Eva Gruber: Zeit am Fluss
Landart mit Natur und Licht
Landart als sinnlich-meditatives Geschenk
Verwehende
Glückskunst erster Klasse. Meine Augen und meine Sinnlichkeit sagen „danke“.
Aus dem Vorwort von André
Heller
Es ist ein schönes Buch, es ist ein poetisches Buch, es ist ein
nachdenklich machendes Buch. Es ist ein Buch, das man immer wieder anschauen
mag: Das Buch über ihre „Zeit am Fluss“, der Landart-Künstlerin Eva Gruber, die
an der Schwarza tätig war.
Die Schwarza ist ein glasklarer,
smaragdgrüner Fluss, der das Höllental am Alpenostrand durchfließt. Elf Jahre
lang hat die Landart-Künstlerin Eva Gruber an ihren Ufern bis zu 1500
Quadratmeter große, vergängliche Bilder gezeichnet – aus Steinen, Ästen,
Halmen, Blumen, Blättern, Laub, Wasser, Eis und Schnee.
Gruber baute ihre Kunstwerke aus
Blättern, Zweigen, Steinen, Ästen, Blumen, Schnee. Die Abbildungen bestehen aus
im Fluss versinkenden Kiesgärten, prächtigen Laubvögel, fremdartigen Erd-Alphabeten,
getupften Schneeufern, mystischen Steinzeichen, bizarren Laub-Monstern, bunten
Wasser-Tattoos, bezaubernden Blütenflößen und pinkfarbenen Ufern – Grubers
Kunstwerke sind der höchst poetische Ausdruck eines achtungsvollen Verbundenseins
mit der Natur. Ihr Esprit ist dem Zen buddhistischer Gärten verwandt. Begleitet
werden die ausdrucksstarken Bilder von Haiku japanischer Großmeister.
Man sieht abstrakte Gebilde,
starkfarbige Gestaltungen, aber auch grafische Gestaltungen wie beispielsweise den
aus Steinen gelegten Schmetterling auf Seite 23 oder die an indianische Kunst
erinnernden Mäander auf Seite 33 oder der Kranich (Seite 42). Es gäbe noch
weitere Beispiele in dem Buch. Vor allem Schmetterlinge scheinen die Künstlerin
zu faszinieren, zumindest findet man einige Abbildungen in ihrem Werk. Gleich
danach muss man überlegen, was das eigentlich soll. Dann sieht man, dass hier
mit Spiegeln der Herbstwald eingefangen wurde. Spiegel finden auch bei
Wintergestaltungen Verwendung. Auch Schriftzeichen sind zu sehen, im Schnee
eingegraben. Für sie waren die Schotterufer „Zeichenblätter“, auf die sie mit
Steinen, Ästen, Halmen, Blumen, Blättern, Laub, Wasser, Eis und Schnee
gezeichnet hat.
Gruber hat sich archaische, aber
gleichzeitig aktuelle Themen gestellt: die Zeit und die Natur. Ihr Anliegen ist
es, poetische Hommagen an die Natur zu schaffen, Neuschöpfungen der Natur
sozusagen.
Gegliedert ist das Buch nach
Jahreszeiten, sowohl von den Gestaltungen, wie auch von Grubers Notizen her. Das
Vorwort stammt von André Heller, der ja ebenfalls für seine Poetik bekannt ist.
Dieses Buch ist eine sprudelnde
Quelle der Freude für alle Kunst- und NaturliebhaberInnen! Man sollte es sich
in einer stillen Stunde ansehen. Immer wieder und wieder, denn wie bei jeder
guten Kunst sieht man bei jeder Betrachtung etwas anderes, etwas neues – und was
kann schöner sein?
Zur Autorin und
Fotografin:
Eva Gruber ist
freischaffend tätige Künstlerin, deren Thema die kreative Auseinandersetzung
mit Natur und Landschaft ist – als Landartistin, Gehende und Schreibende. (Ein
Jahr am Fluss 2008, Semmering, Rax, Schneeberg 2014).
Eva Gruber: Zeit am Fluss. Landart mit Natur und Licht. 208 Seiten, durchgehend
farbig bebildert. Format: 24 x 17 cm. Buch-Bindung: Hardcover. Verlag Anton
Pustet, 2018. ISBN 978-3-7025-0899-9. € 29.
Sie erhalten das Buch im Buchhandel oder hier.
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