Sonntag, 31. Juli 2016

Rosi Mittermaier / Christian Neureuther: Mit Rosi und Christian in Südtirol

Rosi Mittermaier/Christian Neureuther
Fotos von Christjan Ladurner
Mit Rosi und Christian in Südtirol
Kulinarische Begegnungen  


Wer kennt sie nicht, die beiden ehemaligen Skirennläufer, die bis heute ihre Bekanntheit und Popularität behalten haben. Obwohl ihre große sportliche Zeit ja schon lange vorbei ist. Heute haben sie andere Prioritäten. Zum Beispiel kochen …

Rosi, unsere „Gold-Rosi“, kocht gerne, wie man aus diesem Buch erfährt. Gut wohl auch, so viel ist ebenfalls dem großformatigen Prachtband zu entnehmen, der auch zahlreiche ihrer Rezepte enthält. Insgesamt enthält das Buch 50 der besten Rezepte aus Südtirol und Bayern, dazu viele Tipps von Rosi Mittermaier für ein gutes Gelingen. Nicht umsonst sagt man: Essen hält Leib und Seele zusammen. Und wenn es so gute Kost ist, wie die Rezepte sowie die Fotos des Südtiroler Spitzenfotografen Christjan Ladurner vermuten lassen, dann gleich zweimal.

Bei der Buchvorstellung auf der Rossalm im Hochpustertal
 
Drei Jahre Vorarbeit
In den letzten drei Jahren besuchten Rosi und Christian Almen, Schutzhütten, Gasthäuser und Restaurants in Südtirol und kochten mit ihren Gastgebern Gerichte aus einfachen Zutaten. Sie sammelten die Rezepte und ergänzten diese mit Rosis privaten bayrischen Lieblingsspeisen. Entstanden ist aber mehr als ein Kochbuch – im Mittelpunkt stehen die Gastgeber, mit denen Rosi und Christian gemeinsam lachen, essen und trinken. Die beiden Oberbayern betonen: „Wir haben einzigartige Menschen kennengelernt, jede Minute in diesem Land genossen und kommen mit Sicherheit wieder". Die beiden wandern zu Almen, kehren in Gasthöfen ein und besuchen ganz besondere Orte wie den Laaser Marmorbruch. Rosi kocht dabei mit Bäuerinnen, Wirten und Spitzenköchen Gerichte aus einfachen Zutaten, und ergänzt die Südtiroler Rezepte um ihre persönlichen Tipps und bayerischen Lieblingsspeisen.

Interessant und ergänzend dazu enthält das reich bebilderte Buch Christians Erzählungen von Geselligkeit und Herzlichkeit, so dass mehr als eine Sammlung von Rezepten und vielleicht dem einen oder anderen Reisetipp entstanden ist. Ob auf der mittelalterlichen Burg Taufers, der höchsten Schutzhütte des Landes oder einem kleinen Weingut im Südtiroler Unterland: Rosi und Christian lauschen den Geschichten ihrer Gastgeber, essen, trinken, lachen mit ihnen – und lernen so Land und Leute kennen. Und wir mit ihnen. Schließlich ist Südtirol nicht umsonst eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen.
Fotos von Christjan Ladurner
Die Food- und Landschaftsfotos stammen von dem bekannten Südtiroler Fotografen Christjan Ladurner - man bekommt nicht nur Lust auf eine handfeste Tiroler Mahlzeit, sondern möchte sich am Liebsten auch gleich auf die Reise machen.

Zu den Autoren und zum Fotograf …
… braucht eigentlich nicht mehr viel gesagt werden.

 Trotzdem: Rosi Mittermaier, geboren 1950 in Reit im Winkl, Bayern, gewann bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck in allen drei alpinen Ski-Wettbewerben eine Medaille. Im selben Jahr wurde sie Weltmeisterin in der Alpinen Kombination und Gesamtweltcupsiegerin.





Christian Neureuther, geboren 1949 in Garmisch-Partenkirchen, gewann sechs Weltcuprennen in der Disziplin Slalom und beendete seine Karriere als Skirennläufer 1981. Seit 1998 ist er als Ski-Alpin-Experte Co-Moderator für die ARD. 2007 wurde ihm der Bayerische Sportpreis in der Kategorie „Hochleistungssportler Plus“ verliehen.







Christjan Ladurner, 1961 in Innsbruck geboren und in Südtirol aufgewachsen, verbringt seine Zeit als Fotograf und Bergführer. Im Sommerhalbjahr lebt er in Südtirol, während er die Wintermonate in Kanada verbringt. Als Luftbildfotograf zusammen mit Reinhold Messner die Bildbände „König Ortler“ und „Die Zukunft der Alpen“ veröffentlicht, während im Alleingang weit mehr als 20 Bücher schaffte. Bei Edition Raetia: „Suchen, sammeln, kochen“ (2015), „Geschenke aus den Bergen“ (2015). www.christjanladurner.com

Rosi Mittermaier / Christian Neureuther: Mit Rosi und Christian in Südtirol. Kulinarische Begegnungen. Fotos von Christjan Ladurner. 248 Seiten. Format 22 x 28 cm, Hardcover. Edition Raetia, Bozen. 
ISBN: 978-88-7283-555-5. Euro 28,00
Auch als E-Book erhältlich.
Sie erhalten das Buch im Buchhandel oder hier.

Foto: Felix Blasinger

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Samstag, 30. Juli 2016

Martin Timm: Haiku fotografieren

Martin Timm: Haiku fotografieren –
Ein neuer Ansatz in der Naturfotografie
 


Haiku in der Fotografie? Was soll das. Haiku ist eine japanische Gedichtform. Und das in Fotos umgesetzt? Man staunt zuerst einmal über die Anmutung, wenn man den Buchtitel liest.

Man staunt auch, was ein Fotobuch in einem Onlinemagazin über Reiseliteratur zu suchen hat. Aber: mehr als man auf Anhieb vermutet. Gerade auf Reisen wird fotografiert. Gerade auf Reisen haben künstlerisch ambitionierte Fotografen unter den Laien oft Zeit und Muße, etwas auszuprobieren. Und gerade deshalb empfiehlt es sich für den Hobbyfotografen mit Ambitionen, besser zu werden, das Buch in den Reisekoffer zu stecken und durchzulesen - und nachzumachen. Haiku fotografieren, dazu muss man nicht in den deutschen Wald oder in die Heide gehen. Haiku fotografieren, diese minimalistische Art Fotokunst zu schaffen, kann man überall. Die Anleitung dazu liefert Martin Timms Buch.



Was sind Haikus?
Zum ersten Verständnis, zum Einlesen und Einarbeiten hilft nur eines: Das Buch mal in die Hand nehmen und drin blättern. Dann erschließt sich vieles von alleine. Und ein Fehler ist es sicherlich nicht, vorher mal zu googeln, was Haiku eigentlich bedeutet. Wikipedia weiß wie immer mehr: Haiku, japanisch 俳句, bedeutet auf Deutsch „scherzhafter Vers“ und gilt als die kürzeste Gedichtform der Welt. Diese traditionelle japanische Gedichtform ist heute weltweit verbreitet und wird auch von Nichtjapanern ausgeübt.

Japanische Haiku bestehen meistens aus drei Wortgruppen von 5 – 7 – 5 Lauteinheiten (Moren), wobei die Wörter in den Wortgruppen vertikal aneinandergereiht werden. Unverzichtbarer Bestandteil von Haiku sind Konkretheit und der Bezug auf die Gegenwart. Vor allem traditionelle Haiku deuten mit dem Kigo eine Jahreszeit an. Als Wesensmerkmal gelten auch die nicht abgeschlossenen, offenen Texte, die sich erst im Erleben des Lesers vervollständigen. Im Text wird nicht alles gesagt, Gefühle werden nur selten benannt. Sie sollen sich erst durch die aufgeführten konkreten Dinge und den Zusammenhang erschließen. Soweit also Wikipedia, verkürzt.

Und was sagen Autor der fotografierten kürzesten Gedichtart der Welt und der Verlag dazu? Im Ursprung ist ein Haiku ein minimalistisches Naturgedicht aus der Zen-Tradition. Die Leichtigkeit dieser Poesie inspiriert Martin Timm zu einem kompletten Umdenken bei seiner Arbeit als Naturfotograf. 



Landschaften und Pflanzen: nicht mehr klassisch-schön
Timm bewegt sich bei seinen Fotografien im Stil der japanischen Zen-Tradition weg von den klassisch-schönen Landschafts- und Pflanzenfotos. Stattdessen setzt er die Motive mit der Kamera so ins Bild, wie es die Dichter der japanischen Klassik pflegten: nicht als schönen Zustand, sondern als zufälliges Geschehen. Der Moment wird zum Motiv. Dabei kommt auch all das vor die Linse, was verdorrt, matschig oder entwurzelt ist. Das Ergebnis sind reduzierte, teils abstrahierte Aufnahmen, die durch ihre unaufgeregte Unschärfe gängige ästhetische Muster verlassen und den Raum für das ganz persönliche Erlebnis von Schönheit öffnen.

Scharf? Unscharf?
Mit diesen Kategorien ist die Naturfotografie von Martin Timm nicht zu fassen. Haiku-Fotografien besitzen einen speziellen Charakter, sie entstehen gelöst von der Suche nach dem perfekten Motiv und sind eine Mischung aus Meditation und Fotografie. Es ist der spannende Aufbruch zu neuen Wegen in der Naturfotografie.



Inspiriert von der japanischen Zen-Tradition geht es bei Timms Haiku-Fotografie grundlegend um Zurückhaltung, Erleben und Leichtigkeit. Der Künstler möchte viel gesehene und geliebte Naturmotive von ihrem Zwang zur Postkarten-Tauglichkeit erlösen und völlig neu umsetzen. Dabei rückt das Motiv selbst in den Hintergrund. Eindrücke, flüchtige, Formen, Farben, oft alles im diffusen, nicht erkenntlichen und erklärlichen dominieren. Er setzt die Motive mit der Kamera so ins Bild, wie es die Dichter der japanischen Klassik pflegten: nicht als schönen Zustand, sondern als zufälliges Geschehen. Der Moment wird zum Motiv. Abstrakte Kunst in Vollendung - und dabei das Großartige: Trotz aller Abstraktion erkennt man halt doch das eine oder anderen, erkennt, was fotografiert wurde, was der Fotograf gemeint und gedacht hat. Und das ist bei weitem besser als die reine Abstraktion.

Haiku fotografieren - auch ein Lehrbuch
Martin Timm geht es nicht darum, Herrschaftswissen zu bewahren. Er hat ein Lehrbuch geschrieben, trotz aller Schönheit und Poesie. Er erklärt, was er gemacht hat, was er dabei gedacht hat, er lockt die sensiblen unter seinen Fans zum Nachmachen. 



Dabei verzichtet Timm beim Haiku-fotografieren gerne auf technischen Schnickschnack. Im Gegenteil: Häufig kommen bei ihm Vergrößerungsgläser oder selbstkombinierte Linsensysteme aus alten Objektiven zum Einsatz. Ob das wohl alle nachmachen können? Im Praxisteil des Buches geht er auf die Ausrüstung, Einstellungen, Locations und Bildgestaltung ein. Dabei zeigt er viele seiner Haiku-Fotografien und erklärt anschaulich, wie das jeweilige Bild entstanden ist.

Zum Autor:

















Martin Timm studierte nach handwerklicher Lehre Fotoingenieurwesen in Köln und assistierte bei Werbe- und Architekturfotografen. Heute fotografiert er Natur, Architektur und abstrakte Themen. Er arbeitet in kommerziellen und freien Projekten, ist Trainer und Coach für diverse Spezialgebiete der Fotografie sowie Mitbegründer der Fotokunstakademie WennHeldenReisen. Ihn treibt die Lust, andere an der Intensität des Mediums Fotografie teilhaben zu lassen und in der gemeinsamen Erfahrung mit ihnen auch selbst zu wachsen.

Info:
Hier gibt es sogar eine Leseprobe zum Herunterladen.
Erfahren Sie noch mehr über das Buch: https://www.fotoforum.de/haiku

Martin Timm: Haiku fotografieren – Ein neuer Ansatz in der Naturfotografie. 168 Seiten, Festeinband mit Halbleinen, 23 x 23 cm. fotoforum-Verlag, Münster. ISBN: 978-3-945565-01-8. Preis: 29,90 €.
Sie erhalten das Buch im Buchhandel oder hier.


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Mittwoch, 27. Juli 2016

Toni Anzenberger / Peter Pfarl: Chiemgau und Rupertiwinkel

Toni Anzenberger / Peter Pfarl:
Chiemgau und Rupertiwinkel



Das Duo Anzenberger und Pfarl hat nunmehr seinen dritten Text-Bild-Band herausgebracht. Alle im Gebiet um Salzburg, alle gleichermaßen interessant und prächtig bebildert. Wer Land und Leute, Geschichte und Brauchtum, Kunst und Kultur dieses Landstrichs liebt, kommt um die Bücher der beiden nicht herum.

Es war vor genau dreihundert Jahren, als der nördliche Teil des Landes Salzburg schmerzlich auseinandergerissen wurde. Zuvor war das ganze ehemalige Fürsterzbistum während der napoleonischen Wirren dem Königreich Bayern zugeschlagen worden, und die Österreicher setzten alles in Bewegung, um es wiederzubekommen. 1816 ist ihnen das im Vertrag von München gelungen. 
 
Napoleon war schuld, wie immer
Aber alles, was im Flachgau westlich der Flüsse Saalach und Salzach lag, gehörte weiterhin zu Bayern. Seither bilden die Gewässer eine scharfe, gleichsam natürliche Grenze, viele Verbindungen blieben aber dennoch aufrecht. Der Chiemgau war schon um Jahrhunderte früher bayerisch, aber auch hier weist Manches auf die alte Zugehörigkeit zu Salzburg hin.


Chiemgau und Rupertiwinkel - heute Herzstücke Bayerns
Es lässt sich dennoch nicht leugnen, Chiemgau und Rupertiwinkel sind heute Herzstücke des Freistaates Bayern, wohl bekannte und viel besuchte Urlaubsgegenden.


Aber wer kennt sie wirklich? Es gibt dort unendlich viele Geheimnisse und Absonderlichkeiten, von einem angeblichen Meteoriteneinschlag in der Keltenzeit über das Märchenschloss König Ludwigs II. und die Chiemseemaler bis zu Alois Irlmaier, der die Zukunft voraussehen konnte.

 
Nach einleitenden Kapitel erzählt Pfarl von der grauen Vorzeit, von Rätseln um Berge und Steine, von Salz und Erz, beschreibt die Wallfahrten und ihre Orte, die Klöster, die Schlösser, die Künstler und andere merkwürdige Personen der Gegend und schließt letztendlich mit Brauchtum und einer Beschreibung der Orte. - Also es gibt wohl nichts aus Chiemgau und Rupertiwinkel, was in diesem Buch nicht erfasst wurde … - lassen Sie sich deshalb von dieser wunderbaren Landschaft und ihren Geschichten verzaubern!

Inhalt:
- Verzeichnis aller Orte
- Schlösser und Klöster
- Salz- und Erzabbau
- Chiemseemaler
- Brauchtum
- Seltsame Persönlichkeiten und Begebenheiten
 


Eine doppelseitige Karte auf dem Vorsatz zeigt das Gebiet, so dass man auch während des Schmökerns im Buch immer kurz nachschauen kann, wo sich denn nun welcher Ort versteckt. Schließlich sind die beschriebenen Orte alle gekennzeichnet.

Zu Autor und Fotograf:
Toni Anzenberger, geboren 1969 in Wien, ist Fotograf mit Arbeitsschwerpunkt Reise-, Reportage- und Porträtfotografie und seit 22 Jahren Mitglied der Fotoagentur Anzenberger, die seine Schwester Regina Anzenberger leitet. Seine Aufnahmen erscheinen regelmäßig in Bildbänden, Kalendern und renommierten internationalen Magazinen. Auftraggeber für seine Reportagen waren unter vielen anderen "The New York Times", "Smithsonian", "Stern" oder "Der Spiegel". www.tonianzenberger.com

Peter Pfarl, geboren 1939 in St. Wolfgang, wo er seine Kindheit verbrachte und noch heute lebt, Gymnasium Borromäum in Salzburg, Studium der Rechtswissenschaften in Innsbruck, bis zur Pensionierung in Bad Ischl als Rechtsanwalt tätig. Bei den Vorbereitungen zum 1000-Jahr-Jubiläum von St. Wolfgang befasste er sich erstmals mit dem Themenbereich Mystik und Kultstätten, der ihn faszinierte und seither nachhaltig beschäftigt.

Toni Anzenberger / Peter Pfarl: Chiemgau und Rupertiwinkel. 176 Seiten, durchgehend farbig bebildert, 21 x 24 cm, Hardcover. Verlag Anton Pustet, Salzburg. ISBN 978-3-7025-0821-0. Preis € 25,00.
Sie erhalten das Buch im Buchhandel oder hier.


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