Donnerstag, 7. März 2019

Into Nature: 100 kreative Wege dich mit der Natur zu verbinden

Into Nature 
100 kreative Wege dich mit der
 Natur zu verbinden

Die Natur als Lehrer: mehr Achtsamkeit
im Alltag durch Naturwahrnehmung
mit allen Sinnen




Zugegeben, zuerst steht man etwas hilflos vor dem Buch. Konnte man schon mit dem Titel nicht viel anfangen, so brauchte es doch eine ganze Weile, bis man mit den 190 Seiten, voll mit Zeichnungen und Anleitungen, die irgendwie mit Natur und Kindern zu tun haben schienen, klar kam.

Zugegeben, das war der Anfang. Aber dann las man sich fest. Seite um Seite. Entdeckte Altes, Altbekanntes, entdeckte aber auch Neues. Und las sich wieder fest.

Was ist das also, was soll das? Ganz einfach: Dieser kreative Guide hilft dabei, eine tiefere Verbindung mit der Natur zu üben und Frieden für die Gedanken zu finden. Er versteht sich als Leitfaden, Tagebuch und Inspiration für einen achtsamen Streifzug durch die Natur. 


In über 70 einfachen Übungen lernt der Leser, wie man Natur im Alltag mit allen Sinnen wahrnimmt, skizziert und seine Beobachtungen festhält oder wie man Outdoor-Aktivitäten am nachhaltigsten nutzt.

Einfach ruhig im Gras sitzen, aufmerksam durch Wälder streifen oder still aufs Meer hinausschauen und dabei in sich hineinhorchen, einfach mal offline sein und mit Achtsamkeit die Natur genießen.

Dieses kreative Eintragebuch inspiriert den Leser, die Natur mit mehr Neugier zu entdecken und Momente der Entschleunigung im Alltag zu finden.

Großartig, wenn man sich mal auf die Hintergedanken und das Konzept des Buches eingelassen hat. Wie schon gesagt, man liest sich fest. Man übt und arbeitet sich fest. Was man aber muss: sich fallen lassen. Fallen lassen in das Konzept dieses Buches. Zumindest für die Zeit, in der man sich mit ihm, in und mit der Natur beschäftigt – im „wirklichen“ Leben herrschen bei den meisten wohl andere Gesetze. Schule, Uni, Beruf. Und die wenigsten Lebensentwürfe sind so angelegt, dass man sich an die Empfehlungen und Übungen dieses Buches halten kann, dass man sich fallen lassen kann und in diesem Zustand verbleiben kann. Schade. Aber C’est la vie…

Gewöhnen muss man sich an die Umgangssprache der Übersetzerin: Ob es gut ist, wenn Kinder selbst in den Buch lesen und dann auf Sätze und Worte stoßen wie „Jetzt riech … dann reib und riech …“ Fehlt da nicht ein Buchstabe? Ist es neben aller Natur nicht auch für die Heranwachsenden wichtig, korrekte Sprache und Schrift zu lernen und nicht auch noch in Büchern, die eigentlich zur Sorgfalt mit der Natur führen sollen, die Sorgfalt mit einem der wichtigen Dinge, die eine Kultur hat, der Sprache nämlich, zu schludern? Muss man sich unbedingt nach unten orientieren? Muss man unbedingt in einem Buch Unterschichtenslang lesen? Slang, der in der Sprache ok ist, aber schriftlich? Oder ist diese Sichtweise nicht völlig veraltet? Ich hoffe nicht. Jedenfalls wundern einen die Klagen von Lehrherren, Lehrern, Ausbildern, Personalern und allen anderen, die mit der Ausbildung Heranwachsender zu tun haben, nicht mehr, wenn schon in so einem Buch mit der Sprache geschludert wird. Mir jedenfalls tun solche Worte in einem Buch, das eigentlich den Eindruck eines Sachbuches erweckt, fast schon körperlich weh.

Was mit der nachlässigen Sprache wieder versöhnt sind die lehrreichen Kapitel des Buches, die aber so gar nicht oberlehrerhaft daher kommen. Als da sind „Geheimsamen“, Heilkräuter, Baumleben, Blattformen und vieles mehr. Die eher naive Gestaltung und Grafik lassen vor allem den Kindern Raum für Phantasie, für kleinere sogar zum Ausmalen. Selbermachen und Mitgestalten ist halt immer noch das Beste.

Fazit: Ein Buch, das nicht einfach ist, wenn man es ernst nimmt. Ein Buch, das man aber ernst nehmen sollte, gleichzeitig aber nicht vergessen sollte, dass das Leben kein Ponyhof und der Alltag nicht aus Waldspielen bestehen kann. Wenn man die einzelnen Sphären unterscheiden kann und weiß, wo was Sache ist, ist dies ein gutes Buch. Ein Buch das Vergnügen und Spaß macht. Kindern und Erwachsenen, denke ich. Wenn sie sich nur fallen lassen können. Temporär jedenfalls.

The Mindfulness Project (das Achtsamkeitsprojekt), gegründet von Autumn Totton und Alexandra Frey, ist eine Plattform, die die Idee von Achtsamkeit verbreiten möchte. Auf der Plattform findet sich eine große Auswahl an Kursen, darunter offene Veranstaltungen, Workshops, ein 8-Wochen-Programm, Seminare und Retreats, um wieder in den Kontakt mit der Natur zu kommen. 
Foto: Autumn and Alexa Author Photo
Weitere Informationen zu The Mindfulness Project finden Sie unter: www.londonmindful.com

Into Nature. 100 kreative Wege dich mit der Natur zu verbinden. The Mindfulness Project (das Achtsamkeitsprojekt). Übersetzt von: Karin Weidlich. 192 Seiten, zahlreiche Grafiken, 14.2 x 19.8 cm, Broschur. Knesebeck. ISBN 978-3-95728-255-2. 12 €.

Sie erhalten das Buch im Handel oder hier.

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