Ulrich
Metzner:
Nachtwächter und Türmer
damals
und heute
Hört, ihr
Leut, und lasst euch sagen: Unsere Glock’ hat Zwölf geschlagen! - Wer kennt
dieses wohl berühmteste Nachtwächterlied nicht? Eigentlich denkt man,
Nachtwächter, das war einmal, in früherer, romantischer Zeit. Denkt man.
Es gibt ihn aber wieder, den Nachtwächter und auch den Türmer.
Die in Jahrhunderten gewachsene Tradition, die landauf, landab zum viel
gefragten Brauch in Deutschland und Österreich geworden ist, erwacht zu neuem
Leben. Passend also zu diesem Online-Magazin, das sich mit Reisen und
Reiseliteratur befasst. Und warum man nicht auf den Spuren der Nachtwächter und
Türmer reisen? Genug davon gibt es ja, wie man in diesem Buch erfährt.
Schlägt den Wächtern von heute die Stunde zur heran dämmernden
Nacht, sind Hellebarde, Horn und Laterne griffbereit. Dann machen sie sich bald
auf den Weg. Der eine durch verwinkelte Gassen im fahlen Mondlicht, der andere
ersteigt den höchsten Kirchturm und späht mit seinen Begleitern nach
Auffälligkeiten unterm schwach leuchtenden Sternenzelt.
Mittelalter
heute
Da lässt sich das ferne Mittelalter mit seinen vielen
abenteuerlichen, heiteren und romantischen Geschichten erahnen. Doch oft wurden
die Hüter der Nacht nur wenig ehrenhaft behandelt und erbarmungswürdig
entlohnt. Es wird von jenen erzählt, die ehemals auf die zu bewahrende Ordnung
verpflichtet waren und manchmal um Leib und Leben fürchten mussten.
Lieder und Stundenrufe – Salär, Auskommen, Lebenswandel – Stand
und Ansehen – Rembrandts Nachtwache – Nachtwächterei in der Literatur –
Kontrolluhren für Nachtwächter – Historische Großereignisse: Erdbeben, Feuersbrünste,
Eulenspiegeleien – Porträts aus ganz Deutschland und Österreich und noch vieles
mehr … Alles was Nachtwächter und Türmer betrifft hat der überaus fleißig
recherchierende Autor zusammengetragen.
Das beginnt zuerst einmal nach einem einleitenden Kapitel mit
einer Sammlung verschiedener Nachtwächterlieder und Stundenrufe. Nicht dass der
geneigte Leser denkt, es gäbe nur eines. Zum Teil sind sie auch ausführlich
erklärt.
Danach folgen viele interessante Geschichten, Anekdoten, Zitate
und viel Wissenswertes um die Zunft, die Geschichte des Gewerbes und seiner
Leute. Auch die Geschichte der Zeitmessung spielt hierbei eine Rolle. Auch der
Minnesang wird in Zusammenhang mit den Wächtern besprochen. Das sicher schwere
Los und Leben des Nachtwächters, der nicht im Sonnenschein des Lebens dastand,
ist ebenfalls Thema auf vielen Seiten. Ebenso Nachtwächter und die Kunst, allem
voran die Nachtwache von Rembrandt.
Zahlreiche farbige und schwarzweiße Fotos und Grafiken machen das
Buch lebendig. Man sieht zeitgenössische Nachtwächter, aber auch historische
Abbildungen von Gegenständen, Ausrüstung oder Personen verdeutlichen das
geschriebene.
Und so liest man sich durch über 150 Seiten Nachtwächter. Eine
interessanter und spannender als die andere. Vor Beginn der Lektüre hätte
sicher kaum jemand geglaubt, dass man diesem Thema - eigentlich ein Randthema
der historischen Forschung - so viel abgewinnen kann. Man hat Respekt vor den
nächtlichen Gestalten bekommen, die schlecht bezahlt sich im Dienste der Allgemeinheit
die Nacht um die Ohren schlugen. Sicher kein leichtes Leben.
Orte
in Österreich: Gramastetten, Judenburg, Krems, Linz, Obertillliach, Perg, Ried
im Innkreis, Salzburg, Sandl, Wels und Wien und 50 weitere in Deutschland
Abschließend findet man einige Seiten mit Adressen der
Nachtwächter und Türmer in Deutschland und Österreich.
Zum
Autor:
Ulrich Metzner, Württemberger der Vater, aus Sachsen
die Mutter, ist Ulrich Metzner in Bischofswerda und Cottbus aufgewachsen. Seit
1980 privat im oberbayerischen Taufkirchen und beruflich in Grünwald vor den
Toren Münchens ansässig. Gelernter Tageszeitungsredakteur in Dortmund und
Essen. Chefredakteur von Frauen-, Publikums- und Genussillustrierten. Gründer
und Chefredakteur des Journals SAVOIR-VIVRE 1994 in Aarau. Bücher zu den Themen
Kochkunst, Länder, Regionen.
Ulrich
Metzner: Nachtwächter und Türmer. Damals und heute. 168
Seiten. Durchgehend farbig und schwarzweiß bebildert. Format: 17 x 24 cm.
Buch-Bindung: Hardcover. Verlag Anton Pustet, Salzburg. ISBN 978-3-7025-0877-7.
€ 24
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erhalten das Buch im Buchhandel oder hier.
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