Linde Prelog / Peter Reichert:
Wiener Mischung
Von manch Motive inspiriert
ein Wortgebild daraus gebiert
und aus ein Foto rausen spricht
ein theatralisch Weaner Gschicht
ein Wortgebild daraus gebiert
und aus ein Foto rausen spricht
ein theatralisch Weaner Gschicht
„Bunt, bunt, bunt sind alle meine
Kleider …“. Und bunt ist alles heutzutage. Vielleicht auch zu bunt. Selbst seriöse
Tageszeitungen, die ja lange Bastionen der schwarz-weiß-Fotografie waren,
schmuggeln mittlerweile das eine oder andere Farbbild unter ihre Seiten. Da tut
es wohl, mal wieder etwas in der Hand zu haben, das auf die Farbtöne zwischen
schwarz und weiß reduziert wird.
Ein Buch nämlich, in dem sich nicht die Farben schreiend hervortun,
sondern es auf Zwischentöne, Formen, thematische Aussagen ankommt. Ein Buch mit
sensiblen Fotos. Mit Fotos aus der Alltagswelt. Die man aber dann doch mit ganz
anderen Augen betrachtet. Grafisch schön gestaltet, auch der Goldene Schnitt
kommt zur Wirkung. Man sieht, der Fotograf versteht sein Handwerk.
Streetfotografie, nicht
für Lifestylemagazine
Wie in diesem Buch über Wien. Streetfotografie wird so etwas heute
genannt. Im urbanen Leben. Man sieht nicht nur touristische Thematik wie
Fiakerpferde, Kutschen, Kirchen Schlösser, sondern auch Menschen, die nicht
unbedingt Lifestylemagazinen entsprungen sind: Bettler, Obdachlose,
Hundeliebhaber, ein Liebespaar und vieles mehr.
Vielleicht ein neues
Wien-Bild: Wie kommen die Bilder zustande?
Ein Schweizer Wahlwiener durchstreift die lebenswerteste
Metropole der Welt mit einer Leica. Kein Tourist mehr und noch kein
Eingesessener. Vorbei an den Sehenswürdigkeiten ist der Blick neugierig auf das
Typische, das Alltägliche, das Vielschichtige gerichtet. Es sind
Momentaufnahmen, narrative Impressionen, optische Fundstücke. Alles eben in
Schwarzweiß. Und oft ist es das Skurrile oder scheinbar Banale, worin
Berührendes und Poetisches zutage tritt.
Texte kongenial passend
Aus einer verwandten Sicht der Dinge entstanden die
dichterisch fabulierten Textbeigaben von Linde Prelog. Ob als Monolog, als
Dialog, als Wortspiel oder in „Schüttelsprache“ gereimt, begleiten sie die
Bilder sowohl auflockernd als auch vertiefend.
Es darf mit Recht bezweifelt werden, dass viele Touristen dieses buch
über das vielleicht „wirkliche“ Wien als Andenken mit nach Hause nehmen. Aber
egal. Wer Wien kennt, wer Wien liebt, wer in Wien lebt oder gelebt hat, der
wird den ssensiblen Blick auf das „andere Wien“ zu schätzen wissen.
Zu Autorin und Fotograf:
Linde Prelog, gebürtige Steirerin, lebt seit 1980 als Schauspielerin, Sängerin und
Autorin in Wien. Zahlreiche Engagements für Theater, Kabarett und Musical. TV-
und Kinofilme u.a. Alpensaga, Lebenslinien, Lourdes, Revanche . Soloprogramme
mit eigenen Texten und Liedern. Theaterstück Bruchstücke. Paarweise UA
1996 in Wien. Textsammlung gelinde gesagt 2006.
Peter Reichert, geboren 1947,
aufgewachsen in Zürich. Ausbildung an der Kunstgewerbeschule. Tätigkeit in
verschiedenen Werbeagenturen, danach Musikstudium. Während 30 Jahren Lehrer für
Orgelspiel an der Musikhochschule Winterthur/Zürich. Danach wieder
selbstständiger Grafiker und Fotograf. Seit 2013 als freier Fotograf in Wien
tätig.
Linde Prelog / Peter Reichert: Wiener Mischung: 160 Seiten, durchgehend s/w bebildert. Hardcover, Format: 29,7 x 24 cm. Verlag Anton Pustet, Salzburg. ISBN 978-3-7025-0838-8. Preis € 34,00.
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Reisen und was schön daran ist, Artikel über die Welt der Alpen, Artikel über Baden-Württemberg, Besprechungen von Reise- und Wanderliteratur, Artikel über Stuttgart, Artikel und vor
allem schwarzweiß-Fotos von und über Stuttgart für Minimalisten unter den Freunden der
Fotografie; außerdem wird auf den englischsprachigen
Blog für Leben und Erleben in Stuttgart und der weiten Welt hingewiesen.
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