Clemens M. Hutter: Augen auf!
Wegweiser für Neugierige
Ein Spaziergang der Blicke, versprechen
Verlag und Autor bei diesem Führer ganz eigenen Zuschnitts. Ein Blick in die
Publikation lohnt sich - wenn man sich in Salzburg aufhält, mag man sie gar
nicht mehr aus der Hand legen, soviel Interessantes hat der Autor da zusammen getragen.
Clemens M. Hutter ist ja Freunden Salzburgs kein
Unbekannter. Der in Innsbruck gebürtige Journalist ist schon oft mit Führern
hervorgetreten, seien es nun Wanderführer, Skitourenführer oder wie jetzt in
diesem Fall eher Kulturführer. Allen seinen Büchern war eines gemeinsam: Sie
waren bestens recherchiert und glänzend geschrieben; hier kommt wohl die
jahrzehntelange Erfahrung des Autors zum Tragen. Immerhin war er lange Jahre Ressortchef für
Außenpolitik bei den Salzburger Nachrichten. Da lernt man so etwas, das geht
dann in Fleisch und Blut über!
Burgen, Kirchen, Plakate, bauliche Neuheiten – die fallen
auf. Der eilige Blick streift zwar auch unzählige kleine Objekte, doch das
Gehirn macht sie uns nicht bewusst. Schade, denn so entgehen uns viele kleine
Aha-Erlebnisse. Und wer nicht weiß, wonach er Ausschau halten könnte, der sieht
auch nichts.
Und so machte sich Hutter auf den Weg, um auf unseren
alltäglichen Wege die zahlreichen unauffällige Kulturgüter, die uns persönliche
Geschichten erzählen und in Summe unsere Geschichte ausmachen, zu entdecken und
zu beschreiben. Als da wären Kleindenkmäler, Bilder an Hauswänden und Türen,
Inschriften, Zunftzeichen, Sinnsprüche, Pestsäulen, Erinnerungstafeln an
Persönlichkeiten oder Katastrophen. Luxuriöses neben Ärmlichem, unterschiedlich
gesteckte Zäune, Zierformen aus mehreren Jahrhunderten, handwerkliche
Meisterstücke von Schmieden und Zimmerern.
Vieles für den Leser entdeckt
Hutters Kenntnis der Dinge und seine Liebe zum Detail ist
schon aus den Kapitelüberschriften zu erkennen: So geht es um den Ausbruch aus
dem Mittelalter, in diesem Fall um Bautätigkeiten in der Stadt Salzburg selbst,
um einen römischen Mosaikboden, um Salzburgs Diplomatenviertel, um die Juden in
Salzburg, die Salzburger Hinter- und Durchhäuser, um geruchsintensive
Handwerker, um den Dopplereffekt, Mozart natürlich und Stefan Zweig, die Zwergl
im Mirabellgarten, Hochwasser und andere Katastrophen, Balkone, den Gaisberg,
um Grenzen, den Flachgauer Schlackenputz, Holzverzapfungen und Zäune und
vieles, vieles mehr. Lustiges und Interessantes, aus der Stadt und dem Land,
denn Hutter geht auch hinaus zum Recherchieren.
Alles Dinge, die schon immer da
waren und die eigentlich jeder hätte alleine bemerken könnten. Macht man aber
im Normalfall nicht. Da muss schon ein profilierter „Schatzsucher“ kommen, der
dies alles entdeckt und für Otto Normalverbraucher erforscht und beschreibt.
Herkunft und Zukunft - das Buch ist wichtig!
Jede Zukunft hat ihre Herkunft. Kennen wir unsere Herkunft,
dann lassen sich Vorgänge der Gegenwart bewerten und einordnen sowie Wegweiser
in die Zukunft vage erkennen. Spazieren mit den Augen ist Spurenlesen in der
Vergangenheit und bietet neuen spannenden Denkstoff.
Zum
Autor:
Clemens M. Hutter, Dr. phil., geboren
1930, war Ressortchef für Außenpolitik bei den Salzburger Nachrichten,
Publikationen zu historischen und ökologischen Themen. 45 Bücher mit den
Schwerpunkten Sozialgeschichte, Totalitarismus und Alpinistik. Verfasser
zahlreicher Bildbände, Wander- und Themenführer im Verlag Anton Pustet.
Clemens M. Hutter:
Augen auf! Wegweiser für Neugierige, 256 Seiten. Durchgehend
farbig bebildert. Format 11,5 x 18 cm. Französische Broschur. Verlag Anton
Pustet. ISBN 978-3-7025-0774-9. 22,00 €.
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Reisen und was schön daran ist, Artikel über die Welt der Alpen, Artikel über Baden-Württemberg, Besprechungen von Reise- und Wanderliteratur, Artikel über Stuttgart, Artikel und vor
allem schwarzweiß-Fotos von und über Stuttgart für Minimalisten unter den Freunden der
Fotografie; außerdem wird auf den englischsprachigen
Blog für Leben und Erleben in Stuttgart und der weiten Welt hingewiesen.
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