Donnerstag, 13. September 2018

Klaudia Blasl: 111 tödliche Pflanzen, die man kennen muss

Klaudia Blasl:
111 tödliche Pflanzen,
die man kennen muss



Sie würgen und schmerzen, berauschen und betäuben, sorgen für Wahnvorstellungen, Schweißausbrüche, Atemnot und Herzstillstand – böse Pflanzen und fiese Kräuter. Dennoch sind diese gemeinen botanischen Geschöpfe meist lieblich duftend, angenehm aromatisch oder von betörender Schönheit.

Doch wer kennt sie? Kennt sie alle? Sie kommen oft ganz harmlos daher, im Gartenbeet oder in der Blumenvase, als Zimmerpflanze und Gemüsesuppe. Allein in europäischen Breiten ist die Artenvielfalt pflanzlicher Giftmörder größer als jedes Leichentuch. Zwar hat der auch im Buch zitierte Paracelsus mit seinem allseits bekannt Satz von der Dosis, die das Gift macht, recht, aber wer kennt schon die Dosis? Zumal wenn sie so gering ist wie zum Beispiel beim Eisenhut.

Wobei wir schon bei den Pflanzen direkt wären. Diese sind in dem Buch alphabetisch beschrieben, beginnend mit dem Adonisröschen. Eisenhut, wie gesagt, denn kennt man wahrscheinlich als giftig. Die bekannteste Giftpflanze ist aber wahrscheinlich der Fliegenpilz – der allerdings (vielleicht deshalb?) gar nicht im Buch auftaucht. Bei Bohnen weiß man meist auch um die Giftigkeit, wenn sie roh ist. Aber Aloe vera? – Für sie wird doch allenthalben Reklame gemacht. Apfel- und andere Obstkerne gar sind auch giftig – aber: nur die Dosis …

Auch Holunder gehört, falsch genossen, zu den bösen Gesellen. Dabei sind Hollerküchlein oder Hollersaft etwas so leckeres. Das gleiche gilt auch für Rhabarber, aus dem man ja so wohl schmeckende Kompotte oder Kuchen zaubern kann. Aber aufpassen also. Auch bei dem so beliebten Zimt ist Vorsicht angebracht. Und bei Zucchini, Gurken und Kürbissen, wenn sie bitter schmecken.

Und da wäre wir also schon beim Buchstaben Z, das Buch ist zu Ende, aber die Neugierde ist geweckt – und man hat sicher nur die Spitze eines Eisbergs gelesen, befürchtet man.

Wer also kleine Kinder, Haustiere oder eine böse Stiefmutter besitzt, sollte jedenfalls ein scharfes Auge auf potenzielle pflanzliche Übeltäter haben – ein Leben kann sehr schnell zu Ende gehen.

Zur Autorin:
Klaudia Blasl ist süchtig nach gutem Essen. Kein Wunder also, dass die gebürtige Steirerin als Kulinarikjournalistin tätig ist. Wegen ihrer kalorisch-kriminellen Triebhaftigkeit hat sie bereits die halbe Welt bereist. Heute lebt und mordet die Germanistin wieder vorwiegend in Graz.



Klaudia Blasl: 111 tödliche Pflanzen, die man kennen muss. 240 Seiten, mit zahlreichen Fotografien. Broschur, Format: 13,5 x 20,5 cm. Emons: ISBN 978-3-7408-0441-1. Euro 16,95 [D] , 17,50 [AT].
Sie erhalten das Buch im Buchhandel oder hier.

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