Samstag, 27. Februar 2016

Bruno P. Kremer: Die Wiese

Bruno P. Kremer: Die Wiese



Wer reist, sucht oft die Natur. Und was ist natürlicher als eine Wiese? Optimalerweise eine Blumenwiese. Und deshalb ist eine Besprechung dieses Buches hier genau am richtigen Platz!

Wenn wir grüne Weiden sehen oder über farbenprächtige Blütenwiesen streifen, durch den Stadtpark spazieren oder Almen erklimmen: Wiesen sind für uns oft der Inbegriff für ›Natur pur‹. Und das, obwohl in Mitteleuropa vom Menschen wenig bis gar nicht beeinflusste natürliche Wiesentypen nur an ganz wenigen Standorten vorkommen. So gehören Wiesen und Weiden zwar zu den häufigsten Lebensräumen unserer Kulturlandschaften, sind aber als Ökosysteme erstaunlicherweise relativ jung. Trotzdem sind Wiesen facettenreiche und faszinierende Lebensräume, die einer unglaublichen Vielzahl von Pflanzen und Tieren Heimat bieten.

Kremer beleuchtet die Wiese in all ihren Facetten. Kein Mensch denkt, dass es bei einem Buch über Wiesen auch um die Eiszeiten oder die Besiedlungsgeschichte, um die Entstehung der Wiesen aus Wald geht. Kapitel über Wiesenpflanzen, Wiesenkräuter, Tiere in der Wiese, Salzwiesen und Streuobstwiesen erwartet man hingegen.

Erstaunlich wie der Autor über eine auf den ersten Blick so einfache Sache wie eben „nur eine Wiese“ Dingen auf den Grund gehen und sie in allen Einzelheiten beschreiben kann. Großartig bebildert und anschaulich geschrieben, führt Bruno P. Kremer im Gang der Jahreszeiten durch einen hochspannenden und wichtigen Lebensraum für unzählige Arten, der oft direkt vor unserer Haustür liegt. Staunen Sie, welche Wiesentypen es gibt, lernen Sie, wie Wiesen funktionieren und lassen Sie sich von der üppigen Pflanzen-und reichen Tierwelt gefangenen nehmen.

Zum Autor:
Dr. Bruno P. Kremer war bis 2012 Hochschullehrer an der Universität zu Köln, zahlreicheBuchveröffentlichungen zu Themen der Umweltbildung, Naturerlebnispädagogik und Regionalwissenschaften.

Bruno P. Kremer: Die Wiese: 192 S. mit 337 farbigen Abbildungen, Bibliographie und Register, Format: 22 x 29 cm, Hardcover, Fadenheftung, mit Schutzumschlag. Theiss, Darmstadt. ISBN: 9783806231014. 49,95 €.
Sie erhalten das Buch im Buchhandel oder hier.



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Freitag, 19. Februar 2016

Hartmut Schenker: Albpanorama

Hartmut Schenker: Albpanorama Atemberaubende Fotografien von der
Schwäbischen Alb




Die Schwäbische Alb ist bekannt für ihre überwältigenden Aussichten und einzigartigen Weitblicke. Von den oft burggekrönten Felsen am Trauf sowieso, aber auch von Erhebungen auf der Albhochfläche, von wo man das landwirtschaftlich genutzte Land weit überblickt. Oben Felder und Wiesen, bei den Blicken ins Albvorland oft Streuobstwiesen, die ihre spezielle Schönheit im Frühjahr entfalten. Kein anderes Bildformat kann dieses besondere Alb-Feeling so wiedergeben wie das extreme Querformat der Panoramafotografie.

Der in Reutlingen lebende Fotograf Hartmut Schenker fängt seit zwei Jahrzehnten die schönsten und eindrucksvollsten Stimmungen auf der Schwäbischen Alb in Bildern ein - die Höhepunkte seines Schaffens präsentiert er nun in diesem Bildband.

Felsen und Sonnenuntergänge
Von der Ostalb übers Biosphärenreservat und die Zollernalb mit ihren Tausenderbergen bis zum Donautal mit dem Donaudurchbruch - die Vielfalt der Alb kommt in diesem großformatigen Buch eindrucksvoll zur Geltung: Schroffe Felsen und liebliche Flusstäler, steppenartige Hochflächen und typische Wacholderheiden, winzige Dörfer und quirlige Städte, klirrende Kälte, sengende Hitze und herbstliche Farbenpracht. Dies sind die besonderen Gegensätze auf der Schwäbischen Alb, die Hartmut Schenker seit zwei Jahrzehnten in seinen imposanten Panoramafotografien festhält. Die „raue Alb“ zieht vor allem Wanderfreunde und Naturliebhaber in ihren Bann, die durch diesen Bildband die Möglichkeit haben, ganz neue Einblicke in die Welt der Schwäbischen Alb zu bekommen. Der Autor führt zu Aussichtspunkten in luftiger Höhe, eröffnet weite Blicke auf bewaldete Täler und fängt atemberaubende Sonnenuntergänge ein.

Apropos Sonnenuntergang: Der überwiegende Farbeindruck der Bilder ist ohnehin das herbstliche Orange-gold, und nicht umsonst ist eines der Bilder auch „Albgold“ betitelt. Selbst eine der Frühlingsaufnahmen, bei denen man ja eigentlich lichtes Grün und das Weiß der Baumblüte erwartet, wie beispielsweise bei einem Tiefblick mit Neuffen und Hohenneuffen, weist diesen warmen Farbton auf.

Auf beinahe jedem der dicht bewaldeten Hügel thronen Burgen oder kleine Schlösser, die überwältigende Kulissen und Weitblicke bieten, wie das Schloss Lichtenstein – auch das schwäbische Neuschwanstein genannt – oder die keltische Heuneburg. Um diese Landschaft erleben und in einmaligen Fotos festhalten zu können, hat der Autor neue Wege eingeschlagen und sich auf kleine Land- oder Kreisstraßen, Wirtschafts- oder Wanderwege begeben. Mit seinen eindrucksvollen Panoramabildern nimmt der Autor den Betrachter mit auf eine fotografische Reise quer durch Städte, Burgen und Landschaften vom Donautal bis zur Mittleren Alb.

Beeindruckende Wolken über der Hochfläche
Beeindruckend sind auch die Wolkenformationen, die wohl nirgendwo so ausgeprägt sind wie auf der Hochfläche. Der Autor hat dies bei einem eigenen Buch auch schon einmal mit Erstaunen zur Kenntnis genommen. Verwunderlich zwar, dass dies sogar bei den schmalen und lang gezogenen Panoramaaufnahmen derart eindrucksvoll zur Geltung kommt, aber umso besser.

Die 70 Panoramabilder sind versehen mit kurzen, erläuternden Texten in Deutsch, Französisch und Englisch.

Über den Autor:
Hartmut Schenker ist Fotograf und Grafikdesigner. Er lebt in Reutlingen. Seine Panoramafotografien wurden mehrfach ausgestellt.

Hartmut Schenker: Albpanorama. Atemberaubende Fotografien von der Schwäbischen Alb. 144 Seiten mit 70 farbigen Abbildungen, Hardcover, Format 29,7 x 24 cm, gebunden. Theiss Verlag – WBG. 2016. ISBN 978-3-8062-3291-2. € 24,95.

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Donnerstag, 18. Februar 2016

Philip Parker: Himalaya

Philip Parker (Hrsg.) /

Vorwort: Peter Kunz
Himalaya  
Die höchsten Berge der Welt und ihre Eroberung


Seit Jahrhunderten fasziniert das „Dach der Welt“ mit seinen 14 über 8.000 Meter hohen Gipfeln, gelegen zwischen dem indischen Subkontinent und dem tibetischen Hochland die Menschheit - der Himalaya. Das Gebirge war also immer schon ein Ort der Anziehung, der Mythen, der Träume – und des Wettkampfes, vor allem für Abenteurer und Bergsteiger.

Die Autoren entführen ihre Leser in die beeindruckende und gefährliche Welt des Extrem-Bergsteigens. Nichts für jedermann, manchem wird es wohl schon zu viel, wenn er nur davon liest. Zumal auch die Bebilderung Spannung aufkommen lässt - nichts für schwache Nerven also.

„Im Grunde genommen werden wir alle durch die Erfolge anderer befreit, denn ihre Erfolge zeigen uns, dass es machbar ist. Die Erstbesteigung des Mount Everest und der anderen Riesen des Himalaya wurde genau dafür zu einem Symbol … Nirgends manifestiert sich die Suche nach Weisheit oder der Geist der Exploration deutlicher als im Himalaya.“

Verschiedene Autoren
Der britische Historiker Philip Parker beschäftigt sich schon seit Langem mit der Geschichte des Bergsteigens. Für das Buch hat er ausgewiesene Himalaya-Experten und einige Bergsteiger-Legenden als Autoren gewinnen können. In neun Kapiteln, die mit 200 - teils historischen - Karten, Fotos und Illustrationen opulent bebildert sind, wird die Anziehungskraft des berühmten Hochgebirges in all seiner kulturhistorischen, sportlichen und geologisch-erdgeschichtlichen Bandbreite ausgelotet.

Einer davon ist Doug Scott, der an 45 Expeditionen zu den großen Bergen Asiens beteiligt war und 40 Gipfel erklomm, die Hälfte davon in Erstbesteigungen. Scott, ein Meister des Alpinstils, erzählt die Geschichte der modernen Expeditionen im Himalaya seit 1961 und geht dabei auch auf die negativen Folgen des Bergsteiger-Tourismus ein.

Georgios T. Halkias geht es um die Historie. Er erzählt über die frühen Königreiche und die Geschichte der Himalaya-Region bis 1700.

Stewart Weaver berichtet von den ersten Reisenden und Forschern, die das Gebirge bis 1815 erforschten, bis er die packende Kartografierung des Himalaya beleuchtet. Dann beginnt die Geschichte der berühmten Besteigungen, der gescheiterten und der erfolgreichen: Mallory, Conway, Norgay, Hillary, Messner. Dabei erfährt man immer wieder eher unbekannte Geschichten, wie die von Aleister Crowley, besser bekannt als Autor des Okkulten, und dem Kangchendzönga-Desaster von 1905. In ergänzenden Kästen werden zudem Themen wie der Yeti oder die von dem außergewöhnlichen Alpinisten Walter Bonatti aufgegriffen.

Wichtige Themen werden als Kästen und in Einschüben separat behandelt, so dass man sie nicht überlesen kann. Die in einer modernen Form gestalteten Karten zeigen das Gebiet und die Gipfel, so dass man sie sich auch am heimischen Sofa vorstellen kann. Beschrieben werden nicht nur die bergsteigerischen Leistungen, sondern auch Land und Leute, Politik, Historie und Landschaft. Und die historischen Fotos erleichtern, sich in das Gebiet und vor allem die Zeit hinein zu denken.

Der Band, der in der deutschen Ausgabe um ein Vorwort von Peter Kunze (langjähriger Asienkorrespondent des ZDF) ergänzt wurde, richtet sich nicht nur an ein Fachpublikum, sondern vor allem an den neugierigen und wissbegierigen Leser, der sich mit der bewegenden Geschichte des Himalaya eingehend vertraut machen will.

Zu Autor und Vorwortgeber:
Philip Parker ist ein britischer Historiker und ehemaliger Diplomat. In den letzten Jahren ist er vor allem als Autor und Herausgeber populärer Geschichtsbücher bekannt geworden: »The Northmen’s Fury. A History of the Viking World« (2014) und »The Empire Stops Here. A Journey Around the Frontiers of the Roman World« (2009).
Peter Kunz, langjähriger Asienkorrespondent des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF), hat die Himalayaregion immer wieder bereist. Dreharbeiten führten ihn nach Bhutan, Nepal, Indien und in die Grenzregion zwischen Pakistan und China. Ihn fasziniert die Kombination aus Anspruchslosigkeit, Zähigkeit und Würde der Bergvölker. Der Zustand, den die Bhutanesen einfach ›Glück‹ nennen.

Philip Parker: Himalaya. Die höchsten Berge der Welt und ihre Eroberung. Aus dem Englischen von Iris Newton. Mit einem Vorwort von Peter Kunz. 2016. 192 Seiten mit über 200 Abbildungen und Karten, Format 19,7 x 26,7 cm, gebunden mit Schutzumschlag. Theiss Verlag - WBG. ISBN: 978-3-8062-3229-5. € 29,95.

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