Mittwoch, 30. Oktober 2024

Alicia Klepeis/Kristen Adam (Illustr.): Zauber des Waldes.Tiergeschichten zum Träumen

Alicia Klepeis/Kristen Adam (Illustr.):

Zauber des Waldes

Tiergeschichten zum Träumen

 

Für die Kinder nur das Beste. Das ist kein schlechter Anspruch. Und hier liegt ein Buch vor mir, das diesen Anspruch bestens erfüllt.

Das merkt man schon auf den ersten Blick. Groß, schwer(gewichtig), ein reliefierter Umschlag, also Prägung, mit Goldschnitt. Die Wertigkeit erkennt schon ein Kind auf den ersten Blick.

Das Werk ist ein stimmungsvolles Vorlesebuch, Wissen und Geschichten in kindgerechter Sprache, aber auch so gehalten, dass es auch für Kinder, die im ersten Lesealter sind, immer noch interessant ist..

Es gibt aber nicht nur reine Geschichten um Tiere in den 160 Seiten zum Vorlesen, sondern es wird nach jeder Abenteuergeschichte auch viel Wissen mit interessanten und überraschenden Tier-Fakten um Tiere vermittelt. Alles kindgerecht, mit großen, plakativen und eindrucksvollen Zeichnungen.

Den Waldbewohnern auf der Spur

Mit: 15 Geschichten lassen sich Waldtiere aus aller Welt hautnah erleben. Die Kinder begleiten einen Flussotter beim Schwimmen in den Flüssen des Regenwalds, ein Rentier auf Abwegen im hohen Norden oder Dachskinder beim Spiel im nächtlichen Laubwald. Viele der Tiere leben auf der Welt verstreut, was auf der einen Seite schade ist, weil man vielleicht eher einen Bezug zur heimischen Tierwelt hat, vielleicht aber auch gerade wegen der Exotik interessant ist. Letztendlich ist aber Deutschlands Tierwelt doch ganz gut vertreten.

Was zwar bei einem Buch nicht ausschlaggebend sein sollte, aber erwähnen sollte man es letztendlich doch: Für das was dieses Buch bietet, ist der Preis mehr als angemessen!

Alicia Klepeis/Kristen Adam (Illustr.): Zauber des Waldes. Tiergeschichten zum Träumen. Übersetzung: Kerstin Rabe. 160 Seiten, zahlreiche farbige und großformatige Illustrationen, Format 221 x 260 mm, fester Einband, Cover mit Prägung und Folienveredelung, ab 5 Jahre. DK Verlag - Kids (Hrsg.), 2024. ISBN 978-3-8310-4915-8. 16,95 €

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Dieter Buck

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Donnerstag, 24. Oktober 2024

Andreas Geiger: Streuobst

Andreas Geiger:

Streuobst

Vom Geschmack einer Landschaft

 


Wer wissen will, was der heute etwas außer Gebrauch gekommene Begriff „Buchkunst“ bedeutet, der schaue sich nur einmal das Cover und die ersten Seiten dieses neuen Buches über eine alte Sache an: Illustriert mit einer historischen Abbildung zum Thema, reliefiert und mit Gold unterlegt. Und dann ist das Buch auch noch mit einem Lesebändchen ausgestattet!

 

 Und das alles wegen einer so profanen Sache wie „Streuobst“ – Obst, das heutzutage kaum noch etwas zählt, und das vielerorts auf den Wiesen verfault, weil es sich nicht lohnt, es aufzusammeln? Passend, finde ich. Streuobst kann man nicht genug loben und wertschätzen. Für einen Apfel aus der nahegelegenen Baumwiese würde ich zum Beispiel die ganzen exotischen Früchte, mit viel CO2 und Aufwand hergeflogen, eintauschen. Für einen guten Apfel, sollte ich vielleicht dazu sagen. Denn nicht alle modernen Züchtungen halten was sie versprechen oder was man sich von ihnen verspricht.

Streuobstwiesen also. Sie zeugen von jahrhundertealter Apfel- und Birnenanbautradition, eng verwoben mit dem Leben der Menschen. In Obstgärten und artenreichen Wiesenlandschaften gedeihen an schiefen Storren eigenwillige Früchte wie Holzapfel oder Nägeles Birne. Schon der Vater Friedrich Schillers war in die Sache verwickelt und nicht wenige Obstbäume, die entlang der alten Chausseen im ehemaligen Württemberg standen, waren ihm zu verdanken.

Jörg Geiger – der Name ist Programm

Streuobst also: Aus ihnen kreiert der Koch und Obstbauer Jörg Geiger, namensverwandt mit dem Autor dieses Buches, neuartige Genusserlebnisse. Der Manufaktur-Betreiber aus dem Landkreis Göppingen, aus Schlat am Rand der Schwäbischen Alb, hat sich dem Erhalt dieser vom Aussterben bedrohten Kulturform verschrieben, der Erzeugung von Most und feineren Getränken. Legendär sein Kampf gegen die übermächtige Champagnerindustrie Frankreichs, die ihm die althergebrachte Bezeichnung Champagner Bratbirne verbieten wollte. Ganz Deutschland (hoffentlich) nahm Anteil am Kampf Davids gegen Goliath. Geiger hat den Kampf zwar verloren, aber hat es listigerweise doch noch geschafft, den Namen der Birne auf der Flasche unterzubringen. Unbezahlbar blieb jedoch die Werbung für ihn, von der er wahrscheinlich heute noch zehrt – wer wüsste sonst von ihm? So ist es aber heute: Werden bei einem Empfang zusätzlich zum üblichen Sekt und Wein Produkte Jörg Geigers gereicht, greift eine große Zahl der Geladenen dazu. Weil es ihnen schmeckt, hoffentlich, vielleicht auch aus Neugierde, um der Abwechslung willen oder weil man noch Auto fahren muss.

Und eben diesen Jörg Geiger stellt der gleichnamige Autor in diesem Buch vor. Danke auch dafür. Man erfährt so einiges vom Streuobstpionier, das man als Liebhaber seiner Produkte vorher vielleicht noch nicht wusste.

Gegliedert ist das Buch, das man sicher gerne in einem Zug durchlesen möchte, nach den Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter, passend im Inhalt mit Gesprächen der beiden Geigers, der Arbeit und der Forschung an den Geiger'schen Erzeugnissen, Wissenswertem über die Bäume und ihr Obst, und nicht zuletzt den Berichten über die Versuche, neue Geschmacksrichtungen mit allen möglichen und unmöglichen Inhaltsstoffen zu kreieren.

Saures Gesöff

Most, das „saure Gesöff“, wie der Autor als Kind urteilte, ist das eines der Themen des Buches, weiter das Fällen eines alten Apfelbaumes und vieles mehr. Zum Beispiel die Zeit, als die alten Obstwiesen als nutzlos galten – die 1990er Jahre outet der Autor als den Tiefpunkt. Gerne liest man weiter. Blumig und eigentlich liebevoll, um es mal so zu sagen, beschreibt er, wie zum Beispiel ein Prisecco aus Blüten, aus Schlehen, Apfelsaft und Douglasien entsteht. Man staunt über die Zutaten, wenn man das Produkt später probiert. Was aber für alle Geiger‘schen Produkte gilt. Blumig ist wohl der passende Begriff für seine Beschreibungen seiner Säfte und Sekte.

Später geht’s an die Fortpflanzung, aber der der Bäume. Kein lustvolles Bienengebrumme, nein, Geiger und ein Helfer spielen Biene, und fast klinisch rein wird versucht, eine neue Sorte zu züchten, die im Gegensatz zu den eher langweiligen geklonten der Umgebung steht.

Alte Birnen- und Apfelsorten – ungeschliffene Juwelen der schwäbischen Wiesenobstlandschaft

In einem anderen Kapitel sind die beiden Geigers unterwegs, um den Boden mit Hilfe eines alten Traktors mit Zusatzgerät, mit Nährstoffen versorgt. Ansonsten erzählt Geiger über seine Erlebnisse und Erkenntnisse mit Geiger, auch über die Entstehung eines neuen Priseccos mit dem Namen „Unreifer Apfel mit Eichenlaub“ – man muss wahrscheinlich schon ein sehr reifer Kenner und Liebhaber sein, um sich hier ans Versuchen zu machen.

Unreifer Apfel mit Eichenlaub

Der Filmemacher und Autor Andreas Geiger erkundet an der Seite Jörg Geigers die Kunst der Baumpflege, der Bodenverbesserung und das Experimentieren mit heimischen Sorten – und erlebt althergebrachtes Wissen als Schlüssel zum Geschmackskern einer Region.

Zum Autor:

Andreas Geiger, Jahrgang 1969, lebt in Stuttgart und Donzdorf. Er hat an der Filmakademie Baden-Württemberg studiert und bewegt sich in seinen Dokumentarfilmen (Heavy Metal auf dem Lande, Die Gabe zu heilen) im Spannungsfeld zwischen Heimatkunde und Popkultur. Streuobst ist sein erstes Buch.

Andreas Geiger: Streuobst. Vom Geschmack einer Landschaft. Erzählendes Sachbuch. 208 Seiten mit farbigen und schwarzweiß Abbildungen und Fotos, gebunden mit Lesebändchen, Format 16,5 × 23,5 cm. 8 Grad Verlag, Freiburg, 2024. ISBN: 978-3-910228-45-0. 35 €

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Dieter Buck

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Jan Haft: Unsere Wälder

Jan Haft:

Unsere Wälder

 


»Die Lektüre von Jan Hafts neuem Buch ist wie ein Spaziergang durch den Wald, bei dem ein kundiger Begleiter auf die kleinen und großen Wunder am Wegesrand hinweist und ganz nebenbei versteht man, dass ein Wald nicht nur ein Reich der Bäume, sondern vor allem ein Netzwerk der Tiere ist.«

Maria Furtwängler, Schauspielerin und Artenschützerin

Der Biologe Jan Haft ist wohl mittlerweile einer bekanntesten (und wohl besten) Naturfilmer Deutschlands. Der preisgekrönte Naturkundler und Filmer hat das Wunder vollbracht, uns nicht die Natur in ferner Übersee, mit exotischen Pflanzen und Tieren zu zeigen, sondern das, was uns täglich umgibt.

Die Wiese, zum Beispiel, Thema seiner ersten Veröffentlichungen. Wer den Film gesehen oder das Buch gelesen hat, war fasziniert – Wiesen, wie man sie um jede Ecke sieht, in völlig neuem Blickwinkel!

Und jetzt also unsere Wälder. Wald ist sowieso für uns Deutsche etwas Besonderes. Und jetzt kommt der berühmte Filmer und nimmt uns mit in seine Welt, in seine Sehensweise des Waldes.

Jan Haft zeigt uns den Wald, wie wir ihn noch nie gesehen haben

So schreibt der Verlag, und er hat recht: Leuchtende Pilzmücken, dunkle Bienen, Spechte mit überraschenden Entdeckerfähigkeiten und Schmetterlinge, die Wölfen hinterherfliegen: Unsere Wälder sind voll prallem Leben, mehr als wir auf den ersten Blick wahrnehmen – und doch sind sie zugleich meist eintöniger, als sie es sein müssten.

Dabei ist die Artenvielfalt oft besonders gering in Wäldern, die nicht genutzt und sich selbst überlassen werden. Wer hätte das gedacht?

Wie sie sind, wie sie sein könnten: Ein anderer Blick auf das Zusammenleben von Menschen, Tieren und Pflanzen

Anschaulich beschreibt Haft, der mehrere Filme über den Wald gedreht hat, das faszinierende Netzwerk des Lebens im Wald und legt dar, welche der bei uns vorkommenden Waldarten dieses Netzwerk am stabilsten halten: Mittelwälder etwa oder die beinahe vergessenen Weidewälder, die eines gemeinsam haben – sie sind licht und artenreich. Professor a.D. Roland Irslinger, Ökologe an der Forsthochschule Rottenburg, sagt dazu folgendes, ebenfalls hoch interessant und vom Laien nicht vermutet: „Mit faszinierender Liebe zum Detail entzaubert Jan Haft den Mythos vom natürlich dichten Buchenwald – Das Buch ist eine klare Absage an großflächigen Nutzungsverzicht im Wald.“

Das Buch lebt vom Text – und vom Wissen – Hafts, der es auch schafft, auch trockene Themen verständlich und spannend zu erzählen. Mattias Rupp, Professor für Landschaftsökologie und Naturschutz, drückt das so aus: „In mitreißender Sprache, gespickt mit eindrücklichen Anekdoten, macht Jan Haft mittels fundierter Analysen und Herleitungen klar, dass der Fortbestand unserer Artenvielfalt von Dynamik, Landschaftsmosaiken, lichten Wäldern und den Landschaftsbaumeistern – den großen Weidetieren – abhängt.“

Trotzdem ist das Buch nicht schwarzweiß – ein 32 Seiten langer Farbbildteil bringt auch optisches Leben in das Werk. Dominik Eulberg, DJ und Naturschützer, beschreibt es folgendermaßen: „Ein fulminant wertvolles, visionäres Werk, das neu erforschtes Wissen zu einer kristallklaren Kette der Erkenntnis verknüpft. Alle, vor allem die im Naturschutz Tätigen, sollten es lesen.“

Und abschließend gibt Haft beispielhaft Tipps, wo es in ganz Deutschland sehenswerte Waldgebiete gibt, die man gut besuchen kann. Das kann freilich nur ein kleiner Anstoß sein, bei dem großen Anteil, der von Deutschlands Fläche mit Wald bewachsen ist.

Zum Autor:

Der Biologe JAN HAFT, geboren 1967, ist ein vielfach ausgezeichneter Natur- und Tierfilmer, dessen Filme sowohl im Kino wie im Fernsehen gezeigt werden. Er lebt mit seiner Frau und drei Kindern auf einem Bauernhof im Isental bei München. Sein erstes Buch »Die Wiese. Lockruf in eine geheimnisvolle Welt« erschien 2019 parallel zu seinem Kinofilm »Die Wiese – ein Paradies nebenan«, beide waren ein großer Erfolg. 2024 erschien dazu das illustrierte Kindersachbuch »Meine Wiese«. In seinem zweiten Buch »Heimat Natur« (2021; im Taschenbuch 2023 unter dem Titel »Natur nebenan«) lenkte er den Blick auf die Lebensräume, Tiere und Pflanzen vor unserer Haustür, mit »Wildnis« (2023) skizzierte er ein neues Verständnis von wilder Natur. Bei ARTE und im Ersten lief 2024 die neue dreiteilige Dokumentation »Unsere Wälder« mit beeindruckenden Aufnahmen zum Thema dieses Buches.

Jan Haft: Unsere Wälder. 256 Seiten, 32-seitiger Bildteil in der Mitte, gebunden mit Schutzumschlag. Penguin Verlag, 2024. 24 € [D] 24,70 € [A] 33,50 CHF

Dieter Buck

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Sonntag, 20. Oktober 2024

Birgitt Drewes: Reimmichl Volkskalender 2025

Birgitt Drewes:

Reimmichl Volkskalender 2025

 


Wieder liegt er vor, wie immer von vielen heiß erwartet, der nicht nur innerhalb Tirols beliebt Jahreskalender, der Reimmichl Volkskalender für das Jahr 2025

Dieser beliebte Volkskalender begleitet die Leserinnen und Leser mit interessanten, fröhlichen und lehrreichen Beiträgen und Geschichten durch das Jahr. Der Kalender für das Jahr 2025 lenkt den Blick wie immer auf die vielfältigen Impulse, die „von außen“ kommen.

Der beliebte Jahresbegleiter aus Tirol mit kurzweiligen Beiträgen zu Land und Leuten

Heimat, Austausch, Fremde, Kinder, Kunst, Religion und Glaube – das pralle Leben also. Nach Tirol, dem Passland zwischen Nord und Süd, brachten etwa zu allen Zeiten Händler neue Waren und Ideen; am Hof der Erzherzöge wirkten italienische Musiker, Architekten und Maler; Ordensleute brachten Bildung, Gesundheit und Spiritualität; Arbeitskräfte vom Balkan und aus Anatolien verhalfen dem Land nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zu Wohlstand und viele, die zum Studieren nach Innsbruck kamen, haben in Tirol ihre Heimat gefunden.

Die Beispiele lassen sich lange fortsetzen. Wo immer Austausch gelebt wurde, brachte dies geistigen und finanziellen Fortschritt. Wir erzählen Geschichten von spannenden Menschen, interessanten Orten und Ideen, die uns in die Zukunft führen.

Dies nur ein Anriss aller dieses Mal im Reimmichel Volkskalender veröffentlichten Themen. Stoff für viele Lesestunden also – wie es Volkskalender ja traditionell immer boten.

Selbstverständlich kommen auch im Kalender 2025 nach dem ausführlichen Kalendarium mit allen Feier- und Gedenktagen, Wettersprüchen, Lostagen, Himmelserscheinungen und Bräuchen der Reimmichl Sebastian Rieger und andere beliebte Autorinnen und Autoren nicht zu kurz.

Gründer

Der Priester und Schriftsteller Sebastian Rieger (1867–1953) war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein äußerst populärer Journalist und Volksschriftsteller. Seine Bücher, die er unter dem Pseudonym Reimmichl veröffentlichte, erreichten Millionenauflagen. Für das Jahr 1920 gab er erstmals einen Volkskalender heraus, der seit 1925 seinen Namen trägt: der Reimmichl Volkskalender.

Herausgeberin:

Birgitt Drewes ist seit 35 Jahren als Journalistin aktiv, davon 15 Jahre in führenden Aufgaben (Chefredakteurin „Haller Lokalanzeiger“, Ressortleiterin „Tiroler Tageszeitung“, Geschäftsführerin in der Moser Holding, Aufbau einer Agentur für Corporate Publishing); Studium von Wirtschaft und Management an der Fachhochschule Innsbruck/MCI, seit 17 Jahren selbstständig im Bereich Journalismus, PR und Trainings, Referentin für Medienarbeit, Selbstmarketing und Kommunikation.

Birgitt Drewes: Reimmichl Volkskalender 2025. 240 Seiten; durchgehend farbig illustriert; 24.5 cm x 17 cm, Taschenbuch. Tyrolia Verlag, Wien-Innsbruck, 2024. ISBN 978-3-7022-4202-2. 15 €

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Alpenvereinsjahrbuch „BERG 2025“

 Deutscher Alpenverein (DAV)/Österreichischer Alpenverein (ÖAV)/Alpenverein Südtirol (AVS) (Hrsg.):

Alpenvereinsjahrbuch „BERG 2025“

 

Wie jedes Jahr ist das Alpenvereinsjahrbuch in seiner nunmehr 149. Auflage gespickt voll mit Themen der verschiedensten Art. Diese Ausgabe bespricht als Hauptthema, als Mittelpunkt der BergWelten genannten Sparte des Buches, den Dachstein. Einer der wohl berühmtesten Berge Österreichs, ein Mythos, ein Anziehungspunkt, auch wenn das, was um den Gipfel herum mittlerweile geboten ist, nicht jedem Bergfreund schmeckt.

Obwohl er die 3000-Meter-Grenze um ganze fünf Meter verfehlt, mindert das seinen Mythos in keiner Weise: Der Dachstein ist zwar nicht höher, aber größer als die meisten anderen Berge Österreichs. Er ist Tourismusmagnet, Wanderparadies und Kletterdorado, dazu unerschöpfliches Forschungsobjekt und eine nie versiegende Quelle künstlerischer Inspiration. Der Dachstein ist Berg, Gebirge sowie österreichisches Natur- und Kulturdenkmal, Sportdorado und Zukunftsweiser im Bergsport. Apropos Bergsport: Mit der imposanten Südflanke, dem breitgliedrigen Gipfelensemble auf der Nordseite und dem schwer zugänglichen Karstplateau samt urwaldartiger Vegetation stellt das Bergmassiv seit jeher ein Sehnsuchtsziel für Bergsteiger*innen dar. Weswegen bereits 1843 der berühmte Normalweg auf den Hohen Dachstein mit Eisensicherungen versehen wurde. Übrigens, der erste Klettersteig in den Alpen.

„Kletterst du noch oder steigst du schon“? von Autorin Franziska Haack. Seit einigen Jahren erleben Klettersteige einen regelrechten Run, was viel mit den spektakulären Linien zu tun hat, durch die Eisenwege in jüngster Zeit führen. „Am Dachstein entstanden so viele Klettersteige wie nirgends sonst in Österreich“, erklärt Axel Klemmer im Vorwort der 149. Ausgabe des Alpenvereinsjahrbuches und natürlich zählt mit dem Donnerkogel auch einer der spektakulärsten dazu. Seine Ausgesetztheit und seine „Insta-Qualitäten“ machen ihn zum Publikumsmagneten, Social-Media-Berühmtheit samt neuer Zielgruppe. Es sind die Bilder, die hier die Aufmerksamkeit schüren.

BergFokus

Fotografieren was man erlebt oder auch nur sieht – wohl die Hauptbeschäftigung aller Besucher der Alpen. Die Rubrik BergFokus richtet sich auf die Bilder, die wir aus den Bergen mitnehmen: Fotografieren im Gebirge kann Dokumentation oder ambitioniertes Hobby sein, touristische Dienstleistung, Kunst – oder auch die Leistung vorgeblich intelligenter Algorithmen.

Die Schönheit liegt in den Augen der Betrachtenden. „Unsere Autoren*innen beleuchten aus unterschiedlichen Perspektiven die Fotografie in den Bergen“, erzählt Georg Hohenester. „Gerade im Zeitalter von Smartphone und Social Media ergeben sich hier spannende Geschichten und Bilder aber auch Spannungsfelder.“

Bilder machen Lust auf Berge, auf Natur, auf Abenteuer. Sie sind es, die eine Geschichte erzählen, ohne Worte bemühen zu müssen. Sie sind es, die Betrachter*innen zum Verweilen einladen und zum Machen antreiben. Einer der sein Handwerk darin meisterlich beherrscht ist der Fotograf Robert Bösch. In dieser erklärt er was ihn antreibt: „Es ist die lebenslange Suche nach dem perfekten Bild“, so Bösch in seinem Artikel „Ich muss bessere Bilder machen. Wie ein fotografisches Lebenswerk entsteht.“

BergSteigen

Ein Thema dieses Bereichs sind die Gletscher, vielleicht eines unserer größten Problemkinder in den Alpen. Sie schmelzen, und auch der Fels ist nicht für die Ewigkeit gemacht. Was diese Entwicklungen für künftige Generationen bedeuten kann, wird hier behandelt. Ein weiteres Thema ist, wie der Leistungssport (Klettern, Skibergsteigen und Berglauf) längst auch das Breitenbergsteigen beeinflusst.

BergMenschen

Zwei starken Frauen widmen sich diese Seiten: der charismatischen Höhenbergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner und der Dresdener Kletterpionierin Ilse Frischmann. Ein besonderes Gewicht bekommt der Wunsch nach Freiheit in der Biografie eben dieser jüdischen Bergsteigerin. Diese besondere Persönlichkeit rückt Autor Joachim Schindler in den Fokus. In seiner Biografie mit dem prägnanten Titel: „Ich möchte mal so leben wie die anderen.“, zeichnet er ein Bild über die Kühnheit und den Mut dieser Frau. Ist sie doch in den 1930er- und 1940er-Jahren mit dem gelben Stern an der Jacke klettern gegangen. Dies zeugt von einer unfassbaren Leidenschaft auf Berge und Freiheit …

Zu Frischmann sagt Georg Hohenester, Chefredakteur Panorama und Jahrbuchbeirat: „In der Rubrik BergMenschen möchten wir auf die berührende Biografie der jüdischen Bergsteigerin Ilse Fleischmann aufmerksam machen. Ein Thema der Historie, das so viel Brisanz und Aktualität mit sich führt. Genauso wie der Ausschluss der vorwiegend jüdischen Alpenvereinssektion Donauland, ein Termin, der sich am 14. Dezember 2024 zum 100. Mal jährt.“

BergWissen

Hier geht es unter anderem um das politisch brisante Thema der Energiewende – und um die Frage, ob die Alpen nun vom „Wasserschloss“ zum Wasserkraftwerk Europas umgebaut werden. „In der Rubrik BergWissen betrachtet deshalb unser Autor Kaspar Schuler kritisch die Kontroverse zwischen Energiewende und Naturschutz“, berichtet Georg Hohenester. „Reinschmöckern lohnt sich. Es gibt viele interessante Geschichten zu entdecken, die zum Nachdenken, Inspirieren und Reflektieren einladen.“

BergKultur

Hier darf geschmunzelt werden, denn abschließend wirft der Buchteil BergKultur ironische Blicke auf alpine Kunst und auf das zeitgenössische Körperideal im Bergsport: Ist das Gebirge den Dünnen vorbehalten?

Fazit

Alpine Themen für Menschen, die die Berge lieben – Das Alpenvereinsjahrbuch BERG 2025 besticht wieder einmal durch seine vielfältige sowie fein kuratierte Themenauswahl. Das über 250 Seiten fassende Buch gewährt tiefgehende Einblicke in alpine Themen, die mehr denn je die aktuellen Herausforderungen unserer Gesellschaft einfangen. Und, zwar eher Nebensache, aber trotzdem erfreulich: Das ganze dicke Werk gibt es um 25 Euro zu kaufen. Einschließlich der Alpenvereinskarte Dachstein als willkommenen Gimmick.

Das aktuelle Jahrbuch des Deutschen Alpenvereins, des Österreichischen Alpenvereins und des Alpenvereins Südtirol bietet 2025 spannende und gleichermaßen tiefgründige Einblicke in ein breitgefächertes Potpourri an Bergthemen sowohl im historischen Kontext als auch im Spannungsfeld der großen gesellschaftlichen Themen.

Herausgeber: Deutscher Alpenverein (DAV), Österreichischer Alpenverein (ÖAV) und Alpenverein Südtirol (AVS). 256 Seiten, mit 284 Farb- und Schwarz-Weiß-Abbildungen, 21 x 26 cm, gebunden. Alpenvereine/Tyrolia, Wien-Innsbruck, 2024. ISBN 978-3-7022-4138-4. 25 €

Bei Bestellungen im DAV-Shop erhalten DAV-Mitglieder passend zum Schwerpunkt des Jahrbuches die neu herausgegebene AV-Karte 14 "Dachstein" (Maßstab 1:25.000, UTM) als Bündel.

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Dieter Buck

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Ulli Felber/Michaela Kober: Waldbaden für Kinder

Ulli Felber/Michaela Kober:

Waldbaden für Kinder

 


Waldbaden ist ja heute nichts mehr, was man erklären muss. Meist stapfen Frauen, vielleicht weniger Männer durch den Wald, suchen Ruhe, Entspannung, Gesundheit.

Aber mit Waldbaden kann man nicht früh genug damit anfangen. Früh übt sich … und wenn ein Kind schon in jungem Alter gelernt hat, was der Wald einem bieten kann, dasnn sitzt das vielleicht auf Lebenszeit.

Also, auf Kinder: Barfuß durch den Wald stapfen, lustige Gnome aus Matsch basteln, ein Blütenmandala legen oder mit Baumriesen auf Fantasiereise gehen – Waldbaden für Kinder ist anders als für Erwachsene!

Dieses Übungsbuch bietet kleinen Entdeckern die perfekte Mischung aus Aktion, Spaß und Ruhe in der Natur. Waldtherapeutin Ulli Felber und Naturpädagogin Michaela Kober haben alles zusammengetragen, was Eltern beim Waldbaden mit ihrem Kind beachten müssen – von der Packliste über Ideen zur Einstimmung bis hin zur Auswahl des idealen Platzes.

Rund 40 abwechslungsreiche Übungen für jede Jahreszeit und Wetterlage machen Lust, sofort loszulegen. Also auf in den Wald!!

Zu den Autorinnen:

Ulli Felber lebt in Graz und studierte Kommunikationswissenschaft in Salzburg. Die Burnout- Prophylaxe-Trainerin und erste klinische Waldtherapeutin Österreichs hat sehr früh den Wald als Ort der Ruhe und Kraft für sich entdeckt. Ihr Wissen aus beiden Bereichen gibt sie in Workshops und Ausbildungen an Interessierte weiter und hat dafür viele Übungen selbst entwickelt. Homepage: http://www.waldwelt.at

Michaela Kober ist Gründerin der waldpädagogischen (Kindergarten-)Alternative »Kinder-Wald«. Die Mutter und zertifizierte Waldpädagogin hat ein Studium der Pädagogik mit Masterabschluss in Elementarpädagogik absolviert und legte dabei einen Schwerpunkt auf alternativpädagogische Konzepte. Sie verfügt über Fortbildungen im Bereich der Pikler-Pädagogik, nach Jesper Juul und Helle Jensen. Ihre eigene Begeisterung für das Wunder Natur will sie an Kinder weitergeben. Homepage: http://www.derkinderwald.at

Ulli Felber/ Michaela Kober: Waldbaden für Kinder. Übungen und Tipps für kleine Entdecker und Ruhe-Sucher. Für Kinder zwischen 3 und 10 Jahren. 136 Seiten, broschiert, 115 x 165 mm, mit zahlreichen farbigen Abbildungen. Schirmer Verlag, 2024. ISBN-13: 978-3-8434-1565-1. 12 €, ePub (8,99 €)

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Dieter Buck

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Sabine Malecha/Joachim Lutz: Rund um Stuttgart

Sabine Malecha/Joachim Lutz:

Rund um Stuttgart

Traumhafte Wanderungen zwischen Wald und Reben

 


Baden-Württemberg mit Schwäbischer Alb und Schwarzwald ist ein Wanderland. Und seine Hauptstadt Stuttgart ist eine Wanderstadt – nicht umsonst lautete ein alter Slogan zu ihr „Großstadt zwischen Wald und Reben“.

Und so sind hier doch sehr viele Einwohner stark wanderaffin, gibt es hier doch Weinberge, die bis ins Zentrum reichen und einen Ring an herrlichen Wäldern drumherum - welche andere deutsche Großstadt verfügt über so etwas?

Wo kann man durch lange Parkanlagen schlendern, stadtnah in herrlichen Mischwald eintauchen und tolle Aussichtspunkte erklimmen? Es gibt wenige Großstädte, deren einzigartige Lage die Bezeichnung „Stadtlandschaft“ wirklich rechtfertigt – Stuttgart hat sie auf jeden Fall verdient.

Auch in der sanft hügeligen Umgebung gibt es herrliche Touren. Im Schurwald, im Schwäbischen Wald oder im Schönbuch – die beiden letzteren als Naturpark geschützt, überall wandern Sie durch eindrucksvolle Wälder. Flusstäler wie das Remstal, das Bottwar- oder das Neckartal versprechen jede Menge Abwechslung. Und wo viel Wein wächst, sind die Menschen auch gesellig. Besenwirtschaften gibt es in Stuttgart und Umgebung gar viele und „g´schwätzt wird do mit jedem!“

Fünfzig Touren mit einer Gesamtlänge von 680 Kilometern und fast 14 000 Höhenmetern umfasst dieser Wanderführer. Die Touren sind gut beschrieben, nebst Karten, Ortsplänen, Höhenprofilen, Einkehrtipps und GPS-Tracks zum Download, und natürlich auch zahlreiche Fotos, um Lust zu machen – alles also, was der Wanderer benötigt, um einen erfüllten Tag in der Natur zu erleben.

Sabine Malecha/Joachim Lutz: Rund um Stuttgart. Traumhafte Wanderungen zwischen Wald und Reben. 300 Seiten, 95 Karten, 16 Ortspläne, zahlreiche Fotos, Höhenprofile, Format: 110x160 mm, Bindung: Fadenheftung. Verlag Esterbauer. 11,90 €

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Matthias F. Mangold: Schwaben. Meine kulinarische Heimat

Matthias F. Mangold:

Schwaben

Meine kulinarische Heimat

Menschen, Geschichten, Rezepte

 


Spätzle, Sauerkraut, Brezeln, Trollinger – gibt es noch etwas zu sagen zum Verhältnis Schwaben und Kulinarik? Oh ja, es gibt.

Und obwohl gebürtiger Franke hat der Autor ein Buch über das emsige Volk im Südwesten Deutschlands vorgelegt, das einige Vorurteile widerlegt. Zum Beispiel, dass mit „Schaffe, schaffe, Häusle baue“ keine hochstehende Kulinarik vereinbar sei. Das ist ja bekanntlicherweise schon dadurch widerlegt, dass in Schwaben – zusammen mit Baden – sich die größte Anzahl an Sterneküchen befindet.

Schwaben – eine Landschaft mit Tiefgang, die echte Natur- und Kulturschätze birgt und Menschen mit herausragendem Erfindergeist hervorbringt. Was man auch bei Alblinsen, Streuobstbränden oder schwäbisch-hällischen Landschweinen schmecken kann. Schreibt der Verlag.

Und dank ihm bietet sich uns die Gelegenheit, zusammen mit dem Bestsellerautor Matthias F. Mangold die Region zwischen Baden, Franken und Bayern in Sachen weltlicher Genüsse genauer unter die Lupe zu nehmen. Da man sich nicht nur in einer der beliebtesten Urlaubsregionen bewegt, sondern es hier auch in Sachen Genuss etwas zu entdecken und erzählen gibt, wird man als Leser bald merken.

Der Autor erzählt aber nicht trocken von seiner kulinarischen Reise, sondern traf auch zahlreiche Menschen, die in Bezug auf Essen und Trinken aktiv sind: Landwirte, Produzenten und Gastronomen nebst den weiblichen *innen-Pendants, die das neue Schwaben prägen.

Wahr ist natürlich, dass einige Regionen des Landes durch die einstige Armut nicht gerade eine Hochküche hervorbrachten, sondern die Leute froh waren, wenn sie nicht mit knurrendem Magen ins Bett gehen mussten. Der dadurch entstandene Zwang zur Sparsamkeit und Restverwertung brachte aber dafür eine ganz besondere Art von Küche mit sich, und es sind nicht die schlechtesten Rezepte, die darauf zurückgehen und heute noch beliebt sind.

Und wer wird besucht? – Bäcker, Linsenbauer, Wengerter, Brenner, Wanderschäferin, Maultaschenmacher, Schweinezüchter und Messerschmied und natürlich beispielhafte Gastronomie. Dazu gibt es unzählige Rezepte, schwäbische. Vom Hefezopf über die natürlich nicht fehlen dürfende Linsen mit Saitenwürstle, Maultaschen und Nieren, weiter Träubleskuchen, Flädlesuppe, Kässpätzle, soichnassen Kartoffelsalat, Zwiebelkuchen und vieles mehr.

Das hervorragend gemachte, fotografierte und sogar mit einem Lesebändchen versehene Buch ist eine Mischung aus Reise-Erinnerungen, Kochrezepten und Porträts über innovative Menschen, die sich in Sachen Kulinarik einen Namen gemacht haben. Trotzdem erscheinen kulinarische Klassikern wie Maultaschen, Kartoffelsalat und Träubleskuchen im Buch, aber auch die Geschichte über das „wiederbelebte“ Schwäbisch-Hällische Landschwein. Mangold besucht unter anderem Produzenten und Gastronomen, eine Wanderschäferin, eine alte Backstube, einen Streuobst-Schnapsbrenner und vieles mehr.

Zum Autor:

Zu Schwaben hat der in Franken geborene, heute in der Pfalz wohnende Matthias F. Mangold eine besondere Beziehung – 20 Jahre im Großraum Stuttgart prägten ihn als jungen Erwachsenen nachhaltig. Er arbeitete schon als Weinkellner und Massagetherapeut in Kalifornien, studierte Philosophie, schrieb Rockkritiken, leitete die Presseabteilung einer Plattenfirma und ist nun in Sachen Kulinarik und allem, was der Gourmet liebt, als Journalist tätig. Er betreibt eine Koch- und Weinschule, ist prämierter Autor zahlreicher kulinarischer Bücher sowie Chefredakteur des wichtigsten deutschen Weinguides VINUM.

Zu den Fotografen:

Die Brüder Axel und Ralf Killian leben in Oberrotweil bei Freiburg. Seit 1992 arbeiten sie als freie Fotografen in den Bereichen Dokumentation, Werbung und Editorial. Axel Killian publiziert Gartenbildbände, Kalender und Ausstellungskataloge für Freiburger Museen. Ralf Killian fotografiert Musikerporträts und CD-Produktionen u.a. für das Label AVI-Music/SWR2.

Matthias F. Mangold: Schwaben. Meine kulinarische Heimat. Menschen, Geschichten, Rezepte. Kochbuch. Fotos: Axel und Ralf Killian. 192 Seiten mit farbigen Abbildungen, Format 16,5 × 23,5 cm, gebunden mit Lesebändchen. 8 grad verlag, Freiburg, 2023. ISBN: 978-3-910228-18-4. 35 €

Sie erhalten das Buch im Buchhandel oder hier.

Dieter Buck

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Hannes Finkbeiner: Schwarzwald. Meine kulinarische Heimat

Hannes Finkbeiner:

Schwarzwald

Meine kulinarische Heimat

 


Schwarzwald und Küche – ist das nicht eines? Wer die Gegend kennt, kennt auch die Nähe zu den kulinarisch hoch stehenden Kulturen Frankreich im Westen und Schweiz im Süden. Das färbt ab.

Und nicht umsonst kommen die Leckermäuler aus den beiden benachbarten Ländern gerne zum Essen in den Schwarzwald – hier ist es fast oder gleich gut wie zuhause, aber viel billiger. Wenn das kein Argument ist!

Der aus der Branche stammende Journalist Hannes Finkbeiner nimmt sich bei diesem wunderbaren Werk der Schwarzwälder Küche an, gibt Einblicke in Räucherkammern, Schäfereien, Forellenzucht, Backstuben und Sterneküchen, erzählt in feiner Sprache von allem, was der Mensch mag.

Alles mit dem Vornamen Schwarzwälder, vom Schinken zur Torte

Kirschtorte. Schinken. Feine Küche. Rustikale, traditionelle Küche. Hannes Finkbeiners kulinarische Reise führt nicht nur zu den beiden erstgenannt Schwarzwälder Exportschlagern, die ob ihrer Berühmtheit auch oft genug in Richtung Billigheimer nachgemacht werden, sondern berichtet auch von der ehrlichen, traditionellen Küche. Er reist auch in versteckte Täler zu Teichwirten und hoch zu den Schäferinnen auf den Grinden, den kargen Höhenzüge des Nordschwarzwalds, Stichwort Schliffkopf zum Beispiel.

Finkbeiner beschäftigt sich mit der Vergangenheit bestimmter Speisen wie etwa Maultaschen – die eigentlich nicht direkt mit dem Schwarzwald verbunden sind - und Kirschtorten, die ja schon die Region im Vornamen tragen.

Er sucht mit Wanderköchen die besten Wildkräuter, schaut Sterneköchinnen der gehobenen Küche auf die Finger und beschäftigt sich mit einem Historiker mit der kulinarischen Vergangenheit der Region. Überhaupt: Das Buch beginnt mit einem Rückblick auf die Geschichte des Schwarzwalds.

Aber auch um die Mägen seiner Leser kümmert er sich. Mit einfachen Butterbrezeln – vom richtigen Bäcker ein Hochgenuss – oder gar einer historischen Bettelsuppe gewinnt er seine Leser. Auch Brot ist ihm ein Kapitel wert. Gut so, „gib uns unser täglich Brot“ zählt schließlich zu den bekanntesten Gebeten. Und die kalte Küche. Wobei, den Leser trifft fast der Schlag – Finkbeiner ist wohl schon zu lange von zuhause weg: Bezeichnet er die vielleicht liebste Speise vieler als „die“ Vesper und gibt noch im letzten Satz des Kapitels mit „einer Vesper“ noch was drauf. Oh gnade Gott – „die“ Vesper gehört in die Küche, der Landsmann setzt sich zu „dem2 Vesper, Neutrum, und steht oft nicht mehr so schnell auf dabei. Verzeihen wir ihm‘s, rutscht halt mal so raus, aber warum ließ es der Lektor durchgehen? Na ja, das restliche Buch beweist ja, dass der Autor eigentlich weiß, von was er schreibt. Auch von Käse – und dass der Schwarzwald eigentlich kein Käseland sei , Wild, Fisch, Spätzle, Maultaschen, Kartoffelsalat, gar im Ehebett, Wein, Brände, Bonbons und Kirschtorte, natürlich, sind weitere Themen des Buches, mit Rezepten, Adressen und herrlichen Fotos.

Dazu druckt er ausgewählte und bewährte Rezepte in seiner kulinarischen Ode an den Schwarzwald ab. Nicht vergessen hat Finkbeiner auch die Getränke. Das erste, mit dem er sich beschäftigt, ist das Bier.

Ein eindrucksvolles Buch, das nicht nur die kulinarischen Schätze vorstellt, sondern auch tief in die Kulturgeschichte des Schwarzwalds eintaucht. Finkbeiner liefert Erklärungen zu Vergangenheit und Herkunft der Speisen – man denke dabei nur voll Bewunderung an die Recherchearbeit – und widmet sich althergebrachten und andauernd gebetsmühlenhaft wiederholten Klischees und romantischen Vorstellungen und Geschichten. Zudem beschäftigt er sich mit herausragenden Handwerkern der kulinarischen Branche.

Anders als bei so manchem anderen illustrierten Buch darf man bei diesem die beiden Fotografen nicht vergessen, Meister ihres Fachs. Sie zeigen stimmungsvolle Landschaft, bestens präsentierte Speisen, vor allem offensichtlich aber gerne auch die Macher der Szene oder Stillleben wie eine Katze, die sich die Pfote leckt, nachdem diese wohl in der Milchkanne stibitzt hat.

Schlichtweg liegt hier ein Buch vor, das sich an viele wendet und sicher auch von vielen nicht nur gelesen wird, sondern auch zum Nachmachen verführt: Feinschmecker, Weinzähne, Lokalhistoriker und Freunde guter Buchkunst zum Beispiel.

Zum Autor:

Hannes Finkbeiner, 1977 geboren, wuchs in einem Schwarzwälder Hotelbetrieb auf, wurde zunächst Restaurantfachmann, studierte später Journalistik und hat heute seine beiden Professionen perfekt verbunden. Als freier Journalist schreibt er regelmäßig für die Hannoversche Allgemeine Zeitung oder Spiegel Online. Er veröffentlichte Romane, Koch- und Sachbücher.

Zu den Fotografen:

Die Brüder Axel und Ralf Killian leben in Oberrotweil bei Freiburg. Seit 1992 arbeiten sie als freie Fotografen in den Bereichen Dokumentation, Werbung und Editorial. Axel Killian publiziert Gartenbildbände, Kalender und Ausstellungskataloge für Freiburger Museen. Ralf Killian fotografiert Musikerporträts und CD-Produktionen u.a. für das Label AVI-Music/SWR2.

Hannes Finkbeiner: Schwarzwald. Meine kulinarische Heimat. Kochbuch. Mit Fotografien von Axel und Ralf Killian. 208 Seiten mit farbigen Abbildungen, Format: 16,5 × 23,5 cm, gebunden mit Lesebändchen. 8 grad verlag, Freiburg. 2024. ISBN: 978-3-910228-14-6. 35 €

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Sonntag, 13. Oktober 2024

Jörg Dauscher: 111 Orte in und um Meran, die man gesehen haben muss

 Jörg Dauscher:

111 Orte in und um Meran, die man gesehen haben muss

 


Kur, Kultur und Kult, die bekannte südtiroler Kurstadt Meran hat viel zu bieten. Was schon Kaiserin Sisi wusste. Und nicht nur sie: Von Frank Kafka bis zu Ezra Pound waren zahlreiche prominente Künstler und andere überaus wichtige Personen hier zu Gast.

Aber Meran wurde schon von Touristen besucht, als es diesen Begriff noch gar nicht gab. Alle schätzten das unvergleichliche Flair unter Palmen und schneebedeckten Gipfeln. Alpenländisches und Mediterranes, Tradition und Moderne, Kultur und Natur gehen in Meran ineinander über. Das mondäne Meran ist Weltstadt mit Historie und blühende Kleinstadt zugleich. 111 Mal führt uns der Autor zu Besonderheiten der Gegend, von denen man vielleicht vom einen oder anderen schon einmal gehört hat, von denen aber doch viele nicht jedem Reisenden bekannt sind. Und so erfährt man von einem seltsamen Lift, vom Schloss Reinhold Messners, der vielleicht schönsten Berghütte, einem Apfelmuseum, einem herrlichen Altar, einer Schnapsbrennerei, einer besonderen Eisdiele, einem Museum über Frauen, vom Speck und von uralten Lärchen. Und noch von vielem mehr. Ziele für viele Urlaube also …

Zum Autor:

Jörg Dauscher ist kein geborener Bergsteiger, sondern vielmehr ein Spätberufener. Vor die Wahl gestellt, bei Wind und Wetter sein Leben zu riskieren oder in der Hütte dem Wirt zur Hand zu gehen, wählt er verlässlich letzteres. Er wurde in Mittelfranken geboren und wuchs an den vergleichsweise sanften Hängen des Juras auf, von wo er 1996 zum Studium nach Berlin ging. Dort war es ihm auf die Dauer viel zu flach und seit 2016 ist er unterwegs, fotografiert, biwakiert und läuft zu Fuß über Pässe und Saumpfade.

Jörg Dauscher: 111 Orte in und um Meran, die man gesehen haben muss. 240 Seiten, zahlreiche Fotos, Bindung: Broschur, Format: 13.5 x 20.5 cm. Verlag: emons:. ISBN 978-3-7408-2154-8, 18,00 € [DE] 18,60 € [AT] 18 €

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Dieter Buck

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Martin Hanni: Oh! Südtirol

Martin Hanni:

 Oh! Südtirol

 


Bücher über Südtirol findet man ohne Ende. Hier liegt aber ein neues Buch vor mir, das nicht „das Übliche“ wiederkaut, sondern diese herrliche Gegend auf der Südseite der Alpen von einer anderen Seite beschreibt.

Wie sagt der Verlag so schön dazu? – Das unentbehrliche Buch für Einheimische, Zweiheimische und Gastheimische. Damit ist es recht treffend beschrieben. Mit ihm ist nun Schluss mit den immer gleichen langweiligen Ausflugszielen.

Mit frischem und manchmal etwas schrägem Blick wird dieses Land erkundet und zu beliebten und unbekannten Orten werden überraschende Geschichten erzählt. Etwa über eine halbe Brücke und warum jener, der sie sich ausgedacht hat, ganze Arbeit geleistet hat. Woher Udo Jürgens’ familiäre Verbindung mit der Kurstadt Meran kommt und Voodoo Jürgens’ musikalische mit dem Rittner Hotel Amazonas. Weshalb König Laurin im Rosengarten ein schlauer Fake ist und wo Mies van der Rohe in den Südtiroler Bergen Studien für seinen berühmtesten Entwurf ausklügelte.

Jeder der insgesamt 37 Ausflugstipps ist mit stimmungsvollen Fotos illustriert, sodass man auch optisch weiß, worauf man sich freuen kann.

Also, wieder mal ein Anlass, nach Südtirol zu fahren. Spannende und interessante Ziele warten.

Zum Autor:

Martin Hanni, 1975 in Bozen geboren. Beruflich oft in den sonderbarsten Gegenden Südtirols unterwegs sowie in den verstecktesten Minderheitengebieten Europas. Am liebsten ist er am Meer oder in Berlin, meistens allerdings in Bozen anzutreffen. Autor, Kulturredakteur für Print, Radio, Fernsehen und online; Filmemacher, Kulturvermittler.

Foto: © Nicola Arrigoni

Martin Hanni: Oh! Südtirol. 160 Seiten, zahlreiche Farbfotos, Bindung: Klappenbroschur, Maße 150 x 210 mm. Folio Verlag, Wien – Bozen, 2024. ISBN 978-3-85256-906-2. 20 €

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