Reinhard
Kriechbaum:
Borstenvieh und Donauwalzer
Geschichten und Bräuche rund
um den
Jahreswechsel
Ungewöhnlich
ist schon der originelle Einband dieses Buches, das zu einer Reise anhand der verschiedenen Jahreswechselbräuche lockt: Durch einen Ausschnitt sieht
man einen Teil eines Walzer tanzenden Paares, der Rest des Bildes setzt sich
dann im Einband fort.
Eigentlich
nichts Besonderes, man findet so etwas ab und zu bei Büchern. Trotzdem, als
Idee und zum Hinführen auf Sylvesterbräuche nicht schlecht. Autor ist der auch von anderen Büchern über das Brauchtum bekannte Reinhard Kriechbaum. In diesem Buch sind viele Bräuche aus dem Alpenbereich, aber auch allgemein übliche "Zeremonien" beschrieben.
The same procedure as every year?
Ja, jedes Jahr das Gleiche, gerade zum Jahreswechsel, denn die
Wiederholung ist das Wesen aller Bräuche. So wünschen wir zum Beispiel immer
wieder aufs Neue „einen guten Rutsch“, womit aber niemand aufs Glatteis
geschickt werden soll! Auf solches begeben wir uns nämlich sprachgeschichtlich
mit diesem Glückwunsch. Für den nicht minder verbreiteten Wunsch „Prosit
Neujahr“ nehmen wir bei den alten Römern Anleihe: „pro sit“ – es möge gut sein,
es soll gedeihen – sagen wir in der Sprache des Gaius Iulius Caesar.
Gibt es zu Silvester und Neujahr eigentlich noch mehr Bräuche als
Bleigießen und Raketenschießen? Aber ja doch: Eine Vielzahl unterschiedlicher
Rituale und Gepflogenheiten, Umzüge und Maskeraden werden in diesem Buch auf
interessante und amüsante Weise vorgestellt. Altes, wie es seit Generationen
eingebürgert ist, und Neues, das der gegenwärtigen urbanen Betriebsamkeit
entspricht – ein bunter Mix und ein Bild unserer Zeit.
Zum
Glück
Und so beginnt das Buch mit dem Glück, das man sich wünscht und
das man haben im Neuen Jahr. Womöglich mehr als im vergangenen. Das kommt aus
Hufeisen, vom Marienkäfer oder vom Klee und natürlich vom Glücksschwein. In
diesem Kapitel stehen allerdings auch die Zahlen der Fleischindustrie - also
das Schwein selbst wird wohl kein Glück haben. Auch der Schornsteinfeger und
seltsamerweise auch der Fliegenpilz
Es folgt ein Kapitel mit verschiedenen Geschichten, vom heiligen
Silvester und vom fehlenden 32. Dezember, unter anderen. Aber bevor das Neue
Jahr begrüßt wird wird das Alte verabschiedet. Das nächste Kapitel. Salzburg
ist hier mit Prangerschützen und Sternschießen vertreten. Auch das Räuchern,
ein alter Bauernbrauch, wird beschrieben, ebenso Bräuche z.B. aus der Schweiz.
Andere Länder, andere Sitten. Wie zum Beispiel die Musik, die hier in Form von
klassischen Konzerten, quietschenden Geigen und mit Schreihälsen vertreten ist.
Fast abschließend gibt es einen Einblick in die verschiedenen
traditionellen Essgebräuche zum Jahreswechsel. Als da seien Karpfen,
Gebildbrote, natürlich Fondue und Raclette, bevor die alten salzburger Bräuche
mit Perchten, Tresterern und Glöcklern beschrieben werden. Der Jahreswechsel
kann also kommen, zumindest theoretisch ist man gerüstet.
The same procedure as every year, James!
Sodann, „pro sit“ – und auf den Butler mit Gebrüll! Same
procedure as every year, was natürlich auch nicht fehlen durfte auf den 240
Seiten dieses netten Büchleins. Wohl dem, der es zu Silvester geschenkt bekommt
…
Zum
Autor:
Reinhard
Kriechbaum, geboren
1956 in Graz. Studium der Kunstgeschichte und Volkskunde an der Universität
Graz, Chordirigieren und Gesang an der dortigen Musikhochschule. Von 1982 bis
1989 Kulturredakteur der „Salzburger Nachrichten“, 1989 bis 1991 Leiter der
Pressestelle der Erzdiözese Salzburg. Kulturjournalist für in- und ausländische
Medien. Seit 2004 Chefredakteur und Herausgeber der Salzburger
Internet-Kulturzeitung „DrehPunkt-Kultur“. Reisejournalismus mit Schwerpunkt
Osteuropa. Autor der „Bräuche im Jahreskreis“-Reihe im Verlag Anton Pustet.
Reinhard Kriechbaum:
Borstenvieh und Donauwalzer. Geschichten und Bräuche rund um den Jahreswechsel.
240 Seiten,
durchgehend farbig bebildert. Format: 15,7 x 12 cm. Hardcover. Verlag Anton
Pustet, Salzburg. ISBN 978-3-7025-0875-3. € 19,95.
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