Dienstag, 6. Februar 2018

Tristan Gooley: Der natürliche Kompass

Tristan Gooley:
Der natürliche Kompass
Wie uns Bäume, Sterne und das Meer bei der Orientierung helfen



Wie erkennt man an einer Regenpfütze die Himmelsrichtungen? Was zeigt die Krümmung eines Baumes an? Und was verrät der Sand unter unseren Füßen über Ebbe und Flut? Sind das noch Fragen in Zeiten von GPS oder zahlreichen Orientierungsapps auf dem Smartphone?

Klar. Jedem Gerät geht einmal der Saft aus. Hat man dann eine Karte dabei - und kann sie optimalerweise sogar noch lesen und interpretieren, ist das nicht ganz so schlimm. Hat man aber keine Karte dabei, dann „Gut‘ Nacht“. Wer Pech hat, weiß nicht einmal wo Nord oder Süd ist …

Es gibt aber auch noch Leute, die können das Gras wachsen hören bzw. aus dem Klang des Wassers die Struktur der Landschaft erkennen. Oder anhand von Bäumen die Himmelsrichtungen. Ebenfalls aus der Anlage von Gräbern in Friedhöfen den Osten bestimmen. Und so weiter. Von der Bestimmung der Gestirne die Himmelsrichtungen oder den eigenen Standort bestimmen - das kennt man vom Hörensagen. Kann man es aber auch. Direkt gefragt: Hat man es überhaupt kapiert?

Tristan Gooley ist so ein Fährtenleser in Sachen Orientierung. Er verrät, wie man sich in Landschaften, Städten, im Wald oder an der Küste orientieren kann – ohne Landkarte, ohne GPS, nur mithilfe der Gestirne und Elemente. Dabei geht es nicht nur um Outdoorabenteuer oder Überlebenstraining, sondern um eine beeindruckende, einfach zu erlernende Kunst.

Dieses Buch bringt uns bei, genau hinzuschauen, zu riechen, zu hören. Für neugierige Daheimgebliebene und enthusiastische Nachahmer. Eines muss man jedoch dazu sagen: Leicht ist das nicht. Einmal lesen und man ist der geborene Lederstrumpf. Man muss sich einarbeiten, üben. Verstehen. Ein bisschen Mathematik und Wissen um die Gestirne gehört dazu. Auch botanische Kenntnisse und Einfühlungsvermögen benötigt man.

Das Buch besitzt eine reichhaltige Bibliographie, bis hin zu Shakespeare und Oscar Wilde. Was allerdings vermisst wird, ist ein so richtig aussagekräftiges Inhalts- und ein Stichwortverzeichnis. Beides wäre sehr hilfreich, gerade bei so einem Buch. Man liest es ja nicht nur wie einen Roman, man benutzt es zum Lernen, zum Nachschlagen. Und da tut man sich einfach schwer, wenn man eine bestimmte Stelle noch einmal sucht - und dies halt in fast 300 Seiten machen muss. Aber abgesehen davon: Das Buch ist ein Must have für alle, die sich für Natur interessieren und die optimalerweise oft draußen sind. Ob nun mit oder ohne GPS oder Kompass. Das Buch verinnerlicht, und man verhungert nicht in der Wildnis. Auch der europäischen …

Zum Autor
Tristan Gooley, geboren 1973, studierte über zehn Jahre die natürliche Navigation und erprobte sie auf seinen Abenteuerreisen und Bergbesteigungen. Als einziger Mensch überquerte er den Atlantik im Soloflug sowie im Einhandsegler. Er ist Mitglied der Royal Geographical Society sowie des Royal Institute of Navigation und leitet Kurse in »natürlicher Orientierung«. Tristan Gooley lebt mit seiner Familie in West Sussex.

Tristan Gooley: Der natürliche Kompass Wie uns Bäume, Sterne und das Meer bei der Orientierung helfen. Übersetzt von: Gaby Wurster. 288 Seiten, Broschur. Piper. ISBN: 978-3-492-31190-8. € 11,00 [D], € 11,40 [A].
E-Book. WMEPUB. ISBN: 978-3-492-95283-5.  € 10,99 [D], € 10,99 [A].
Sie erhalten das Buch im Buchhandel oder hier.


Besuchen Sie mich auch unter http://www.dieterbuck.de, auf facebook und auf Instagram

Hier finden Sie …
Artikel über Reisen und was schön daran ist, Artikel über die Welt der Alpen, Artikel über Baden-Württemberg, Besprechungen von Reise- und Wanderliteratur, Artikel über Stuttgart, Artikel und vor allem schwarzweiß-Fotos von und über Stuttgart für Minimalisten unter den Freunden der Fotografie; außerdem wird auf den englischsprachigen Blog für Leben und Erleben in Stuttgart und der weiten Welt hingewiesen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen