Freitag, 18. September 2015

Jürgen Gerrmann: Klosterwanderungen zwischen Bodensee und Stuttgart

Jürgen Gerrmann:
Klosterwanderungen zwischen Bodensee und Stuttgart
 


Wer pilgert oder nach einem spirituellen Weg sucht, wer sich für historische Bauwerke begeistert oder für Landesgeschichte interessiert, für den sind Klöster ein lohnendes Ziel. Für religiös denkende Menschen, für Kunstfreunde und, wie man an diesem Buch sieht, auch für Wanderer. Weil Nonnen und Mönche meist die Einsamkeit gesucht haben, findet man dort heute oft herrliche Natur.

Jürgen Gerrmann, Redakteur bei den Nürtinger Nachrichten und Autor von bereits mehreren Büchern, hat zwei Dutzend Abteien in Baden-Württemberg - von insgesamt geschätzten Tausend! - besucht und deren Umgebung erwandert. Bebenhausen im Schönbuch ist ebenso dabei wie Lorch im Remstal, Weingarten in Oberschwaben, Salem und Hegne am Bodensee, Hirsau im Schwarzwald oder die beiden Klöster, die als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet wurden, Maulbronn und Reichenau.

Bei einer Buchvorstellung mit sachtypischen „Leckerlis“ wie Nonnenfürzle und Klosterbrezeln - die Erklärung dazu gab Jürgen Gerrmann bei seiner Rede - gab Regierungspräsident Johannes Schmalzl einen kurzen Überblick über die Klöster des Landes, die ja fast alle im Landesbesitz seien oder zumindest Zuschüsse für die allfälligen Renovierungen vom Land bekämen - und von denen keine Anlage derzeit ungenutzt sei, wie er stolz betonte!.

Er fand Gerrmanns Idee ganz gut, mit Wanderungen um und zu den Klöstern zu sich selbst - womöglich sogar mit einem Aufenthalt im einen oder anderen Kloster, das so etwas anbietet - zu kommen, auf Neudeutsch, zu „entschleunigen“. Vorzüglich fand Schmalz auch die Verbindung von Wandern, das Erleben der Natur, in Verbindung mit dem Spirituellen - genau das, was Gerrmann auch zu den Klosterwanderungen und somit zu diesem Buch inspirierte.

Die Idee kam dem - eigentlich evangelischen, wenngleich auch im eher katholischen Schwäbisch Gmünd mit seinen laut Schmalzl einst acht (!) Klöstern geborenen - Journalisten auf einer Pilgerreise nach Rom. Auf dem Weg dorthin durch Umbrien und die südliche Toscana kam ihm die Idee, das Erleben des Pilgerns und insbesondere das der Klöster und des geistigen Lebens dort auch anderen zu vermitteln. Durch das eigene Erleben der Natur in Kombination mit der Spiritualität der Klöster war Gerrmann natürlich prädestiniert dazu, einen Wanderführer zu Klöstern in Baden-Württemberg zu schreiben. 


Von links nach rechts: Prof. Dr. Claus Wolf, Abteilungspräsident 
Landesamt für Denkmalpflege, Titus Häussermann, 
Verleger des Silberburg-Verlages, Jürgen Gerrmann, 
Autor, Johannes Schmalzl, Regierungspräsident.

In seinen Ausführungen ging der Autor auf die Verschiedenheit der Klöster ein: Von kleinsten Anlagen im Wald, in denen manchmal nur wenige Brüder lebten (Beispiel Nürtingen) bis zu den heutigen Weltkulturerben der UNESCO Maulbronn und Reichenau reicht die Palette seiner Wandervorschläge. Die Baukunst der Anlagen ist über verschiedene Kunstepochen bis hin zu Jugendstil (Beuron) und Moderne (Untermarchtal) gestreut. Wie der Autor im Gespräch erzählte, liegen im die aus früher Zeit wie der Romanik stammenden Anlagen wie beispielsweise Lorch näher als prachtvolle barocke Bauten. Andere mögen dies vielleicht anders sehen, ein Lob der Vielfältigkeit der Meinungen!

Gerrmann erzählte auch von der Prägung unserer Kultur durch die Mönche, die immerhin Künste wie Buchmalerei, Gesang, Malerei oder Gartenkunst pflegten. 

 Wolf, Schmalzl und Gerrmann bei der Buchvorstellung

Auch wer mit der ganzen Spiritualität der Klöster „nichts am Hut hat“, der erlebt bei den 24 empfohlenen Wanderungen immerhin eine herrliche Natur in Verbindung mit hervorragenden Bau- und Kunstschätzen, meinte Johannes Schmalzl am Ende der Veranstaltung.

Die Palette der beschriebenen Wanderungen reicht von Halbtages- über Ganztageswanderungen bis zu gestandenen Unternehmungen mit 22 Kilometern Länge. Für alle Geschmäcker und jegliche Kondition ist also bei dem Klosterwanderführer etwas dabei.

In Infokästen beschreibt Gerrmann alles Wissenswerte rund um Kultur und Geschichte der Klöster. Hilfreiche Tipps zur Planung der Wanderungen, Kartenausschnitte sowie Hinweise zu Klosterläden und spirituellen Angeboten ergänzen die ausführlichen Tourenbeschreibungen.

Zum Autor:
Der gebürtige Schwäbisch Gmünder Jürgen Gerrmann (Jahrgang 1952) ist schon seit Kindesbeinen auf Schusters Rappen unterwegs – sei es auf der Alb oder in den Alpen. Den Redakteur der »Nürtinger Zeitung« fasziniert die Verbindung zwischen Natur und Kultur, die nirgendwo sonst so intensiv wirken kann wie beim Gehen. Als Rom-Pilger hat er seine Leidenschaft zu alten Klöstern entdeckt. Um den Zauber dieser Stätten zu spüren, muss man nicht unbedingt weit weg: Auch das Ländle hat da einiges zu bieten.

Jürgen Gerrmann: Klosterwanderungen zwischen Bodensee und Stuttgart. 160 Seiten, 146 Farbfotos und Karten, kartoniert. Silberburg-Verlag Tübingen und Karlsruhe. ISBN 978-3-8425-1420-1. 14,90 €.
Das Buch können Sie im Buchhandel und hier kaufen.


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Mittwoch, 16. September 2015

Karin Kontny: Best of Stuttgart

Karin Kontny: 
Best of Stuttgart
Die 50 Ziele
 


Welche Top-Sehenswürdigkeiten hat Stuttgart zu bieten? Wo findet man die wichtigsten Bauwerke, Museen und Parks? Und welche Geschichten verbinden sich mit ihnen?

10 Premiumziele…
Diese Fragen und noch viele mehr beantwortet Karin Kontny in ihrem etwas anderen Stadtführer: Zuerst stellt sie die 10 »Premium-Ziele« vor, die man auf keinen Fall verpassen darf – auch wenn man nur auf der Durchreise ist. Dazu gehören der Fernsehturm, den man hoffentlich bald wieder besichtigen darf, Wilhelma, die Schlösser, Mercedes-Benz-Museum, Staatsgalerie und Kunstmuseum, Weihnachtsmarkt, Weißenhofsiedlung und natürlich die legendären Stäffele, zu denen man dem Besucher viel Wadenschmalz wünschen möchte. Ob die mittlerweile doch etwas verramschte Königstraße und der Rest des Bahnhofs nun unbedingt zu den Top-Ten gehören, darüber kann man allerdings verschiedener Meinung sein…

… und 40 weitere Sehenswürdigkeiten in Stuttgart
Danach folgen weitere 40 »Highlights«, deren Besuch auf jeden Fall lohnt, wenn man ein größeres Zeitbudget zur Verfügung hat. Herausragende Beispiele sind in dieser Kategorie die Markthalle, die Theater, Seilbahn und natürlich noch zahlreiche andere Ziele, einschließlich Abstecher in die bekanntesten Städte der Umgebung.

Ein origineller, vielseitig bebilderter Stadtführer, der sich an alle Besucher Stuttgarts wendet. Aber auch an alle Einheimischen und Neu-Stuttgarter, die mehr über ihre Stadt erfahren möchten.

Zur Autorin:
Karin Kontny, geboren 1976 in Waiblingen, studierte in Tübingen und in Wien. Nach Stationen beim ZDF und dem Staatstheater Stuttgart absolvierte sie eine Reportageschule in Reutlingen, veröffentlichte unter anderem in »Die Zeit«, »Stern« und »Financial Times Deutschland«. Jahrelang war Karin Kontny Chefredakteurin eines Architektur- und Kulturmagazins für Baden-Württemberg. Heute ist sie wieder freie Journalistin und Reporterin, unterrichtet Modejournalismus und Journalismus und schreibt Bücher. Sie lebt bei Tübingen.

Karin Kontny: Best of Stuttgart. Die 50 Ziele. 128 Seiten, 60 Farbfotografien, kartoniert,  € 14,90. Silberburg-Verlag Tübingen und Karlsruhe. ISBN 978-3-8425-1417-1. € 14,90.
Sie können das Buch hier und im Buchhandel kaufen.


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Roland Bauer: Hohenlohe – Rau und romantisch

Roland Bauer: 
Hohenlohe – Rau und romantisch
Märchenhafte Bilder und Stimmungen




Hohenlohe – das ist die alte Kulturlandschaft im Nordosten von Baden-Württemberg zwischen Rothenburg ob der Tauber, Bad Mergentheim, Heilbronn und Schwäbisch Hall.

Schlösser und Burgen in exponierter Lage, landwirtschaftlich genutzte weite Ebenen, malerische Kleinstädte und die tief eingeschnittenen Täler von Kocher, Jagst und Tauber prägen diese fränkischsprachige Gegend.

Hohenlohe ist schön
Das weiß der Autor dieser Zeilen genau: Ein Land zum Verlieben. Ein Land mit reicher Geschichte, viel Kunst und viel Natur. Ein Land zum immer wieder hinfahren. Roland Bauer hat dieses wunderbare Zusammenspiel von Kultur und Natur in einfühlsamen Bildern festgehalten.

Mensch und Landschaft macht er im Rhythmus der Jahreszeiten erlebbar. Auf seinen phantastischen Fotografien empfindet der Betrachter gleichsam die Verschmelzung von Licht und Landschaft, von Geschichte und Gegenwart.

Frieder Stöckles knappe Textbeiträge sind Signale und Seh-Hilfen, die die »Dialektik« dieser Region vermitteln helfen: eben »rau und romantisch«.

Zum Autor:
Roland Bauer, 1951 in Stuttgart-Bad Cannstatt geboren, absolvierte zunächst eine Lehre als Elektromechaniker und widmete sich erst danach seiner Leidenschaft: der Fotografie. Nach dem Fotodesign-Studium in Dortmund folgten zahlreiche Aufträge im In- und Ausland. Überdies war er an über 300 Buchprojekten beteiligt.

Roland Bauer: Hohenlohe. Rau und romantisch. Märchenhafte Bilder und Stimmungen. In Worte gefasst von Frieder Stöckle. Summary in English. 72 Seiten, 65 Farbfotografien, fester Einband. Silberburg-Verlag Tübingen und Karlsruhe. ISBN 978-3-8425-1416-4. € 14,90.
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