Donnerstag, 25. Oktober 2018

Uwe Bogen, Matthias Kehle: Baden-Württemberg

Uwe Bogen, Matthias Kehle:
 Einmalig. Baden-Württemberg
Kurios, genial und legendär



Baden-Württemberg – wo das Besondere fast normal ist, wird das Buch angepriesen. Als Landeskind kann der Autor da nicht widersprechen … Denn dafür, dass das Land Baden-Württemberg ein politisches Kunstprodukt mit recht kurzer Geschichte ist, hat es doch eine klar profilierte Eigenständigkeit entwickelt.
 
Das kommt natürlich daher, dass die beiden Landesteile aus ihrer jeweiligen reichhaltigen Geschichte so viel mitbrachten. Das Schloss in Heidelberg und die Spargelstraße, die Fasnet und der Schwarzwald: Es gibt so vieles, das Baden-Württemberg einzigartig und besonders macht. In diesem Buch beschreiben ein Badener und ein Schwabe – und das ging anscheinend gut! - informativ und unterhaltsam, wo, wie und weshalb sich das Bundesland im Südwesten von allen anderen Regionen unterscheidet.

Natürlich kommen auch die vielfältigen Impulse zur Sprache, die von Baden-Württemberg nach draußen gehen. Matthias Kehle und Uwe Bogen weisen uns darauf hin, dass die Baden-Württemberger tatsächlich alles können – außer vielleicht Hochdeutsch.

Den Anfang der vielen kurzen Kapitel macht die „Abteilung für Gemischtes“, sprich es werden Geschichte, Grüne und Guggemusik behandelt. Das reicht dann vom ätelsten Kunstwerk der Welt über die Größten Flöße der Menschheitsgeschichte bis zu Stuttgart 21. Wenn das kein unterhaltsamer Eintopf ist! Danach folgt eine Beschreibung von sehenswerten Orten im Südwesten. Dankenswerterweise aber nicht reiseführerartig nüchtern abgehandelt, sondern fein literarisch. Kein Wunder bei diesen Autoren. Aber so ist dieses Buch nicht nur unterwegs, im Angesicht der Sehenswürdigkeiten eine passende Lektüre, sondern auch daheim am warmen Kamin zur Unterhaltung. Vom Hauptkapitel Natur mit Besonderheiten im Land geht es zu Persönlichkeiten, die hier wirken oder gewirkt haben, zur Kulinarik und abschließend zu Erfolgsgeschichten zwischen Odenwald und Bodensee.

Fazit: Wer das Buch intus hat weiß zwar nicht alles über das Bindestrichland, aber doch schon eine ganze Menge. Wenn das nichts ist!
 

Und hier noch ein Bericht über den Empfang der Autoren bei Ministerpräsident Winfried Kretschmann

Warum Baden-Württemberg so anders, so bunt und so liebenswert ist  
Ministerpräsident Winfried Kretschmann empfängt die Autoren des neuen Buchs „Einmalig Baden-Württemberg“ im Landtag

„Kurios, genial und legendär“ - drei Adjektive für ein ganz besonderes Bundesland stehen auf dem Cover des neuen Baden-Württemberg-Buchs aus dem Silberburg-Verlag. Eine reine Lobhudelei ist der Band „Einmalig Baden-Württemberg“ nicht, den die Autoren Matthias Kehle aus Karlsruhe und Uwe Bogen aus Stuttgart mit Verlagsleiter Rüdiger Müller am Mittwoch im Landtag Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) überreichen. Aber stolz auf das Land mit dem Doppelnamen sind alle doch – der Regierungschef sowieso, wie auch die beiden Buchautoren, die im Auftrag des größten Regionalbuchverlags des Landes die Besonderheiten ihrer Heimat aus badischer und schwäbischer Sicht schildern. 

Kann es ein Zufall sein, dass in Baden-Württemberg die Menschen länger leben als in jedem anderen deutschen Bundesland? Liegt die überdurchschnittliche Lebenserwartung an der hohen Zahl der Sonnenstunden am Oberrhein, an den Oasen am Bodensee oder der guten Luft im Schwarzwald? An den meisten Sternerestaurants von Deutschland und dem Ehrgeiz der Bewohner beim Tüfteln und Erfinden? Mobilisiert die Rivalität der Schwaben und Badener gar noch weitere Kräfte und stachelt zum gegenseitigen Übertrumpfen an? In dem neuen Buch findet man zahlreiche Einmaligkeiten dieses kraftstrotzenden, herzerquickenden und blühenden Bundeslandes, die vielleicht einen Hinweis darauf geben, warum viele Menschen in Baden-Württemberg das Glückslos ziehen und deshalb ihre Heimat so sehr lieben.

Zu den Einmaligkeiten des Landes gehört der Ministerpräsident, der die Autoren im Landtag am Mittwoch empfangen wird. Manfred Kern, der kulturpolitische Sprecher der grünen Landtagsfraktion, hat zu diesem Treffen eingeladen. Jahrzehntelang schien es, als werde erst in Rom eine Päpstin gewählt, ehe ein Grüner Ministerpräsident in Deutschland wird. Der Merkel-Versteher, laut Forsa-Umfrage der beliebteste Regierungschef aller Bundesländer, hat die Öko-Partei in die Mitte der Gesellschaft geführt. Ein ganz ungewöhnlicher Politiker ist Winfried Kretschmann, einer mit Ecken und Kanten, ein Unbeugsamer, der sich im Politikbetrieb nicht geradebiegen lässt. „Das Land wird angeführt von seinem größten Exportschlager nach Mercedes, Porsche und Bosch“, heißt es in dem Buch.

Aber selbst ein Musterland hat mit Problemen zu kämpfen, wie in dem Buch etwa in dem Kapitel über Stuttgart 21 nachzulesen ist. Wo Probleme sind, kann es nach und nach Verbesserungen geben, wie der Streit der Badener und Württemberger zeigt. Die einzige Verbindung von Baden-Württemberg ist nicht mehr nur der Bindestrich, machen die beiden Autoren aus Karlsruhe und Stuttgart mit dem gedruckten Ergebnis ihrer mehrmonatigen Zusammenarbeit deutlich. Matthias Kehle arbeitet als freier Schriftsteller und Journalist in Karlsruhe. Für seine in mehreren Sprachen übersetzte Lyrik erhielt er unter anderem das Literaturstipendium des Landes Baden-Württemberg und den Thaddäus-Troll-Preis. Uwe Bogen ist Kolumnist und Redakteur der „Stuttgarter Zeitung“ und „Stuttgarter Nachrichten“ sowie Buchautor. Per E-Mail haben sie sich in ihren Recherche-Monaten ausgetauscht. „Kannst du im Kapitel über Bosch ein wenig Schwabenpatritotismus rausnehmen?“, hat Kehle, der Badener, den Schwaben gefragt. „Aber klar doch“, antwortete Bogen, „wenn du die badische Lobhudelei beim Thema Wein und Genuss zurechtstutzt“.

 Wenn der Schwabe den Kollegen in Karlsruhe ärgern will, sagt er „Badenser“ zu ihm. Kein Mensch, erwidert dieser dann, sage „Heilbronser“ zu den Heilbronnern. „Überraschend gut“, sagen die Autoren, haben sie sich bei der Zusammenarbeit verstanden. Ganz aufs Streiten und Spotten verzichten sie trotzdem nicht. Streit ist immer auch Ansporn. Und es gibt ja so schöne schwäbische Schimpfworte! „Wie hemmers denn? Bisch du no ganz bache? Pass uff, oder ich hau di og’spitzt in de Boda! Des isch a granatamäßige Unverschämtheit! Heilandsagg!“ Und der Badener gibt kurz und knackig zurück: „Kumm, geh mer fort.“

Zu den Autoren:
Der gebürtige Stuttgarter Uwe Bogen arbeitet als Redakteur und Kolumnist bei der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“. In Tübingen hat er Politik und Germanistik studiert. Für seine Arbeit wurde er mit dem Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung geehrt. Bisher hat er 14 Bücher verfasst, darunter drei Romane. Im Sommer 2012 hat er das Geschichtsprojekt „Stuttgart-Album“ im Internet gestartet. Auf seiner Website www.uwe-bogen.de  ist er als Blogger aktiv.
Matthias Kehle, geboren 1967 in Karlsruhe, lebt dort als freier Schriftsteller und Journalist. Autor zahlreicher viel gelobter Gedicht- und Erzählbände sowie erfolgreicher Reise- und Sachbücher („Die Wanderbibel“, „Ohne Geld durch Schwaben“). Für seine in mehrere Sprachen übersetzte Lyrik erhielt er u.a. das Literaturstipendium des Landes Baden-Württemberg und den Thaddäus-Troll-Preis. Er ist Mitglied im PEN Deutschland

Uwe Bogen, Matthias Kehle: Einmalig Baden-Württemberg. Kurios, genial und legendär. 160 Seiten, ca. 120 Abbildungen, Format 14,0 x 21,0 cm. Bindung: Klappenbroschur mit Fadenheftung. Silberburg Verlag, Tübingen. ISBN: 978-3-8425-2098-1. [D] 17,99 €, [A] 18,50 €, sFr. 25,50.
Sie erhalten das Buch im Buchhandel oder hier.

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