Donnerstag, 18. Februar 2016

Philip Parker: Himalaya

Philip Parker (Hrsg.) /

Vorwort: Peter Kunz
Himalaya  
Die höchsten Berge der Welt und ihre Eroberung


Seit Jahrhunderten fasziniert das „Dach der Welt“ mit seinen 14 über 8.000 Meter hohen Gipfeln, gelegen zwischen dem indischen Subkontinent und dem tibetischen Hochland die Menschheit - der Himalaya. Das Gebirge war also immer schon ein Ort der Anziehung, der Mythen, der Träume – und des Wettkampfes, vor allem für Abenteurer und Bergsteiger.

Die Autoren entführen ihre Leser in die beeindruckende und gefährliche Welt des Extrem-Bergsteigens. Nichts für jedermann, manchem wird es wohl schon zu viel, wenn er nur davon liest. Zumal auch die Bebilderung Spannung aufkommen lässt - nichts für schwache Nerven also.

„Im Grunde genommen werden wir alle durch die Erfolge anderer befreit, denn ihre Erfolge zeigen uns, dass es machbar ist. Die Erstbesteigung des Mount Everest und der anderen Riesen des Himalaya wurde genau dafür zu einem Symbol … Nirgends manifestiert sich die Suche nach Weisheit oder der Geist der Exploration deutlicher als im Himalaya.“

Verschiedene Autoren
Der britische Historiker Philip Parker beschäftigt sich schon seit Langem mit der Geschichte des Bergsteigens. Für das Buch hat er ausgewiesene Himalaya-Experten und einige Bergsteiger-Legenden als Autoren gewinnen können. In neun Kapiteln, die mit 200 - teils historischen - Karten, Fotos und Illustrationen opulent bebildert sind, wird die Anziehungskraft des berühmten Hochgebirges in all seiner kulturhistorischen, sportlichen und geologisch-erdgeschichtlichen Bandbreite ausgelotet.

Einer davon ist Doug Scott, der an 45 Expeditionen zu den großen Bergen Asiens beteiligt war und 40 Gipfel erklomm, die Hälfte davon in Erstbesteigungen. Scott, ein Meister des Alpinstils, erzählt die Geschichte der modernen Expeditionen im Himalaya seit 1961 und geht dabei auch auf die negativen Folgen des Bergsteiger-Tourismus ein.

Georgios T. Halkias geht es um die Historie. Er erzählt über die frühen Königreiche und die Geschichte der Himalaya-Region bis 1700.

Stewart Weaver berichtet von den ersten Reisenden und Forschern, die das Gebirge bis 1815 erforschten, bis er die packende Kartografierung des Himalaya beleuchtet. Dann beginnt die Geschichte der berühmten Besteigungen, der gescheiterten und der erfolgreichen: Mallory, Conway, Norgay, Hillary, Messner. Dabei erfährt man immer wieder eher unbekannte Geschichten, wie die von Aleister Crowley, besser bekannt als Autor des Okkulten, und dem Kangchendzönga-Desaster von 1905. In ergänzenden Kästen werden zudem Themen wie der Yeti oder die von dem außergewöhnlichen Alpinisten Walter Bonatti aufgegriffen.

Wichtige Themen werden als Kästen und in Einschüben separat behandelt, so dass man sie nicht überlesen kann. Die in einer modernen Form gestalteten Karten zeigen das Gebiet und die Gipfel, so dass man sie sich auch am heimischen Sofa vorstellen kann. Beschrieben werden nicht nur die bergsteigerischen Leistungen, sondern auch Land und Leute, Politik, Historie und Landschaft. Und die historischen Fotos erleichtern, sich in das Gebiet und vor allem die Zeit hinein zu denken.

Der Band, der in der deutschen Ausgabe um ein Vorwort von Peter Kunze (langjähriger Asienkorrespondent des ZDF) ergänzt wurde, richtet sich nicht nur an ein Fachpublikum, sondern vor allem an den neugierigen und wissbegierigen Leser, der sich mit der bewegenden Geschichte des Himalaya eingehend vertraut machen will.

Zu Autor und Vorwortgeber:
Philip Parker ist ein britischer Historiker und ehemaliger Diplomat. In den letzten Jahren ist er vor allem als Autor und Herausgeber populärer Geschichtsbücher bekannt geworden: »The Northmen’s Fury. A History of the Viking World« (2014) und »The Empire Stops Here. A Journey Around the Frontiers of the Roman World« (2009).
Peter Kunz, langjähriger Asienkorrespondent des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF), hat die Himalayaregion immer wieder bereist. Dreharbeiten führten ihn nach Bhutan, Nepal, Indien und in die Grenzregion zwischen Pakistan und China. Ihn fasziniert die Kombination aus Anspruchslosigkeit, Zähigkeit und Würde der Bergvölker. Der Zustand, den die Bhutanesen einfach ›Glück‹ nennen.

Philip Parker: Himalaya. Die höchsten Berge der Welt und ihre Eroberung. Aus dem Englischen von Iris Newton. Mit einem Vorwort von Peter Kunz. 2016. 192 Seiten mit über 200 Abbildungen und Karten, Format 19,7 x 26,7 cm, gebunden mit Schutzumschlag. Theiss Verlag - WBG. ISBN: 978-3-8062-3229-5. € 29,95.

Sie erhalten das Buch im Buchhandel oder hier.
 


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