Kai Wieland: Amerika
Im
Schippen, dem einzigen Gasthaus im schwäbischen Rillingsbach, hocken sie
beisammen und lassen sich von Boizerin Martha die Krüge füllen. Neben Martha,
die den heruntergewirtschafteten Familienbetrieb mit Grazie dem Untergang
entgegenführt, ist da noch Hilde, die Wilde, die einst auszog, um die Männer zu
studieren.
Außerdem Alfred mit seiner Leidenschaft für tote amerikanische
Politiker und Frieder, den zwar keiner mag, mit dem aber jeder gern gesehen
wird. An diesem Tag geht alles anders zu, denn ein junger Chronist sitzt mit
den Alten im Schippen. Im gleichen Maß, wie das Misstrauen gegenüber dem
Eindringling schwindet, brechen Erinnerungen auf und nehmen im Gastraum Gestalt
an. Übles tritt zutage, Verdecktes wird enthüllt, und die sonst so friedlichen
Gemüter geraten in Rage. Und der Chronist? Der sitzt mit am Tisch und notiert,
was notiert werden muss.
Eine Leseprobe aus dem Buch finden Sie hier.
Zum Autor:
Kai Wieland, geboren
1989 in Backnang. Nach dem Abitur absolvierte er eine Ausbildung zum
Medienkaufmann, studierte anschließend Buchwissenschaft an der LMU in München
und arbeitet seit 2016 für ein Verlagsbüro in Stuttgart. Mit seinem Debüt
Amerika wurde er Finalist beim Blogbuster, dem Preis der Literaturblogger. Stefan Kister schrieb in der Stuttgarter Zeitung vom 27.09.2018 zu ihm: »Kai
Wieland ist eine Entdeckung des Sachverstands«. Und Denis Scheck schrieb: »Ein eigener Ton, eine eigene
Weltsicht, ein schwäbischer William Faulkner, der zur Entdeckung einlädt.«
Thaddäus-Troll-Preis für Kai Wieland mit Einladung für die
Öffentlichkeit
Kai Wieland erhält für seinen Roman »Amerika« den
Thaddäus-Troll-Preis 2018. Die Jury des Förderkreises schreibt in ihrer
Begründung: "In diesem Kaleisdoskop eines verlorenen schwäbischen Dorfes
namens Rillingsbach verknüpft der Autor eine Handvoll Schicksale zu einer
Chronik, die sich nicht damit brüstet, die einzig wahrhaftige Darstellung der
Ereignisse zu sein. Der "Chronist", der allein mit dieser sperrigen
Bezeichnung im Buch auskommen muss, begibt sich aus unbekannten Gründen auf die
Jagd nach Typen und Geschichten in dieser gottverlassenen Gegend zwischen
Murrhardt und Backnang, und er begibt sich mitten hinein die Brutstätte jeder
Legendenbildung, in die Dorfwirtschaft. Hier trifft er auf die oft schon
aufgewärmten Erinnerungen an Kriegs- und Nachkriegszeiten, er begegnet Kopfschlächtern,
Nazis, Sängern, Dichtern, wilder Dorfschönheit, Rebellen, verpassten
Gelegenheiten und unausgelebten Träumen. Kai Wieland gelingt in
"Amerika" eine fein austarierte Melange aus sachlich bilanzierendem
Ton, sensiblen Beobachtungen und trockenem Witz und gibt so einer viel
erzählten Zeit ein anderes Gesicht."
Zur Preisverleihung und Lesung am Dienstag, 11.Dezember 2018
um 19 Uhr 30 im Max-Bense-Forum der Stuttgarter Stadtbibliothek am Mailänder
Platz ist die Öffentlichkeit eingeladen. Im Gespräch mit seinem Verleger Tom
Kraushaar (Klett-Cotta) und Werner Witt (Vorstandsvorsitz des Förderkreises)
wird Kai Wieland im Anschluss Einblick in Hintergrund und Entstehung des Romans
geben.
Kai Wieland: Amerika.
Roman. 240 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag. Klett-Cotta, Stuttgart, 1.
Auflage 2018. ISBN: 978-3-608-96261-1. 20,00 EUR (D), 20,60 EUR (A).
E-Book ISBN-epub: 978-3-608-11099-9:
15,99 EUR.
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