Montag, 26. August 2019

Tom Dauer: Alpen. Die Kunst der Panoramakarte

Tom Dauer: Alpen
Die Kunst der Panoramakarte



Jeder kennt sie, und die meisten lieben sie. Der Rezensent muss zugeben, er ist ein großer Freund der Panoramakarten, die Tourismusinformationen gedruckt verteilen, die an Seilbahnstationen oder anderen belebten Orten in den Alpen hängen.

Man kann sich auf ihnen einen wunderbaren Überblick über das gezeigte Gebiet verschaffen, das man mit herkömmlichen Kartenwerken nicht oder nur recht mühselig erhält, und nur der geübte Kartenlesen weiß eine normale Wanderkarte auch richtig zu interpretieren.

Ein Hoch also der Panoramakarte
Auch wenn sie eine topographische Karte nie ersetzen kann, aber ich selbst war zeitweise schon dankbar dafür, wenn ich mir einen ersten Eindruck über ein Wandergebiet einprägen konnte. Man muss halt aufpassen, diese Karten sind natürlich nicht maßstabsgerecht und künstlerisch überhöht.

So aber habe ich dankbar zu dem hier vorliegenden Werk gegriffen. Tom Dauer als Verfasser der einleitenden und erklärenden Worte, nicht unbekannter Schriftsteller im alpinen Mediengeschehen, präsentiert hier Panoramakarten von den 1950er-Jahren bis heute aus allen Alpenregionen, von den slowenischen Karstalpen bis zur Hochgebirgsregion um den Montblanc. 

Europas größtes Hochgebirge festgehalten in großartigen Panoramen
Faszinierende Winterdarstellungen, in denen die spezielle Topografie der Landschaft durch den Schnee besonders hervorgehoben wird, stehen neben nicht minder detailreichen Sommerkarten. Im Zeitalter von Photoshop und GPS üben handgezeichnete Panoramakarten eine ganz besondere Anziehungskraft aus. Die Bilder entstehen auf der Grundlage von Panoramafotografien, die zumeist von den Kartenzeichnern selbst aus dem Hubschrauber aufgenommen werden.

Ursprünglich als Grundlage für Skikarten gedacht, entwickelten sich diese Panoramen zu eigenständigen Kunstwerken, die bei Vertretern der älteren Generation Erinnerungen an die großen Kartentafeln im Geografieunterricht wecken und den nachfolgenden ›Digital Natives‹ eine ganz neue Perspektive auf die Welt eröffnen.

Mitenthalten in dem Buch sind Werken von für das Genre wichtigen Künstlern wie Heinrich C. Berann und Heinz Vielkind. So sollte man einfach das Buch durchblättern, Seite für Seite auf sich wirken lassen und genießen, träumen von schönen Reisen. Und vor allem daran denken, dass diese Arbeiten, die man normalerweise „halt so“ konsumiert, ohne groß darüber nachzudenken, Kunst sind. Und nicht die schlechteste.

Zum Autor:
Tom Dauer, geboren 1969, wuchs in Mexico City und München auf. Er arbeitet als Literaturwissenschaftler und Journalist und ist am liebsten in den Gebirgen der Welt, weil er dort Leidenschaft und Beruf miteinander verbinden kann. Dauer schreibt für „Geo“ und „National Geographic“ und ist Kolumnist für das Magazin „Alpin“. Er hat zahlreiche Bücher zum Thema Berge, Alpinismus und Abenteuer veröffentlicht und führt Regie bei Dokumentarfilmen. Tom Dauer lebt auf einem Einödhof zwischen München und dem bayerischen Alpenrand.

Tom Dauer: Alpen. Die Kunst der Panoramakarte. 192 Seiten, 91 Farbabbildungen, Pappband, Format: 24,0 x 30,0 cm. Prestel, 2019. ISBN 978-3-7913-8586-0. € 40,00 [D] / € 41,20 [A] / CHF 52,90.
Sie erhalten das Buch im Buchhandel oder hier.

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