Sonntag, 22. Mai 2016

Françoise Hauser: 111 Orte im Heilbronner Land, die man gesehen haben muss


Françoise Hauser:
111 Orte im Heilbronner Land, die man gesehen haben muss



Es war einmal ein Landrat, dem gefiel das Wort Unterland, mit dem ein Teil Württembergs vom Oberland abgrenzt wurde, überhaupt nicht. Und so erklärte er das Wort als non grata und führte den Begriff Heilbronner Land ein.

Ob sich dieser Begriff durchgesetzt hat, zumal bei jenen Gemeinden, die zwar zum Unterland gehör(t)en, aber nicht zu Heilbronn, sei mal dahingestellt, aber dass es ein prächtiges Stück Baden-Württemberg ist, das ist sicher. Der Autor dieser Zeilen weiß dies ganz genau, kommt er doch nicht nur zu einem Teil aus der Gegend, sondern hat selbst auch einige Bücher darüber veröffentlicht. Ein Stück Paradies auf Erden, zumindest Baden-Württembergs, mag man vielleicht sagen …

Das Heilbronner Land kann sich nicht entscheiden, ob es zum Kraichgau oder zum Unterland gehört, ob es eher dem Schwäbischen oder Fränkischen zugetan ist. Halbe-Halbe wäre da eine sowohl salomonische wie auch fast richtige Etnscheidung. Auch die Frage »Stadt oder Land« ist irgendwie unentschieden: Spektakuläre Landschaften wie aus dem Modellbaukasten, aber auch spannende Industrieregionen sind typisch für die Gegend.

Sicher ist: Das Heilbronner Land ist eine unterschätzte Region. Und deshalb auf, 111 Ziele dort zu entdecken. Das Spektrum dieses Führers reicht vom gesundheitsfördernden Solebad über eine Kaiserpfalz, das Enztal, das Nachgeburtsmuseum, das Arzney-Museum, das Schnaps-Museum und ein Museum, bei dem nach nicht so richtig weiß, ist man jetzt in einer Schatzkammer alter Geräte oder auf dem Sperrmüll, den ersten Deutsch-Türken, das Käthchen von Heilbronn bis zu den Hinterlassenschaften der Römer, der Franzosen usw. Auch das Kibannele hat die Autorin entdeckt - tröstlich für den Schreiber dieser Zeilen, dass auch ihr kein besseres Bild gelungen ist als ihm. Hier gehört mal ein energischer Mensch mit einer Heckenschere her. Soviel aber nur nebenbei - aber vielleicht liest einer der Verantwortlichen mal diese Zeilen …

Eines hat der Autor jedoch vermisst: Irgend ein Ziel, bei dem der herrliche Wein der Gegend beschrieben wird. War es doch der Antreiber des ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss, ebenfalls hier beschrieben, bei der Verfassung seiner Reden. Auch für Otto Normal-Trinker eine empfehlenswerte Angelegenheit. Trotzdem - es ist Françoise Hauser gelungen, die Region umfassend mit all ihren Besonderheiten zu dokumentieren. Man sollte sich die Zeit nehmen, um eines ums andere kennenzulernen.

Zur Autorin:
Françoise Hauser ist freie Journalistin und lebt seit 2008 in Heilbronn. Als »Zugezogene« wundert sie sich noch immer, dass die Einheimischen das Licht ihrer Stadt so unter den Scheffel stellen.














Foto: privat


Françoise Hauser: 111 Orte im Heilbronner Land, die man gesehen haben muss. 240 Seiten. Mit zahlreichen Fotografien. Broschur. Format: 13,5 x 20,5 cm. Emons Verlag, Köln. ISBN 978-3-95451-842-5. Euro 16,95 [D] , 17,50 [AT].
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