Christian Ottersbach:
Stuttgart
Kulturdenkmale vom Römerkastell bis zum Fernsehturm
Für Stuttgarter und Stuttgartbesucher und -freunde liegt ein neues Buch vor, dem man nur weiter Verbreitung wünschen kann. Denn: Gefragt nach Stuttgarts Wahrzeichen, fällt einem mit Sicherheit zwar als erstes der Fernsehturm ein, zudem Altes und Neues Schloss, Staatsgalerie, der Bahnhofsturm und natürlich die Grabkapelle auf dem Rotenberg.
Dann hörts aber vermutlich bald auf. Denn die Stadt und ihre Vororte bieten trotz der riesigen Zerstörungen im Krieg – und, man darf es nicht verschweigen, auch in der Nachkriegszeit – noch viel mehr bemerkenswerte Kulturdenkmale. Sie reichen von der Vor- und Frühgeschichte bis zur Postmoderne.
Von ganz alt bis ganz neu
Neueren Datums sind z.B. das IBM-Areal in Vaihingen oder den Wohnkomplex »Romeo und Julia« in Zuffenhausen-Rot. Oder, das Gegenteil: Aus der Romanik stammt die Veitskapelle in Mühlhausen, in der die am besten erhaltenen Wandmalereien des Mittelalters in Baden-Württemberg zu finden sind.
Gegliedert in 16 Themen
16 Hauptkapitel hat der Autor zusammengestellt. Mit ihren zahlreichen Abbildungen, den interessanten thematischen Essays zur Einführung in das jeweilige Kapitel und den genauen Beschreibungen bieten sie sich dazu an, die beeindruckende architektonische Bausubstanz der Landeshauptstadt zu erkunden.
Dabei reicht das Spektrum von steinzeitlichen Hinterlassenschaften über Bauten für Wirtschaft, Kultur, Verkehr, Produktion sowie Lehre und Forschung bis zu Wohnbauten und den religiösen Orten Stuttgarts. Manifestationen der Macht, Die Angst vor dem Feind, Friedhöfe, Landwirtschaft, Theater und Kunst und Bauten zur Freizeitgestaltung sind nur ein paar Beispiele der thematischen Gliederung der Bauten.
So gut das Buch auch zum Lesen am gemütlichen Kamin ist, so unpraktisch ist es auch für jemand, der sich die Zeit nehmen will, die beschriebenen Bauwerke zu besuchen. Hierzu ist die gewählte Gliederung suboptimal: Man ist gezwungen, selbst auf einem Stadtplan die Adressen zu markieren um sich dann eine Route zusammenzustellen. Hier wäre eine Karte mit Nummern für die Bauten ideal gewesen. Platz wäre in den beiden Umschlagklappen gewesen. Dass man dabei auf den historischen und den aktuellen Plan der Innenstadt hätte verzichten müsse wäre sicherlich verschmerzbar gewesen. Das tut der Qualität und der Nutzbarkeit des Textes zwar keinen Abbruch, aber schade ist es doch.
Zum Autor:
Christian Ottersbach, Kunsthistoriker, geb. 1971 in Esslingen, studierte in Bamberg und Marburg Kunstgeschichte, mittlere und neuere Geschichte sowie Mittelalterarchäologie und promovierte 2007 in Marburg. Er ist ausgewiesener Spezialist für Architekturgeschichte und Kenner der Region und publizierte u.a. zu Burgen und Schlössern im Mittleren Neckarraum, Festungen in Baden-Württemberg sowie zur Kunst- und Architekturgeschichte der Stadt Esslingen. Derzeit arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter auf einer Projektstelle der Inventarisation am Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart.
Christian Ottersbach: Stuttgart – Kulturdenkmale vom Römerkastell bis zum Fernsehturm. 296 Seiten, etwa 200 großteils farbigen Abbildungen, Format 12,5 x 20 cm, Klappenbroschur. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern, 1. Auflage 2022. ISBN/EAN 978-3-7995-1373-9. 24 €
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