Uwe Bogen, Matthias Kehle:
Einmalig. Baden-Württemberg
Kurios, genial und legendär
Kurios, genial und legendär
Baden-Württemberg – wo das Besondere fast
normal ist, wird das Buch angepriesen. Als Landeskind kann der Autor da nicht
widersprechen … Denn dafür, dass das Land Baden-Württemberg ein politisches
Kunstprodukt mit recht kurzer Geschichte ist, hat es doch eine klar profilierte
Eigenständigkeit entwickelt.
Das
kommt natürlich daher, dass die beiden Landesteile aus ihrer jeweiligen reichhaltigen
Geschichte so viel mitbrachten. Das Schloss in Heidelberg und die Spargelstraße,
die Fasnet und der Schwarzwald: Es gibt so vieles, das Baden-Württemberg
einzigartig und besonders macht. In diesem Buch beschreiben ein Badener und ein
Schwabe – und das ging anscheinend gut! - informativ und unterhaltsam, wo, wie
und weshalb sich das Bundesland im Südwesten von allen anderen Regionen
unterscheidet.
Natürlich
kommen auch die vielfältigen Impulse zur Sprache, die von Baden-Württemberg
nach draußen gehen. Matthias Kehle und Uwe Bogen weisen uns darauf hin, dass
die Baden-Württemberger tatsächlich alles können – außer vielleicht
Hochdeutsch.
Den Anfang der vielen kurzen Kapitel macht die „Abteilung
für Gemischtes“, sprich es werden Geschichte, Grüne und Guggemusik behandelt.
Das reicht dann vom ätelsten Kunstwerk der Welt über die Größten Flöße der Menschheitsgeschichte
bis zu Stuttgart 21. Wenn das kein unterhaltsamer Eintopf ist! Danach folgt
eine Beschreibung von sehenswerten Orten im Südwesten. Dankenswerterweise aber
nicht reiseführerartig nüchtern abgehandelt, sondern fein literarisch. Kein Wunder
bei diesen Autoren. Aber so ist dieses Buch nicht nur unterwegs, im Angesicht
der Sehenswürdigkeiten eine passende Lektüre, sondern auch daheim am warmen
Kamin zur Unterhaltung. Vom Hauptkapitel Natur mit Besonderheiten im Land geht
es zu Persönlichkeiten, die hier wirken oder gewirkt haben, zur Kulinarik und
abschließend zu Erfolgsgeschichten zwischen Odenwald und Bodensee.
Fazit: Wer das Buch intus hat weiß zwar nicht alles über das
Bindestrichland, aber doch schon eine ganze Menge. Wenn das nichts ist!
Und hier noch ein Bericht
über den Empfang der Autoren bei Ministerpräsident Winfried Kretschmann
Warum Baden-Württemberg so
anders, so bunt und so liebenswert ist
Ministerpräsident
Winfried Kretschmann empfängt die Autoren des neuen Buchs „Einmalig
Baden-Württemberg“ im Landtag
„Kurios, genial und legendär“ - drei Adjektive für ein ganz
besonderes Bundesland stehen auf dem Cover des neuen Baden-Württemberg-Buchs
aus dem Silberburg-Verlag. Eine reine Lobhudelei ist der Band „Einmalig
Baden-Württemberg“ nicht, den die Autoren Matthias Kehle aus Karlsruhe und Uwe
Bogen aus Stuttgart mit Verlagsleiter Rüdiger Müller am Mittwoch im Landtag
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) überreichen. Aber stolz auf das
Land mit dem Doppelnamen sind alle doch – der Regierungschef sowieso, wie auch
die beiden Buchautoren, die im Auftrag des größten Regionalbuchverlags des
Landes die Besonderheiten ihrer Heimat aus badischer und schwäbischer Sicht
schildern.
Kann es ein Zufall sein, dass in Baden-Württemberg die Menschen
länger leben als in jedem anderen deutschen Bundesland? Liegt die überdurchschnittliche
Lebenserwartung an der hohen Zahl der Sonnenstunden am Oberrhein, an den Oasen am
Bodensee oder der guten Luft im Schwarzwald? An den meisten Sternerestaurants
von Deutschland und dem Ehrgeiz der Bewohner beim Tüfteln und Erfinden?
Mobilisiert die Rivalität der Schwaben und Badener gar noch weitere Kräfte und
stachelt zum gegenseitigen Übertrumpfen an? In dem neuen Buch findet man
zahlreiche Einmaligkeiten dieses kraftstrotzenden, herzerquickenden und
blühenden Bundeslandes, die vielleicht einen Hinweis darauf geben, warum viele
Menschen in Baden-Württemberg das Glückslos ziehen und deshalb ihre Heimat so
sehr lieben.
Zu den Einmaligkeiten des Landes gehört der Ministerpräsident, der
die Autoren im Landtag am Mittwoch empfangen wird. Manfred
Kern, der kulturpolitische Sprecher der grünen Landtagsfraktion, hat zu diesem
Treffen eingeladen. Jahrzehntelang schien es, als werde erst in Rom eine Päpstin
gewählt, ehe ein Grüner Ministerpräsident in Deutschland wird. Der
Merkel-Versteher, laut Forsa-Umfrage der beliebteste Regierungschef aller
Bundesländer, hat die Öko-Partei in die Mitte der Gesellschaft geführt. Ein
ganz ungewöhnlicher Politiker ist Winfried Kretschmann, einer mit Ecken und Kanten,
ein Unbeugsamer, der sich im Politikbetrieb nicht geradebiegen lässt. „Das Land
wird angeführt von seinem größten Exportschlager nach Mercedes, Porsche und
Bosch“, heißt es in dem Buch.
Aber selbst ein Musterland hat mit Problemen zu kämpfen, wie in
dem Buch etwa in dem Kapitel über Stuttgart 21 nachzulesen ist. Wo Probleme
sind, kann es nach und nach Verbesserungen geben, wie der Streit der Badener
und Württemberger zeigt. Die einzige Verbindung von Baden-Württemberg ist nicht
mehr nur der Bindestrich, machen die beiden Autoren aus Karlsruhe und Stuttgart
mit dem gedruckten Ergebnis ihrer mehrmonatigen Zusammenarbeit deutlich.
Matthias Kehle arbeitet als freier Schriftsteller und Journalist in Karlsruhe.
Für seine in mehreren Sprachen übersetzte Lyrik erhielt er unter anderem das
Literaturstipendium des Landes Baden-Württemberg und den Thaddäus-Troll-Preis.
Uwe Bogen ist Kolumnist und Redakteur der „Stuttgarter Zeitung“ und
„Stuttgarter Nachrichten“ sowie Buchautor. Per E-Mail haben sie sich in ihren
Recherche-Monaten ausgetauscht. „Kannst du im Kapitel über Bosch ein wenig Schwabenpatritotismus
rausnehmen?“, hat Kehle, der Badener, den Schwaben gefragt. „Aber klar doch“,
antwortete Bogen, „wenn du die badische Lobhudelei beim Thema Wein und Genuss zurechtstutzt“.
Wenn der Schwabe den Kollegen in Karlsruhe
ärgern will, sagt er „Badenser“ zu ihm. Kein Mensch, erwidert dieser dann, sage
„Heilbronser“ zu den Heilbronnern. „Überraschend gut“, sagen die Autoren, haben
sie sich bei der Zusammenarbeit verstanden. Ganz aufs Streiten und Spotten verzichten sie
trotzdem nicht. Streit ist immer auch Ansporn. Und es gibt ja so schöne
schwäbische Schimpfworte! „Wie hemmers denn? Bisch du no ganz bache? Pass uff,
oder ich hau di og’spitzt in de Boda! Des isch a granatamäßige Unverschämtheit!
Heilandsagg!“ Und der Badener gibt kurz und knackig zurück: „Kumm, geh mer
fort.“
Zu den Autoren:
Der
gebürtige Stuttgarter Uwe Bogen arbeitet
als Redakteur und Kolumnist bei der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter
Nachrichten“. In Tübingen hat er Politik und Germanistik studiert. Für seine
Arbeit wurde er mit dem Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung
geehrt. Bisher hat er 14 Bücher verfasst, darunter drei Romane. Im Sommer 2012
hat er das Geschichtsprojekt „Stuttgart-Album“ im Internet gestartet. Auf
seiner Website www.uwe-bogen.de ist er als Blogger aktiv.
Matthias Kehle, geboren 1967 in Karlsruhe, lebt
dort als freier Schriftsteller und Journalist. Autor zahlreicher viel gelobter
Gedicht- und Erzählbände sowie erfolgreicher Reise- und Sachbücher („Die
Wanderbibel“, „Ohne Geld durch Schwaben“). Für seine in mehrere Sprachen
übersetzte Lyrik erhielt er u.a. das Literaturstipendium des Landes
Baden-Württemberg und den Thaddäus-Troll-Preis. Er ist Mitglied im PEN
Deutschland
Uwe Bogen, Matthias Kehle: Einmalig
Baden-Württemberg. Kurios, genial und legendär. 160 Seiten, ca. 120 Abbildungen,
Format 14,0 x 21,0 cm. Bindung: Klappenbroschur mit Fadenheftung. Silberburg
Verlag, Tübingen. ISBN: 978-3-8425-2098-1. [D] 17,99 €, [A] 18,50 €, sFr.
25,50.
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über Reisen und was schön daran ist, Artikel
über die Welt der Alpen, Artikel über Baden-Württemberg,
Besprechungen von Reise- und Wanderliteratur, Artikel
über Stuttgart, Artikel und vor allem
schwarzweiß-Fotos von und über Stuttgart für Minimalisten unter den Freunden der Fotografie; außerdem wird auf den englischsprachigen
Blog für Leben und Erleben in
Stuttgart und der weiten Welt hingewiesen.
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