Freitag, 17. Februar 2017

J. Ilundáin-Agurruza, M. W. Austin, Peter Reichenbach (Hg.): Die Philosophie des Radfahrens

J. Ilundáin-Agurruza, M. W. Austin, Peter Reichenbach (Hg.):
Die Philosophie des Radfahrens
200 Jahre Radfahren 2017



Radfahren verändert unsere Sicht auf die Welt: Albert Einstein fiel während des Radfahrens die Relativitätstheorie ein. Ernest Hemingway befand, es gebe keine bessere Art, ein Land nachhaltig zu erkunden, als auf zwei Rädern. Mal abgesehen vom Erwandern - was aber wesentlich mehr Zeit erfordert. Und wer hat die heutzutage schon?

Zum Jubiläumsjahr „200 Jahre Radfahren“ sind schon mehrere Bücher erschienen und teilweise auch von mir besprochen worden. Jetzt liegt das im Suhrkamp Verlag erschienene Buch zur Philosophie des Radfahrens vor mir.

Aber warum macht Fahrradfahren glücklich – trotz Regen, Gegenwind und steiler Berge? Warum geht alles schief, wenn man sich zum ersten Mal auf eine lange Fahrradtour wagt? Warum passieren die kuriosesten Ereignisse der Tour de France immer am Alpe d’Huez?

„Die Philosophie des Radfahrens“ zeigt kenntnisreich, dass Philosophie und Radfahren ein perfektes Tandem bilden. In ihrer philosophischen Tour de Force nehmen die Autoren Helden und Antihelden aus der Welt des Radsports ins Auge, schreiben über die Ethik von Wettbewerb und Erfolg, beleuchten Bewegungen wie »We are traffic« und gehen der Frage nach, was Feministinnen vom Radfahren halten. Und sie geben stichhaltige Argumente für das Radfahren in all seinen Ausformungen: als tägliche Fahrt zur Arbeit, als Sport, als Reise, als Lebensart. Ein Buch für alle, die es glücklich macht, sich tagtäglich auf den Sattel zu setzen.

Eine ganze Reihe von Autoren und Autorinnen gehen den verschiedenen Zugängen zum Radfahren nach. Das Themenspektrum reicht von der Zuordnung zur „letzten humanen Technik“ über „Radfahren wie ein Mädchen“, der Nähe zum Paradies, einer Philosophin auf zwei Rädern bis hin zu Rennthemen wie Eddi Merckx und der Tour de France. Alle Themenbereiche also, die nur irgendwie von Interesse für Radfahrer und das Radfahren sein können.

Das Buch ist ein Werk zum Lernen, zum Daten und Details zu sammeln, vor allem aber zum Schmökern. Am besten, wenn kein Fahrradgeeignetes Wetter herrscht und man sich gerne mit einer Tasse Tee oder einem Glas Rotwein aufs weiche Kanapee zurückzieht.

Zum Herausgeber:
Peter Reichenbach, Gründer des mairisch Verlags, hat Neuere Deutsche Literatur, Politikwissenschaft und Philosophie studiert.

J. Ilundáin-Agurruza, M. W. Austin, Peter Reichenbach (Hg.): Die Philosophie des Radfahrens. 200 Jahre Radfahren 2017. 208 Seiten. Broschur. suhrkamp taschenbuch 4743, ISBN: 978-3-518-46743-5. D: 10,00 €, A: 10,30 €, CH: 14,90 sFr.
Sie erhalten das Buch im Buchhandel oder hier.


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