Tobias
Engelsing (Hg.):
Heimat Alpstein
Appenzeller und Toggenburger Bauernmalerei
Appenzell als
bodenseenaher Schweizer Kanton zählt zu den beliebten Reisezielen deutscher Schweizurlauber.
Kein Wunder auch, die Landschaft ist herrlich, die Berge ebenso und der Käse
berühmt, was auch schon in dem Lied „Mein Vater ist ein Appenzeller, er frisst
den Käs mitsamt dem Teller …“ deutlich wird.
Bekannt sind auch die goldenen Ohrringe der Appenzeller, und
manche mögen sich daran erinnern, dass Appenzell Innerrhoden das letzte Gebiet
war, in dem Frauen das Wahlrecht erhielten.
Kenner des Landes wissen aber auch um die bäuerliche Malerei
Appenzells und Toggenburgs und wissen sie zu schätzen. Und dieser Malerei ist
im Züricher Rosgartenmuseum jetzt eine Ausstellung gewidmet. Der Katalog zur
Ausstellung ist das hier vorliegenden Begleitbuch. Ein großformatiges Werk,
reich und prächtig bebildert und gespickt voll mit Informationen zu Appenzell
und Toggenburg, zur Geschichte, Landschaft, Brauchtum und zu den Menschen, vor
allem aber zur Bauernmalerei als eigentlichem Thema.
Malerei
trotz hartem Leben
Jenseits der schwärmerischen Bewunderung des
Hirtenvolkes durch Aufklärer und europäische Reisende prägte ein überaus harter
Alltag das Leben der Sennen, Bauern und Heimweber im Schweizerischen Appenzell.
In dieser kargen Welt entstehen seit rund zweihundert Jahren wunderbare
volkstümliche Malereien: vorwiegend heitere Szenen vom bäuerlichen Jahreslauf
rund um Säntis und Alpstein.
Rund hundert Seite, also etwa die Hälfte des
Buches, ist der Geschichte der Region gewidmet. Man sollte sie sich sorgfältig
durchlesen - die Schweiz war eben nicht schon immer die Heimat des Kapitals,
des Bankgeheimnisses und Versteck der zusammengerafften Schätze von Diktatoren
und anderen zwielichtigen Gestalten. Sondern ein karges Land, in dem die
Bevölkerung durch ein hartes Leben schlagen musste. Frage man mal heutzutage
einen verbliebenen Tessiner Bauern in den Alpen, was er dazu meint - die
Antwort wird wohl sein, er kenne dies gut …
Zur Bauernmalerei
Die zweite Hälfte des Buches ist dann der
volkstümlichen Malerei Appenzells und Toggenburgs ab dem 16. Jahrhundert
gewidmet. Dazu werden auch einzelne Werke und ihre Künstler vorgestellt. Das
bildgetragene Buch zeigt sehr gut erhaltene Werke der naiven Bauernmalerei aus
dem Appenzell, der sogenannten „Senntumsmalerei“ – ein Bilderlesebuch zum
Schauen und Schmökern, das den Leser ansprechend wie verständlich mit einer sehr
eigenständig gebliebenen Landeskultur bekannt macht.
Abschließend gibt es noch ein „Appenzeller ABC“
genanntes Glossar, das für nicht Landeskundliche einige wichtige Begriffe
erklärt und so zum Verständnis beiträgt.
Ausstellung im Rosgartenmuseum Konstanz
Das Werk ist ein Begleitbuch zur gleichnamigen
Ausstellung des Rosgartenmuseums Konstanz (Juni bis Dezember 2017)
Info:
Zum
Herausgeber:
Dr. Tobias Engelsing hat
Geschichte, Rechtswissenschaften und Politik studiert. Seit 2006 ist er
Direktor der Städtischen Museen Konstanz. Zuvor war er Redaktionsleiter bei
einer Tageszeitung. Zahlreich sind seine Veröffentlichungen zu historischen
Themen.
Foto: Rosgartenmuseum Konstanz
Foto: Rosgartenmuseum Konstanz
Tobias Engelsing (Hg.): Heimat Alpstein. Appenzeller und Toggenburger Bauernmalerei.
208 Seiten, Mit ca. 250
Abbildungen, Hardcover. Format: 21,2 x 28 cm. Südverlag. ISBN
978-3-87800-106-5. 19,90 €.
Sie erhalten das Buch im
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… Artikel über Reisen und was schön daran ist, Artikel
über die Welt der Alpen, Artikel
über Baden-Württemberg, Besprechungen
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über Stuttgart, Artikel und vor allem schwarzweiß-Fotos von und über Stuttgart für Minimalisten
unter den Freunden der Fotografie; außerdem wird auf den englischsprachigen
Blog für Leben und Erleben in Stuttgart und der weiten Welt hingewiesen.
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