Ein Klassiker feiert Geburtstag:
„Was blüht denn da?“ wird 90 Jahre
90 Jahre, 61 Auflagen und über 4,5 Millionen verkaufte Exemplare
– der Naturführer „Was blüht denn da?“ ist Longseller, Bestseller und mittlerweile
das populärste Standardwerk der Pflanzenbestimmung
Wer kennt es nicht, das seit Jahrzehnten unentbehrliche
Pflanzenbestimmungsbuch? Es macht es dem interessierten Laien einfach, zwischen
Gänseblümchen und Wildrose zu unterscheiden – einfach durch die Farbe!
„Was
blüht denn da?“ – Der Klassiker, der Abertausenden von Naturfreunden über
Jahrzehnte treue Dienste geleistet und Generationen in Sachen
Pflanzenbestimmung über die verschiedenen Neugestaltungen hinweg „sozialisiert“
hat, feiert Jubiläum. Denn 1935 ist dieser Klassiker unter den naturkundlichen
– und für Laien verständlichen – Werken das erste Mal erschienen. Seither hat
sich Alois Koschs Buch mit der prägnanten Titelformulierung zum populärsten
Standardwerk der Pflanzenbestimmung entwickelt und ist aus dem Naturbuchregal
nicht mehr wegzudenken.
Die
Grundidee war so einfach wie erfolgreich und ist auch heute noch topaktuell:
Blühende Pflanzen fallen dem Betrachter vor allem durch ihre Farbe auf. Was
liegt da näher, als Blumen einfach nach den Blütenfarben zu bestimmen? Und auch
der Laie kann somit mit diesem wohl meist gekauften Standardwerk über 870
Blütenpflanzen bestimmen.
Zum
90-jährigen Jubiläum präsentiert sich der Longseller nun ganz frisch aktualisiert
und die Naturfreundinnen und -freunde erwartet zusätzlich ein spielerisches
Artenquiz-App in der KOSMOS-PLUS-App.
„Bibel der Pflanzenbestimmung“
Das
Ordnungsprinzip des Buches – der KOSMOS-Farbcode – liegt bis heute immer noch dem
Naturführer zu Grunde und ist einer seiner Erfolgsfaktoren. Mehr als 2000
naturgetreue Zeichnungen, darunter mehr als 900 zusätzliche Detailzeichnungen
von Blüten, Blättern, Früchten und Wurzeln, unterstützen bei der Bestimmung.
Als Extra werden noch die häufigsten Bäume, Sträucher und Gräser erklärt.
Ein weiterer
Garant für die Qualität ist die regelmäßige Bearbeitung. In den 90 Jahren
seines Erscheinens wurde „Was blüht denn da?“ immer wieder überarbeitet,
aktualisiert, ergänzt und natürlich an die modernen Lese- und Sehgewohnheiten
angepasst. So ist das Buch für jede Generation ein verlässlicher und
attraktiver Naturführer geworden.
An die
Seite des Klassikers sind mittlerweile auch noch weitere „Was blüht denn
da?“-Produkte getreten. Seit 1991 gibt es z. B. einen Fotoband und seit 2005
ein Bestimmungsbuch für Kinder. 2015 wurde der Naturführer nach der neuen
Systematik aktualisiert und um 180 Zeichnungen auf nun über 2000 Illustrationen
ergänzt.
Heute Margot Spohn: Was blüht denn – Das Original
Und was
sagt man, wenn man die Neuauflage zum ersten Mal sieht? – „Es geht halt nichts
über Zeichnungen“, natürlich. Und es ist was dran: Die Präzision und
Genauigkeit, das Hervorheben der charakteristischen Merkmale, nirgendwo gelingt
dies besser als in einer Zeichnung. Da kommt kein noch so scharfes Foto mit.
Auch Koschs Grundidee, die Gliederung nach den Farben, ist so einfach wie
erfolgreich und auch heute noch topaktuell, da sie interessierten Laien einen
einfachen und perfekten Einstieg bietet.
90 Jahre und wieder frisch
Zum Geburtstag
präsentiert sich der Longseller jetzt in frischem Gewand und wartet mit
aktualisiertem Inhalt auf. Zusätzlich ist der Band mit der preisgekrönten
Bestimmungs-App „Flora Incognita“ verknüpft, sodass man die mehr als 870
Blütenpflanzen und über 2000 detailgetreuen Illustrationen aus dem Buch auch
unterwegs immer dabei hat. Als besonderes Geburtstagsgeschenk gibt es in der
KOSMOS-Plus-App noch ein Pflanzenquiz, mit dem man ganz spielerisch seine
frisch erworbenen Artenkenntnisse testen kann.
„Pflanzen bestimmen nach Blütenfarbe, das war 1935
revolutionär“
Drei
Fragen zu „Was blüht denn da?“ an Birgitta Barlet, Verlagsleiterin Kosmos Buch
und Claudia Salata, Redakteurin Natur bei Kosmos.
Warum ist dieses Naturführer seit fast
100 Jahren so erfolgreich?
BB:
In
Schlagworten heruntergebrochen sind das: Konzept, Titelformulierung, ständige
Erneuerung. Pflanzen bestimmen nach Blütenfarbe, das war 1935 revolutionär: der
Verzicht auf den wissenschaftlichen Zugang, stattdessen ein ganz einfacher –
orientiert an dem, was man als Erstes wahrnimmt.
Dies
war eine echte Innovation, die vor allem unter Biologen nicht unumstritten war!
Aber der Erfolg gab Kosmos recht. Einfach, nahbar, bedürfnisorientiert ist auch
die Titelformulierung „Was blüht denn da?“, die zu einem Markenzeichen der
Kosmos Naturführer geworden ist.
Sie ist
prägnant und vereint Neugier und „Problemlösung“ in einem Satz. Und nach dem
Motto „Nur wer sich verändert, bleibt sich treu“ spielt natürlich auch die
regelmäßigen Überarbeitungen eine Rolle: angepasste Texte, gewisse
Layoutveränderungen, Zusatzinhalte.
Eine
Konstante seit vielen Jahrzehnten: die wunderbaren naturgetreuen Illustrationen
von Marianne Golte-Bechtle. Sie sind das Gesicht dieses Buch. Man sieht das
Herzblut, die Begeisterung und auch die Detailversessenheit, die sie in jede
einzelne Abbildung gelegt hat. Ohne sie wäre „Was blüht denn da?“ nicht das,
was es heute ist: der mit Abstand meistverkaufte Bestimmungsführer – und
inzwischen sogar in einer chinesischen Ausgabe erhältlich.
CS:
In den 1990ern
habe ich Biologie studiert und das Buch geschenkt bekommen. Was für eine Hilfe
als Botanik-Einsteiger, sich nicht alleine durch die manchmal komplizierten
Schlüssel quälen zu müssen, sondern die Pflanzen direkt mit den wunderbaren
Illustrationen vergleichen zu können. Das Buch hat so unglaublich viel dabei
geholfen, sich ein Bild – im wahrsten Sinne – von der Pflanzenwelt zu machen.
Auch wenn man das gegenüber den Professoren besser nicht zugegeben hat.
Heute
bin ich als Redakteurin für das Buch verantwortlich, das mich eigentlich schon
mein ganzes Leben lang begleitet hat – und darauf bin ich stolz. Nun habe ich
es in der Hand, es zusammen mit den Autorinnen und Autoren kontinuierlich
weiter zu optimieren und es für die Leser attraktiv zu machen. Gar nicht so
einfach, in einer zunehmend digitalisierten Welt. Aber durch die Kooperation
mit der Pflanzenbestimmungs-App Flora Incognita (seit 2021) und mit der extra
für das Jubiläum entwickelten Quiz-App gelingt es, diesen Klassiker up to date
zu halten.
Warum braucht man in Zeiten von
Bestimmungs-Apps überhaupt noch einen gezeichneten Naturführer?
CS:
Zum
einen zeigt die Zeichnung die Merkmale in ihrer Idealform und nichts, das vom
Wesentlichen ablenkt, z.B. Gras oder die Umgebung. Zum anderen bietet das Buch
die Möglichkeit, ähnliche Pflanzen schnell miteinander zu vergleichen. Unsere
Seiten sind so aufgebaut, dass ähnliche Arten auch auf einer Seite zu sehen
sind. Mithilfe dieser Darstellung versteht der Leser überhaupt erst, dass
Pflanzen in Familien eingeteilt sind, die sich untereinander ähnlich sehen.
Buch
und App können sich sehr gut ergänzen. Es ist ähnlich wie bei einer
Fremdsprache: Man kommt mit einem Übersetzungsprogramm fast überall durch, aber
man beherrscht die Sprache trotzdem nicht.
Mit
einer App kann man die Pflanzen bestimmen, aber sie wirklich erkennen, das
lernt man nur mit einem Buch, das auch Zusammenhänge vermittelt.
Und für wen eignet sich der
Bestimmungsführer?
CS:
Grundsätzlich
für alle, die sich näher mit der Natur beschäftigen wollen. Es ist keinerlei
Vorwissen nötig, nur Neugier und Freude an Pflanzen. Und speziell für Kinder
gibt es inzwischen auch den Kinder-Naturführer „Mein erstes Was blüht denn
da?“.
Generell
gilt: Spaziergänge in der Natur werden mit „Was blüht denn da?“ mindestens
doppelt so interessant. Denn aus all dem undefinierten Grün werden plötzlich
Odermenning, Baldrian, Wiesenschlangenknöterich oder Kleine Braunelle. Und
hinter jeder Ecke gibt es eine neue Pflanze zu entdecken, der man dank „Was
blüht denn da?“ einen Namen geben kann.
BB:
Und mit
dieser Neugier am Anfang ergibt sich noch etwas ganz anderes, und hier darf ein
anderer Klassiker zu Wort kommen, Konrad Lorenz: „Man liebt nur, was man kennt,
und man schützt nur, was man liebt.“
Die Autoren von „Was blüht
denn da?“
Alois Kosch (1907–1954)
Alois
Kosch stammte aus mittellosen Verhältnissen und holte nach Volksschule und
Drogisten-Ausbildung zunächst das Abitur nach. Im Anschluss studierte er
Medizin, promovierte zum Thema „Arzneipflanzen“ und ließ sich dann als Arzt in
Innsbruck nieder.
Neben
seinen Studien widmete er sich der Kunst und dem Sport. Bereits während seiner
Studentenzeit entwarf er das Urbild für ein Bestimmungsbuch, das für Laien und
nicht für den wissenschaftlich vorgebildeten Naturfreund gedacht war. Da lag es
nahe, diesen Pflanzenführer nach dem auffälligsten Merkmal zu ordnen: nach der
Blütenfarbe.
Dieser
KOSMOS-Farbcode sowie der Titel „Was blüht denn da?“ sind bis heute unverändert
geblieben und mittlerweile zu einem Markenzeichen geworden.
Dietmar Aichele (1928–1996)
Dietmar
Aichele war Botaniker, Pädagoge und Sachbuchautor. Neben seiner Lehrtätigkeit
an Gymnasien in Stuttgart und Böblingen verfasste er zahlreiche weit
verbreitete Werke zur Pflanzenbestimmung und weitere Naturführer. Dietmar
Aichele sah seine Aufgabe vor allem darin, seine Kenntnisse auch interessierten
Laien außerhalb der Schule oder Hochschule in verständlicher Form
weiterzugeben, zum Beispiel bei Vorträgen und Exkursionen in Ortsvereinen von
Naturschutzverbänden, Volkshochschulen und natürlich durch die Veröffentlichung
seiner zahlreichen Pflanzenbücher.
Für den
Kosmos Verlag schrieb er weit über zwanzig Titel oder war Mitverfasser und
lieferte vielfach auch die passenden Fotos dazu.
Wilhelm Johannes Fischer
(1892–1977)
Wilhelm
Johannes Fischer war ein deutscher Botaniker und Ornithologe, Gymnasiallehrer,
Hochschullehrer und Autor von Sachbüchern, der über vier Jahrzehnte in
Stuttgart wirkte. Er betreute ab 1950 die „Was blüht denn da?“-Ausgaben mit.
Nach dem frühen Tod des Verfassers Alois Kosch übernahm er die Überarbeitung
und Erweiterung komplett.
Margot Spohn
hat
Biologie in Tübingen studiert. Ihre Schwerpunkte waren Botanik und
Pharmazeutische Biologie. Zusammen mit ihrem Mann hat sie bereits mehrere
botanische Bestimmungsbücher sowie Naturführer veröffentlicht. Hauptberuflich
arbeitet sie in der Zulassung komplementärmedizinischer Arzneimittel.
Die Illustratoren von „Was
blüht denn da?“
Marianne Golte-Bechtle
(1941–2023)
Bevor
sie im Kosmos Verlag fest als Illustratorin angestellt wurde, studierte
Marianne Golte-Bechtle nach einer Ausbildung am Frankfurter Naturmuseum
Senckenberg „Wissenschaftliche Grafik“ an der Fachhochschule Wiesbaden. Für die
erste farbige Ausgabe von „Was blüht denn da?“ (1973) hat sie alle 600
Illustrationen selbst angefertigt. In jahrelanger Arbeit hat sie jede einzelne
Pflanze porträtiert – und alle standen im Original, in einer kleinen Vase auf
ihrem Schreibtisch, Modell. Über die Jahre sind fast 900 Illustrationen in den
Naturführer aufgenommen wurden und ihre detailreichen, naturgetreuen
Zeichnungen prägen bis heute seine Optik.
Dr. Roland Spohn
studierte
Biologie in Tübingen und promovierte über Schlafforschung. Bereits während
seines Studiums hat er seine künstlerischen Fähigkeiten für wissenschaftliche
Illustrationen eingesetzt. Für „Was blüht denn da?“ hat er fast alle
Detailabbildungen angefertigt, insgesamt über 850 Zeichnungen von Blüten,
Blättern, Stengeln, Wurzeln, Samen und Früchten. Roland Spohn arbeitet als
selbstständiger Sachillustrator und Naturfotograf und führt ein umfangreiches
Fotoarchiv. Außerdem kombiniert er biologische Themen zu phantasievollen
Gemälden. Zusammen mit seiner Frau leitet er auch Exkursionen und hält Vorträge.
Margot Spohn: Was blüht denn da – Das
Original. 496 Seiten, 2065 Farb-Illustrationen, 112 SW-Illustrationen, Paperback,
Breitklappenbroschur. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart, 2025. ISBN
978-3-440-18088-4. 22 € (D), 22,70 € (A), 30,50 sFr (CH)
Dieter
Buck
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