Samstag, 21. März 2020

Harriet Köhler: Gebrauchsanweisung fürs Daheimbleiben

Harriet Köhler:
Gebrauchsanweisung fürs Daheimbleiben




Selten liegt ein Buch gerade zu passend zu den Zeitläufen auf dem Tisch wie dieses: Zuhausebleiben! Das Gebot der Stunde in Coronazeiten. Manch eine/r, der/dem die Decke auf den Kopf fällt, kann es gebrauchen.

Und wenn man nicht in den Buchladen gehen kann: Buchhandel und Verlag schicken es gerne auch zu.

Urlaub zu Hause verbringen
Aber es ist natürlich kein Buch, das einem die Ausgangssperre wegen des Corona-Virus‘ erleichtern soll, auch wenn es auch dazu passt. Es geht natürlich um den Urlaub, die schönsten Wochen des Jahres.

Den meisten von uns ist der Gedanke, gerade dann zuhause zu bleiben, genauso fremd wie früheren Generationen die Vorstellung einer Auslandsreise. Dabei ist Daheimbleiben kein Bekenntnis zur Langeweile, sondern die Möglichkeit, genau das zu finden, was wir in der Ferne oft vergeblich suchen: uns selbst. Es ist außerdem ein Akt der Rebellion – gegen Jetlags, CO2-Irrsinn und den Irrglauben, der geistige Horizont eines Menschen korreliere mit seinem Meilenkonto.

Das beste Rezept gegen Stau ist eben immer noch, gar nicht erst loszufahren; man muss nur etwas mit sich und seiner Zeit anzufangen wissen. Harriet Köhler zeigt uns, wie wir zu Entdeckern in unserer Stadt werden, zu Weltenbummlern im eigenen Viertel und zu glücklichen Urlaubern in der eigenen Wohnung.

Und so schreibt sie von ihrem Entschluss, die Urlaubstage im heimischen Berlin zu verbringen. Soll ja auch ganz schön sein, Millionen Berlinreisende können schließlich nicht irren. Anderen gibt sie dieselbe Empfehlung. Kleinkleckersdorf ist zwar nicht Berlin, aber es gibt sicher auch dort bislang unentdeckte Ecken in der Umgebung. Und ist man mobil, kann man ja einen Tagesausflug machen. Gibt es nicht im Nachbardorf ein Heimatmuseum, das man schon immer mal besichtigen wollte? Oder einen Badesee, einen Wasserfall, eine Burgruine?

Tipps für zwei erfüllte Wochen voller Glück
Köhler gibt sogar konkrete Tipps, wie man einen 14-tägigen Urlaub ohne Langeweile-Probleme genießen kann. Das reicht von einem Restaurantbesuch zum Mittagessen über Spazierengehen oder Nachbarschafts-Networken bis hin zum bloßen Nichtstun. Auch mal schön, und heutzutage übt man diese Beschäftigung viel zu selten aus … Vor der Glotze sitzen wird gottlob nicht empfohlen, ein Buch zu lesen leider aber auch nicht. Das nur als Anregung für die nächste Auflage …

Zur Autorin:
Harriet Köhler, 1977 in München geboren, studierte Kunstgeschichte, besuchte die Deutsche Journalistenschule und arbeitete danach als freie Autorin unter anderem für Die Zeit, den Tagesspiegel, GQ, Neon, den Zündfunk des Bayerischen Rundfunks und für MTV. Schon ihr Debüt „Ostersonntag“ war bei Kritik und Lesern ein großer Erfolg. Zuletzt veröffentlichte sie den Roman „Und dann diese Stille“. Sie schreibt als Restaurantkritikerin für die Süddeutsche Zeitung und lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Foto: © Urban Zintel / Piper Verlag

Harriet Köhler: Gebrauchsanweisung fürs Daheimbleiben. 208 Seiten, Flexcover mit Klappen. Piper Verlag. EAN 978-3-492-27735-8. Taschenbuch € 15,00, E-Book € 12,99.

Sie erhalten das Buch im Buchhandel oder hier.

Quelle: www.piper.de

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