Samstag, 16. Juni 2018

Museum Gherdëina: Gröden

Museum Gherdëina (Hg.): Gröden
Eine Reise durch die Zeit



Das Grödner Tal zählt zu den beliebtesten Tourismusmagneten in Südtirol. Für die Deutschen sowieso. Herrliche Landschaft, herrliche Berge, interessante Kultur. Von bekanntesten Vertreter des Tals, Louis Trenker schon gar nicht zu reden.

Das seit Jahrtausenden besiedelte Tal hat auch eine reiche Kultur, man denke nur an die Bildschnitzer. Aber nicht nur die sind etwas Besonderes.

St. Ulrich: das Museum Gherdëina
Jahrmillionen erdgeschichtlicher und Jahrtausende menschlicher Entwicklung, dazu die Besonderheiten des Tales, seiner Kunst und Kultur: Eine Tour durch Grödens Geschichte verspricht das neue, vom Museum Gherdëina in St. Ulrich herausgegebene und in der Edition Raetia erschienene Buch „Gröden: Eine Reise durch die Zeit“. Als Kompass der Reise dienen die Objekte aus der Sammlung des Museums.

Das neue Buch ist weit mehr als ein Führer durch das Museum Gherdëina, es vollzieht die Entwicklung eines ganzen Tales nach. Die Reise beginnt mit der Geologie. Jahrmillionen zurück. Das Buch zeigt das erdgeschichtliche Werden der Dolomiten auf und die Spuren, die diese Entwicklung in Form der Fossilien hinterlassen hat, die im Museum ausgestellt sind. Auch Fauna und Flora des Tals kommen nicht zu kurz.

Sehr viel jünger ist die Besiedlung des Tals, aber auch diese greift die Publikation auf und erzählt ihre Entwicklung. Die im Buch beschriebene Geschichte beginnt mit dem Mesolithikum und reicht bis ins Früh- und Hochmittelalter.

Weil zudem das Kunstschaffen eine besondere Säule darstellt, auf der Gröden seit Jahrhunderten ruht, ist ihr ein umfangreicher Abschnitt des Buches gewidmet: von der Malerei des 19. Jahrhunderts die Volkskunst und die Bildhauerei und die über Jahrhunderte dominante Holzschnitzerei mit der sakralen Bildhauerei und religiöser und profaner Kleinkunst, bis zu den Filmen von und mit Luis Trenker. Neuzeitlicher Kunst geht das Kapitel mit Malerei des 19. sowie Bildhauerei und Malerei des 20. Jahrhunderts nach. Und auch dem Holzspielzeug, das Gröden im 19. Jahrhundert erstmals über Europa hinaus bekannt gemacht hat, ist ein eigenes Kapitel gewidmet.

Was man noch erwähnen muss: Nicht nur die Texte sind gut fundiert und gut und lesenswert geschrieben, auch die Illustrationen sind meisterlich, passend dazu ein feines leichtes Layout. So ist schon das Durchblättern des Werkes ein Genuss, das Lesen und Schauen dann ein zweiter.

Wer also ein ganz besonderes Tal kennenlernen, hinter die Kulissen blicken und die Entwicklung Grödens und seiner Bewohner nachvollziehen will, kommt in „Gröden: Eine Reise durch die Zeit“ auf seine Kosten: mit interessanten Texten der Fachleute hinter den Sammlungen und renommierter Autoren sowie einer ganzen Reihe beeindruckender Bilder.

Weitere Infos zum Museum:
Paulina Moroder, Direktorin des Museums, p.moroder@museumgherdeina.it, Telefon: 0471 797554 bzw. 338 6040477

Museum Gherdëina (Hg.): Gröden. Eine Reise durch die Zeit. 176 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen. Bindung: Französische Broschur, Format: 13 x 22 cm, Edition Raetia, 2018. ISBN 978-88-7283-633-0. Euro 18,00.
Sie erhalten das Buch im Buchhandel oder hier.

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