und Heimat, um das Zusammenleben von Jung und Alt, um die Herstellung von Kuscheltieren und Rohren in Tirol. Und immer alles vor dem Hintergrund „Glauben“.

Bereichert wird der Kalender durch Literatur, Bilder und Fotos, die zum Träumen anregen. Auch Jubiläen und besondere Menschen werden im neuen Kalender lebendig, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Themen am Puls der Zeit zu spüren und anzusprechen.

Zum Namensgeber und zur Bearbeiterin
Der Priester und Schriftsteller SEBASTIAN RIEGER (1867–1953) war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein äußerst populärer Journalist und Volksschriftsteller. Seine Bücher, die er unter dem Pseudonym Reimmichl veröffentlichte, erreichten Millionenauflagen. Für das Jahr 1920 gab er erstmals einen Volkskalender heraus, der seit 1925 seinen Namen trägt: der Reimmichl Volkskalender.

BIRGITT DREWES ist seit 25 Jahren als Journalistin aktiv, davon 15 Jahre in führenden Aufgaben (Chefredakteurin „Haller Lokalanzeiger“, Ressortleiterin „Tiroler Tageszeitung“, Geschäftsführerin in der Moser Holding, Aufbau einer Agentur für Corporate Publishing); pädagogischer Hintergrund; Studium Wirtschaft und Management an der Fachhochschule Innsbruck/MCI; Referentinnentätigkeit (Schwerpunkte: Journalismus, Public Relations, Medienarbeit, Selbstmarketing und Marketing, Kommunikation, Rhetorik, Medienforschung). Seit acht Jahren selbstständig im Bereich Journalismus, PR und Trainings.

Reimmichl Volkskalender 201. Redigiert von Birgitt Drewes. 256 Seiten, durchgehend farbig illustriert. Format 24.5 cm x 17 cm. Tyrolia Verlag, Innsbruck. ISBN 978-3-7022-3602-1. 11,95 €.
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Samstag, 5. August 2017

Bernd Schuchter: Gebrauchsanweisung für Tirol

Bernd Schuchter:
Gebrauchsanweisung für Tirol



Wie sicher überall bekannt zählt Tirol zu den beliebtesten Urlaubsländern. Wandern, bergsteigen, Kultur, Essen. Alles lockt. Das führt zwar manchmal zu Auswüchsen, die nicht jedermanns Sache sind, aber das Land ist so schön und so groß, dass es auch dieses verkraftet.

Aber um nicht nur hinzufahren und sein eigenes Spielchen zu treiben empfiehlt es sich für alle Urlauber, sich ein wenig mit dem Land ihrer schönsten Wochen des Jahres zu beschäftigen. Viele machen das ja ohne Hinweis.

Von Landeck bis Lienz, vom Zillertal bis Kufstein
Und begibt sich Bernd Schuchter, waschechter Tiroler, jenseits der gängigen Werbeslogans auf die Suche nach dem Mythos seiner Heimat. Vorbei an Almwiesen und steilen Hängen zieht es ihn in die Universitätsstadt Innsbruck – seit dem Mittelalter wichtiger Knotenpunkt zwischen Nord und Süd. Er ergründet seine Landsleute, diese seltsamen Wesen, die so gerne schweigen und dabei stolz sind auf ihre Berge und tausend Kirchen, auf Krimiautoren wie Bernhard Aichner und Erfolgsunternehmen wie Swarovski.

Und er geht selbstironisch den brisantesten Fragen nach: Kennen sich hier alle fünfhunderttausend Einwohner wirklich persönlich? Beginnen amouröse Abenteuer immer noch mit einer Leiter, die am Fenster der Angebeteten angelegt wird? Und was bewegt Jahr für Jahr Millionen von Menschen dazu, hier ihren Urlaub zu verbringen?

Schuchter nimmt seine Leser an die Hand, wird persönlich, wenn er aus seinem tiroler Leben und seinen Erlebnissen erzählt, und er weiß unheimlich viel. Wer Künstlernamen aus den Kirchen, wer Jahreszahlen von Erbauungen und Zerstörungen sucht, der sucht hier vergeblich. Wer aber etwas hinter die bloßen Fakten sehen will, wer verstehen will, der ist mit diesem Buch bestens bedient.

Schade für manche, dass die Urlaubssaison für sie bei Erscheinen des Buches schon vorbei ist - es würde sich prima für einen Tirolurlaub eignen. Auf dass man eigene Erlebnisse und Beobachtungen an dieser Gebrauchsanweisung messen und mit ihr vergleichen kann. So bleibt es halt bei der Nachlese, die vielleicht doch das eine oder andere Aha-Erlebnis mit sich bringt.

Zum Autor:
Bernd Schuchter, 1977 geboren, Autor, Rezensent und Verleger, lebt mit seiner Familie in Innsbruck. Er ist Preisträger beim Prosapreis Brixen/Hall und beim Preis für künstlerisches Schaffen der Stadt Innsbruck. Zuletzt erschienen die Erzählung »Jene Dinge«, die Romane »Link und Lerke« sowie »Föhntage« und der literarische Reiseführer »Innsbruck abseits der Pfade«. Seine Bücher wurden bisher ins Ukrainische, Polnische und Englische übersetzt.
Foto: © Fotowerk Aichner

Bernd Schuchter: Gebrauchsanweisung für Tirol. Gebrauchsanweisung für Tirol. 224 Seiten, Flexocover mit Klappen. Piper. ISBN: 978-3-492-27696-2. € 15,00 [D], € 15,50 [A].
Sie erhalten das Buch im Buchhandel oder hier.

Veranstaltung mit Bernd Schuchter:
Buchpräsentation: Donnerstag, 21. September 2017 in Innsbruck
Bernd Schuchter liest aus »Gebrauchsanweisung für Tirol« in Innsbruck
Musikalische Umrahmung: Martin Rüdisser (Akkordeon)
Zeit: 19:30 Uhr
Ort: Tyrolia, Maria-Theresien-Str. 15 , 6020 Innsbruck

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Donnerstag, 3. August 2017

Josef Zauner: Das grosse k. u. k. Mehlspeisenbuch

Josef Zauner:
Das grosse k. u. k. Mehlspeisenbuch



Was bedeutet reisen nach und in Österreich? Berge? Seen? Kultur? Ja, alle drei. Und zum Thema Kultur gehört auch die Esskultur. Und hier hat das Land, ein Schmelztiegel aller Menschen aus der alten Donaumonarchie, einiges zu bieten.

Und zum Essen gehören in Österreich nun mal die Mehlspeisen, zweifelsohne. Österreich ohne die süßen Versuchungen und die Kaffeehäuser kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen. Manche Kaffeehäuser sind klein und nur den Einheimischen bekannt. Machen haben große Namen - was immer auch die Gefahr des Überlaufenwerdens und damit der „Vertouristung“ und „Verkitschung“ beinhaltet.

Zu den bekannten Institutionen in Österreich, insbesondere was Mehlspeisen anbelangt, gehört auch „der Zauner“ in Bad Ischl. Die legendäre Gugelhupfquelle Kaiser Franz Josefs.

Seit 1832 gibt es diese unvergleichliche Konditorei, die 2017 ihren 185. Geburtstag feiert. Das Haus Zauner ist voll Geschichte und Tradition, hier wird die österreichische Kaffeehauskultur mit Sorgfalt und Liebe gepflegt. In der Zauner-Backstube wurden weltberühmte Mehlspeisen kreiert, die von der Kaiserzeit bis heute die Menschen begeistern.

Das Buch beginnt, wie es sich gehört, mit der Geschichte des „Zauner“. Dann geht es aber gleich in medias res, passend gleich mit einem Gebäck, das wohl wie kaum ein anderes mit Österreich verbunden wird - und das man recht oft, leider auch in Österreich, fürchterlich verhunzt vorgesetzt bekommen: dem Apfelstrudel. Und so geht es weiter, über Torten und Gekühltes zu warmen Süßspeisen und schließlich zum Weihnachtsgebäck. Grundrezepte, ein Rezept-Register und ein Glossar mit der Gegenüberstellung der deutschen und österreichischen Begriff schließen das prächtige Werk ab.

Es ist wunderbar illustriert, so dass man es fast nicht zum Nachbacken in die Küche legen möchte. Aber nur zu: Es ist ein Arbeitsbuch und kein Coffeetable-Band, auch wenn das thematisch besser passen würde.

Hausherr Josef Zauner hat in seinem Buch nicht nur seine Originalrezepturen verraten, er hat auch viele seiner eigenen Rezepte behutsam überarbeitet und der modernen Küche angepasst.

Josef Zauner: Das große k. u. k. Mehlspeisenbuch. 199 Seiten, reich bebildert. Servus. ISBN 978-3-7104-0146-6. 30,00 EUR (A) und (D), Schweiz: 39,90 CHF.
Das Buch erscheint am 10. August 2017.

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