JULIANE
SCHUMACHER:
HOW TO SURVIVE ALS
RADFAHRER
Bald ist es soweit. Am 12.
Juni 1817 ist Jubiläum, denn damals wurde der Mannheimer Karl Drais zum Pionier
der Fahrradentwicklung und schrieb damit Mobilitätsgeschichte. Noch heute „200
Jahre danach“ gehört seine Erfindung zu den meistgenutzten Verkehrsmitteln auf
deutschen Straßen. Doch Fahrradfahren in der Großstadt ist Krieg.
Liest man zumindest, auch in diesem Buch gibt es ein Kapitel über
das Verhältnis von Radfahrern und ihren (PS-)stärkeren Mitverkehrsteilnehmer.
Man liest dieses Jahr übrigens sehr viel über Drais‘ Erfindung. Zu Recht, denn
wenn das Fahrrad nicht schon erfunden wäre, dann müsste man es erfinden …
Nicht alle der aktuellen Bücher können aber mit Juliane
Schuhmachers Werk mithalten. Viele sind trocken, spröde, technisch oder
Lobhudelei. Dieses hier ist frisch, zwar gespickt voll mit wertvollen
Informationen, aber trotzdem nicht trocken, spröde oder technisch.
Ein humorvoller
Ratgeber: Wer auf dem Fahrrad in der Stadt überleben will, muss sich warm
anziehen und zeigen, wo sein Platz ist!
Schumacher beginnt mit ihrer
eigenen Entdeckung des Fahrrads. Als Teil ihres Lebensgefühls. Immer aus der
eigenen Perspektive, respektlos auch gegen sich selbst, werden hier Tipps für
den Kauf und danach gegeben. Selbstverständlichkeiten wie „Leichte Teile sind
teuer“, die man aber vielleicht im Kaufstress vergisst.
Danach geht es in medias res, sprich in den
Großstadtdschungel
Und zum Verhältnis von
Fahrradfahrern und Autofahrern. Denn: Fahrradfahren in der Großstadt ist Krieg.
Den Kampf gegen den Verkehr, rücksichtslose Autofahrer und trödelnde Fußgänger
auf dem Radweg muss jeder Radler täglich antreten. Auch wer nicht in der City
wohnt, kennt wohl die eine oder andere Schwierigkeit, die der Radleralltag mit
sich bringt. Doch deshalb aufs Radfahren verzichten? Reclaim the streets. Das
Fahrrad ist mehr als nur ein Freizeitprodukt. Radfahren ist ein Lebensgefühl.
Weitere Kapitel sind der „Familie“
der Radler gewidmet, der wichtigen Anziehfrage und schließlich zum Suchtpotential
des Radfahrens.
Das Buch ist für alle, die es
lieben, sich auf zwei Rädern fortzubewegen, und dennoch im Alltag immer wieder
vor Hindernissen stehen. Es möchte Hilfestellung für die Menschen geben, die
sich auf der Straße unsicher fühlen und aus irgendeinem Grund gehemmt sind,
aufs Fahrrad zu steigen. Es ist ein Ratgeber für die alltäglichen Situationen
und Probleme mit Fahrrad, die auch vor dem Kleiderschrank nicht Halt machen.
Die Autorin, selbst geschult durch das Radeln in der deutschen Hauptstadt,
erzählt Geschichten aus ihrem Radalltag und gibt Tipps und Tricks – oft mit
einem Augenzwinkern.
Fazit: Trotz allem Humor ist
ein Buch herausgekommen, das Sachfragen nicht aus den Augen verliert, so dass
der Radfreund oder der, der es werden will, genug Anregungen und Wissenswertes
aus der Lektüre gewinnen kann.
Zur Autorin:
JULIANE SCHUMACHER wurde 1987 in Berlin geboren. Während des Modedesign-Studiums
entdeckte sie die Liebe zum Radfahren wieder. Das Thema ihrer Masterarbeit:
Radelmädchen – Urbane Mode für Frauen mit und ohne Fahrrad. Auf dem Blog
»radelmaedchen.de« schreibt sie nicht nur über Fahrradbekleidung, sondern auch
über die Erlebnisse einer Großstadtradlerin. Sie arbeitet u.a. als freie
Texterin und Merchandiserin.
Autorenfoto: Yvonne Brasseur
Juliane Schumacher: HOW TO SURVIVE ALS
RADFAHRER. Wie man auf dem Fahrrad in der Stadt überlebt. 264 Seiten. Taschenbuch.
Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2017. ISBN 978-3-86265-640-0. 9,99
EUR.
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