Into
Nature
100 kreative Wege dich mit der
Natur zu verbinden
Die Natur
als Lehrer: mehr Achtsamkeit
im Alltag durch Naturwahrnehmung
mit allen Sinnen
Zugegeben, zuerst steht
man etwas hilflos vor dem Buch. Konnte man schon mit dem Titel nicht viel
anfangen, so brauchte es doch eine ganze Weile, bis man mit den 190 Seiten,
voll mit Zeichnungen und Anleitungen, die irgendwie mit Natur und Kindern zu
tun haben schienen, klar kam.
Zugegeben, das war der Anfang. Aber dann las man sich fest. Seite
um Seite. Entdeckte Altes, Altbekanntes, entdeckte aber auch Neues. Und las
sich wieder fest.
Was ist das also, was soll das? Ganz einfach: Dieser kreative
Guide hilft dabei, eine tiefere Verbindung mit der Natur zu üben und Frieden
für die Gedanken zu finden. Er versteht sich als Leitfaden, Tagebuch und
Inspiration für einen achtsamen Streifzug durch die Natur.
In über 70 einfachen Übungen lernt der Leser, wie man Natur im
Alltag mit allen Sinnen wahrnimmt, skizziert und seine Beobachtungen festhält
oder wie man Outdoor-Aktivitäten am nachhaltigsten nutzt.
Einfach ruhig im Gras sitzen, aufmerksam durch Wälder streifen
oder still aufs Meer hinausschauen und dabei in sich hineinhorchen, einfach mal
offline sein und mit Achtsamkeit die Natur genießen.
Dieses kreative Eintragebuch inspiriert den Leser, die Natur mit
mehr Neugier zu entdecken und Momente der Entschleunigung im Alltag zu finden.
Großartig, wenn man sich mal auf die Hintergedanken und das
Konzept des Buches eingelassen hat. Wie schon gesagt, man liest sich fest. Man
übt und arbeitet sich fest. Was man aber muss: sich fallen lassen. Fallen
lassen in das Konzept dieses Buches. Zumindest für die Zeit, in der man sich
mit ihm, in und mit der Natur beschäftigt – im „wirklichen“ Leben herrschen bei
den meisten wohl andere Gesetze. Schule, Uni, Beruf. Und die wenigsten
Lebensentwürfe sind so angelegt, dass man sich an die Empfehlungen und Übungen
dieses Buches halten kann, dass man sich fallen lassen kann und in diesem
Zustand verbleiben kann. Schade. Aber C’est la vie…
Gewöhnen muss man sich an die
Umgangssprache der Übersetzerin: Ob es gut ist, wenn Kinder selbst in den Buch
lesen und dann auf Sätze und Worte stoßen wie „Jetzt riech … dann reib und
riech …“ Fehlt da nicht ein Buchstabe? Ist es neben aller Natur nicht auch für
die Heranwachsenden wichtig, korrekte Sprache und Schrift zu lernen und nicht
auch noch in Büchern, die eigentlich zur Sorgfalt mit der Natur führen sollen,
die Sorgfalt mit einem der wichtigen Dinge, die eine Kultur hat, der Sprache
nämlich, zu schludern? Muss man sich unbedingt nach unten orientieren? Muss man
unbedingt in einem Buch Unterschichtenslang lesen? Slang, der in der Sprache ok
ist, aber schriftlich? Oder ist diese Sichtweise nicht völlig veraltet? Ich
hoffe nicht. Jedenfalls wundern einen die Klagen von Lehrherren, Lehrern, Ausbildern,
Personalern und allen anderen, die mit der Ausbildung Heranwachsender zu tun
haben, nicht mehr, wenn schon in so einem Buch mit der Sprache geschludert
wird. Mir jedenfalls tun solche Worte in einem Buch, das eigentlich den
Eindruck eines Sachbuches erweckt, fast schon körperlich weh.
Was mit der nachlässigen Sprache
wieder versöhnt sind die lehrreichen Kapitel des Buches, die aber so gar nicht
oberlehrerhaft daher kommen. Als da sind „Geheimsamen“, Heilkräuter, Baumleben,
Blattformen und vieles mehr. Die eher naive Gestaltung und Grafik lassen vor
allem den Kindern Raum für Phantasie, für kleinere sogar zum Ausmalen.
Selbermachen und Mitgestalten ist halt immer noch das Beste.
Fazit: Ein Buch, das nicht einfach
ist, wenn man es ernst nimmt. Ein Buch, das man aber ernst nehmen sollte,
gleichzeitig aber nicht vergessen sollte, dass das Leben kein Ponyhof und der
Alltag nicht aus Waldspielen bestehen kann. Wenn man die einzelnen Sphären
unterscheiden kann und weiß, wo was Sache ist, ist dies ein gutes Buch. Ein Buch
das Vergnügen und Spaß macht. Kindern und Erwachsenen, denke ich. Wenn sie sich
nur fallen lassen können. Temporär jedenfalls.
The Mindfulness
Project (das
Achtsamkeitsprojekt), gegründet von Autumn Totton und Alexandra Frey, ist eine
Plattform, die die Idee von Achtsamkeit verbreiten möchte. Auf der Plattform
findet sich eine große Auswahl an Kursen, darunter offene Veranstaltungen,
Workshops, ein 8-Wochen-Programm, Seminare und Retreats, um wieder in den Kontakt
mit der Natur zu kommen.
Foto: Autumn and Alexa Author Photo
Foto: Autumn and Alexa Author Photo
Weitere
Informationen zu The Mindfulness Project finden Sie unter: www.londonmindful.com
Into
Nature. 100 kreative Wege dich mit der Natur zu verbinden. The Mindfulness Project
(das Achtsamkeitsprojekt). Übersetzt von: Karin Weidlich. 192 Seiten,
zahlreiche Grafiken, 14.2 x 19.8 cm, Broschur. Knesebeck. ISBN
978-3-95728-255-2. 12 €.
Sie erhalten das Buch im Handel oder hier.
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Artikel über Reisen und was
schön daran ist, Artikel über die Welt der Alpen, Artikel über Baden-Württemberg,
Besprechungen von Reise- und Wanderliteratur, Artikel
über Stuttgart, Artikel und vor allem
schwarzweiß-Fotos von und über Stuttgart für Minimalisten unter den Freunden der Fotografie; außerdem wird auf den englischsprachigen
Blog für Leben und Erleben in
Stuttgart und der weiten Welt hingewiesen.
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