Stefan Zeidenitz/Ben Barkow:
So sind sie, die Deutschen
Die
Fremdenversteher
Das hat gerade noch gefehlt: ein Buch über die Deutschen. Eine
Übersetzung aus dem Englischen, dem Brexit-Land. Da ist man doch gleich
neugierig, was unserer Freunde von der Insel über uns so alles wissen, denken,
meinen.
Eine kleine Warnung des Verlages (oder
des Autors?, interessanterweise ein Berliner – sind das auch Deutsche oder, wie
manche boshaft sagen, doch eher Westpolen?) aber vorab: Die Deutschen sind
manchmal etwas merkwürdig.
Also nichts wie rein in die 108
Seiten. Mit dem speziell britischen Blick, wenn auch von einem Deutschen, auf
die Deutschen wird hier unsere Nation unter die Lupe genommen, die sich sehr
präzise darüber im Unklaren ist, wo sie sich befindet, wohin sie geht und wie
sie dahin gekommen ist.
Und wir lernen viel über die
britische Sicht. So zum Beispiel dass die Briten bei den Deutschen
Selbstbeherrschung und Zurückhaltung vermissen. Das teste man mal auf Mallorca
in den deutschen und den britischen Zentren, Stichwort für die Deutschen
Ballermann. Ob man da wohl einen Unterschied findet?
Aber weiter. Beschrieben werden
die Deutschen aus eigener und fremder Sicht. Und wie wir uns von anderen gerne
sehen wollen. Schon interessant.
Unter Eigenarten schreibt der
Autor von der Wichtigkeit, ernst zu sein, der deutschen Ordnung, der Angst –
gibt es da nicht das Wort von der „german Angst“? – Muss also was dran sein. Auch
die Beziehungen zwischen Wessis und Ossis werden unter die Lupe genommen.
Es wird auf die Religion
eingegangen, Reichtum und Erfolg, das Verhältnis der Deutschen zur Umwelt, auf
die Familienbeziehungen nebst Sex, ganz wichtig: auf Sitten und Gebräuche, die Rechthaberei,
aufs Schlangestehen – wo es ja wirklich Unterschiede zu den in dieser Hinsicht
gesitteten Engländern gibt. Wichtig sind auch die unter Freizeit und Vergnügen
beschriebenen Eigenarten.
Und so weiter und so fort.
Kurzum: ein vergnügliches Buch,
das man gerne und am liebsten auf einen Rutsch durchlesen möchte. Am Ende der
leider nur 108 Seiten bedauert man lebhaft, dass es nur diese 108 Seiten gibt.
Man liest halt doch gerne über sich selbst …
Manchmal entlarvt sich eine
Beschreibung zwar eher als Beschreibung der Engländer, aber das sind halt die
Unterschiede. Interessant, wichtig und nicht zuletzt auch amüsant sind aber
alle Kapitel.
Die Fremdenversteher
Die Reihe „Die Fremdenversteher“
macht kulturelle Unterschiede verständlich – unterhaltsam, knapp, bissig und
voller überraschender Einsichten. Am Ende ist klar: So sind sie eben, die xyz-Einheimischen!
Die Fremdenversteher sind die
deutsche Ausgabe der Xenophobe's® Guides – bei Reise Know-How. Mit trockenem
englischen Humor, Mut zur Lücke, einem lockeren Umgang mit der politischen
Korrektheit – aber immer: feinsinnig und auf den Punkt.
Empfohlen bei leichter bis
mittelschwerer Xenophobie.
Info: www.fremdenversteher.de
Stefan Zeidenitz/Ben Barkow: So sind sie, die Deutschen, Die
Fremdenversteher. 108 Seiten. Reise Know-How Verlag, 1. Auflage 2018. ISBN:
978-3-8317-2871-8.
8,90 €, eBook 6,99 €.
Sie erhalten das Buch im Buchhandel oder hier.
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… Artikel über Reisen und was
schön daran ist, Artikel über die
Welt der Alpen, Artikel
über Baden-Württemberg, Besprechungen von Reise-
und Wanderliteratur, Artikel
über Stuttgart, Artikel und vor allem schwarzweiß-Fotos von und über
Stuttgart für Minimalisten
unter den Freunden der Fotografie; außerdem wird auf den englischsprachigen Blog für Leben
und Erleben in Stuttgart und der weiten Welt hingewiesen.
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