Dienstag, 17. Juli 2018

Stefan Zeidenitz/Ben Barkow: So sind sie, die Deutschen

Stefan Zeidenitz/Ben Barkow:
So sind sie, die Deutschen
Die Fremdenversteher
 


Das hat gerade noch gefehlt: ein Buch über die Deutschen. Eine Übersetzung aus dem Englischen, dem Brexit-Land. Da ist man doch gleich neugierig, was unserer Freunde von der Insel über uns so alles wissen, denken, meinen.

Eine kleine Warnung des Verlages (oder des Autors?, interessanterweise ein Berliner – sind das auch Deutsche oder, wie manche boshaft sagen, doch eher Westpolen?) aber vorab: Die Deutschen sind manchmal etwas merkwürdig.

Also nichts wie rein in die 108 Seiten. Mit dem speziell britischen Blick, wenn auch von einem Deutschen, auf die Deutschen wird hier unsere Nation unter die Lupe genommen, die sich sehr präzise darüber im Unklaren ist, wo sie sich befindet, wohin sie geht und wie sie dahin gekommen ist.

Und wir lernen viel über die britische Sicht. So zum Beispiel dass die Briten bei den Deutschen Selbstbeherrschung und Zurückhaltung vermissen. Das teste man mal auf Mallorca in den deutschen und den britischen Zentren, Stichwort für die Deutschen Ballermann. Ob man da wohl einen Unterschied findet?

Aber weiter. Beschrieben werden die Deutschen aus eigener und fremder Sicht. Und wie wir uns von anderen gerne sehen wollen. Schon interessant.

Unter Eigenarten schreibt der Autor von der Wichtigkeit, ernst zu sein, der deutschen Ordnung, der Angst – gibt es da nicht das Wort von der „german Angst“? – Muss also was dran sein. Auch die Beziehungen zwischen Wessis und Ossis werden unter die Lupe genommen.

Es wird auf die Religion eingegangen, Reichtum und Erfolg, das Verhältnis der Deutschen zur Umwelt, auf die Familienbeziehungen nebst Sex, ganz wichtig: auf Sitten und Gebräuche, die Rechthaberei, aufs Schlangestehen – wo es ja wirklich Unterschiede zu den in dieser Hinsicht gesitteten Engländern gibt. Wichtig sind auch die unter Freizeit und Vergnügen beschriebenen Eigenarten.

Und so weiter und so fort.

Kurzum: ein vergnügliches Buch, das man gerne und am liebsten auf einen Rutsch durchlesen möchte. Am Ende der leider nur 108 Seiten bedauert man lebhaft, dass es nur diese 108 Seiten gibt. Man liest halt doch gerne über sich selbst …

Manchmal entlarvt sich eine Beschreibung zwar eher als Beschreibung der Engländer, aber das sind halt die Unterschiede. Interessant, wichtig und nicht zuletzt auch amüsant sind aber alle Kapitel.

Die Fremdenversteher
Die Reihe „Die Fremdenversteher“ macht kulturelle Unterschiede verständlich – unterhaltsam, knapp, bissig und voller überraschender Einsichten. Am Ende ist klar: So sind sie eben, die xyz-Einheimischen!

Die Fremdenversteher sind die deutsche Ausgabe der Xenophobe's® Guides – bei Reise Know-How. Mit trockenem englischen Humor, Mut zur Lücke, einem lockeren Umgang mit der politischen Korrektheit – aber immer: feinsinnig und auf den Punkt.
Empfohlen bei leichter bis mittelschwerer Xenophobie.

Stefan Zeidenitz/Ben Barkow: So sind sie, die Deutschen, Die Fremdenversteher. 108 Seiten. Reise Know-How Verlag, 1. Auflage 2018. ISBN: 978-3-8317-2871-8.
8,90 €, eBook 6,99 €.
Sie erhalten das Buch im Buchhandel oder hier.

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