Jens Riecke: Silent Space …
… als Hauptüberschrift
über diesen Artikel, das passt. Denn nun ist der zweite Band Silent Space
erschienen. Der erste war Salzburg gewidmet, der zweite nun München. Deshalb auch
zuerst ein Kapitel über das neueste Buch.
Jens Riecke (Fotos):
Silent Space München
Autor/innen: Karin
Fellner, Andrea Heuser, Katja Huber, Christoph Lindenmeyer, Birgit
Müller-Wieland, Jens Riecke, SAID, Fridolin Schley
Silent Space, das Buch der stillen Plätze. Nach
dem weiter unten besprochenen Salzburg-Buch ist nun ein Band über München
erschienen, Der in Regensburg
lebende Fotograf Jens Riecke hat sich erneut aufgemacht, die hellen und die
dunklen Ecken einer Stadt einzufangen.
Ohne
vorbeiziehende Passanten, Touristen, Nachtschwärmer. Ohne Autos, Müllfahrzeuge
- und ohne die laute, schreiende Reklame, der man heute ja kaum entkommt.
Riecke
zeigt in seinen beeindruckenden Bildern die Straßen und Plätze Münchens unbeseelt,
aber nicht seelenlos: Der Stachus verwaist. Der Hirschgarten menschenleer. Die
Theresienwiese ohne Festzelte und Dirndl- oder Lederhosenträger. Die
Allianz-Arena ohne laut parolierende Fans, die Maximilanstraße ohne einen
einzigen Autofahrer. Die Leere auf den Straßen und Plätzen gemahnt an ein
München, wie man es nicht kennt. Still. Ruhig. Leise. Leer. Die Stadt hält in
den frühen Morgenstunden förmlich den Atem an.
Die
Bilder sind zum größten Teil in dem schon Ruhe ausstrahlenden schwarzweiß
fotografiert, zum Teil zwar in Farbe, aber in zurückhaltenden, grau-pastelligen
Tönen. Also auch Ruhe, silent. Regenstimmungen, Abendstimmungen, Nachtaufnahmen,
Fotos am frühen Morgen, wenn niemand mehr unterwegs ist. „Wenn es nur einmal so
ganz stille wäre“, schreibt der Autor Christoph Lindenmeyer zum Bild der Isar
mit der Maximiliansbrücke. - Nun gerade hier wird man zumindest wohl das
Rauschen des Flusses hören…
Und Andrea Heuser möchte gerne „lauthals &
plumps“ in das von ihr gewählte Bild hineinlaufen. Grund also, sich nicht nur
in den Bildern zu verträumen, sondern sich ebenso aufmerksam auch den Texten
zuzuwenden.
Begleitet
werden die beeindruckenden Aufnahmen, die man wieder und wieder ansehen kann -
schon alleine, um nach einem stressigen Tag wieder etwas „runterzukommen“ also wie
erwähnt von kongenialen Texten, teils Prosa, teils Poesie, von Karin Fellner,
Andrea Heuser, Katja Huber, Christoph Lindenmeyer, Birgit Müller-Wieland, SAID
und Fridolin Schley. Sie alle haben die besonderen Stimmungen der Fotos in
ihren Texten eingefangen.
Jens Riecke:
Silent Space München. Autor/innen: Karin Fellner, Andrea
Heuser, Katja Huber, Christoph Lindenmeyer, Birgit
Müller-Wieland, Jens Riecke, SAID, Fridolin Schley. 160
Seiten. großformatige Farbfotografien. Format 29,7 x 24 cm. Hardcover mit
Schutzumschlag. Verlag Anton Pustet, Salzburg, 2016. ISBN 978-3-7025-0801-2. €
34,00.
Sie können die Bücher im Buchhandel oder hier kaufen.
Jens Riecke (Fotos):
Silent Space Salzburg
Autor/innen: Josef
Danzmayr, Wolfgang Fels, Karl-Markus Gauß, Christoph Janacs, Roswitha
Klaushofer, Walter Müller, Fritz Popp
Salzburg ist nun einmal eine Touristenstadt, in der
sich das ganze Jahr über Menschenmassen durch enge Gassen und vor den vielen
Sehenswürdigkeiten drängen. Das kann enger und bedrückender wirken, mehr vielleicht
noch wie in der wesentlich größeren Millionenstadt München, wo sich zu den
zahlreichen Besuchern doch noch viele Einheimische gesellen.
Beim Vergleich der Städte
spielen sicher auch die absoluten Zahlen eine Rolle. Denn welcher Salzburger hat sich nicht schon einmal seine Stadt,
zumindest für eine kurze Zeit, menschenleer gewünscht? Einmal die Getreidegasse
nur für sich alleine erleben? Das wär doch mal was. Aber, umsonst im Buch gesucht:
Die Getreidegasse menschenleer hat wohl nicht einmal Jens Riecke geschafft …
Aber dafür jede Menge anderer
Plätze, die der geübte Salzburg-Tourist wie der Salzburger himself nur voller
Menschen kennt. Aber Riecke hat es sich halt zur Aufgabe gemacht, die Stadt
ohne Menschen zu fotografieren. Und so zeigt er beeindruckende Bilder, in der
die Stadt förmlich den Atem anhält.
Diese ganz eigene, wundersame
Stimmung haben die Salzburger Autoren Wolfgang Danzmayr, Wolfgang Fels,
Karl-Markus Gauß, Christoph Janacs, Roswitha Klaushofer, Walter Müller und
Fritz Popp in ihren einfühlsamen begleitenden Texten eingefangen. Wer sich in
das Buch, seine Fotos und seine Texte verliert, der kann vielleicht mit
Wolfgang Danzmayr im Klappentext sagen: „Verstummt bin ich und du wohl auch“.
Dem bleibt nichts mehr hinzuzufügen.
Die Bilder des
Salzburg-Buches sind zum Teil vom Layout her etwas verspielter wie das eher
grafisch streng gestaltete München-Buch in die Seiten gestellt. Dazu nicht nur
in schwarzweiß und (in meist) zarten Farben fotografiert und gezeigt, sondern manche
auch in Sepia eingefärbt, was den Plätzen, Straßen, Gassen und Gebäuden einen ganz
eigentümlichen Aspekt verleiht.
Jens Riecke: Silent Space Salzburg. Autor/innen: Josef
Danzmayr, Wolfgang Fels, Karl-Markus Gauß, Christoph Janacs, Roswitha
Klaushofer, Walter Müller, Fritz Popp. 160
Seiten. großformatige Farbfotografien. Format 29,7 x 24 cm. Hardcover mit
Schutzumschlag. Verlag Anton Pustet, Salzburg, 2016. ISBN 978-3-7025-0729-9. €
34,00
Sie können die Bücher im Buchhandel oder hier kaufen.
Zum Fotograf der beiden Bücher:
Jens Riecke, 1962
in Kassel geboren. Seit 1992 im Bereich der Werbe- und Kunstfotografie
bundesweit und im europäischen Ausland tätig. Freie Projekte und
Auftragsarbeiten sowie professionelle Werbefotografie in einem renommierten
Großraumstudio. Lebt und arbeitet in Regensburg.
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Reisen und was schön daran ist, Artikel über die Welt der Alpen, Artikel über Baden-Württemberg, Besprechungen von Reise- und Wanderliteratur, Artikel über Stuttgart, Artikel und vor
allem schwarzweiß-Fotos von und über Stuttgart für Minimalisten unter den Freunden der
Fotografie; außerdem wird auf den englischsprachigen
Blog für Leben und Erleben in Stuttgart und der weiten Welt hingewiesen.
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