Peter
Iwaniewicz:
Menschen, Tiere und andere Dramen
Es gibt sicher nicht viele
Menschen, die von sich sagen, sie mögen Tiere nicht. Die anderen, die sich eher
als Tierfreunde bezeichnen, haben aber oft vielleicht nur Katzen (man erinnere
sich nur an die Katzenvideos in youtube!), Hunde oder Meerschweinchen für die
Kinder im Kopf.
Es gibt aber noch viel mehr Tiere, weiß man. Darunter solche die
dem Menschen ärgerlich oder schädlich sind wie Stechmücken oder solche, die bei
einer Begegnung mit dem Menschen eher den Tod bringen. Löwen, Giftschlangen und
was weiß ich noch alles.
Der Mensch hat deshalb eine gespaltene Beziehung zu Flora und
Fauna. Manche Tier- oder Pflanzenarten überschütten wir mit Zuneigung, ja, sie
scheinen uns fast menschlich, andere können wir nicht schnell genug loswerden.
Von der Faszination zum Ekel ist es oft nur ein kleiner Schritt. Peter
Iwaniewicz, Biologe mit scharfer Beobachtungsgabe, sieht die Welt ein bisschen
anders.
Biografie
eines Biologen
Quasi im Schweinsgalopp rekapituliert Iwaniewicz mit viel
Sprachwitz seine Entwicklung vom spinnenhassenden Jungmensch zum routinierten
Tierflüsterer, der Schlangen mit der Hand fängt, Fische beatmet und den
berüchtigten Mistkäfer-Handdurchbohrtest bestanden hat. Als Sa-Tieriker
durchstreift er aber auch das Dickicht der Boulevardnachrichten und weiß,
welches Tier sogar Donald Trump präsidialen Glanz verleihen könnte.
Im Gefühls-Tohuwabohu der Tier-Mensch-Beziehungen gehen seine
Texte den Ursachen unserer Angst, Bewunderung, Glorifizierung und Aggression
auf den Grund. Und ganz nebenbei erfahren wir, warum der Wombat würfelförmigen
Kot produziert, welche Spinne komische Punkte auf der Haut hinterlässt und wo
man eine Glühwürmchenkarte findet.
Themen
auch unter der Gürtellinie
Peter Iwaniewicz nimmt seine Leser mit in die Welt der Fauna, mit
launigen Worten und stilistisch ausgereift. Es ist das pure Vergnügen, in diesem
Buch zu lesen, auch wenn nicht jedes Kapitel für Großmutters Kaffeekränzchen
geeignet scheint. Da geht es um ein Hundebordell, um Sperma, ums Furzen, um
Exkremente, ums Kühe-Umwerfen und weitere Themen, über die man zwar die Nase
rümpft, die man aber trotzdem mit großer Neugierde liest.
Kurzum, das ist wieder mal ein geschliffen geschriebenes Buch,
das sich zu lesen lohnt. Man wird sicher auf der einen oder anderen Seite zum
Schmunzeln gezwungen um nicht zu sagen, man lacht sicher auch mal lauthals
heraus. Kein Buch für öffentliche Verkehrsmittel also – wer will sich schon der
Gefahr aussetzen, dass der Nachbar fragt, was man denn da tolles lese …
Fazit: Mehr als empfehlenswert!
Peter Iwaniewicz:
Menschen, Tiere und andere Dramen. 192 Seiten, mit zahlreichen Illustrationen,
Format: 13,5 x 21,5 cm, Bindung: Hardcover mit Schutzumschlag. Kremayr &
Scheriau, 2018. ISBN: 978-3-218-01135-8. 22
€.
E-Book, Format: epub,
ISBN: 978-3-218-01148-8. 16,99 €.
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