Mittwoch, 20. Dezember 2017

Achim Pasold / Ralph Stöhr: Moderne Zeiten

Achim Pasold / Ralph Stöhr:
Moderne Zeiten
 100 legendäre Freikletterrouten
in den Alpen



Fast 50 Jahre nach der Erstauflage genießt Walter Pauses „Im extremen Fels“ noch immer Kultstatus. Für jeden ernsthaften Alpinkletterer ist es nach wie vor eine unverzichtbare Informationsquelle, auch wenn etliche der darin beschriebenen Routen nicht mehr dem Zeitgeist entsprechen. 

Genau den haben nun Achim Pasold und Ralph Stöhr mit ihrer Neuerscheinung „Moderne Zeiten“ brillant eingefangen. In Format und grundsätzlichem Ansatz unverkennbar am Vorbild orientiert, in Inhalt und gestalterischem Detail konsequent der Gegenwart verpflichtet.

Beschrieben sind 100 ausnahmslos in den letzten 50 Jahren erschlossene, herausragende Frei­kletterrouten der Extraklasse zwischen Verdon in den Seealpen und dem Schneeberg vor den Toren Wiens. Natürlich dabei die Neoklassiker, die im Tourenbuch keines ambitionierten Kletterers fehlen dürfen, dazu grandiose Toprouten, für die die Klettergemeinde in den letzten Jahrzehnten mit Händen und Füßen abgestimmt hat. Aber auch Insidertipps, die erst durch dieses Buch Klassiker-Status erlangen werden. Eine Mischung, die die Entwicklung des alpinen Kletterns seit „Im extremen Fels“ exemplarisch widerspiegelt.

Die „Modernen Zeiten“ sind beim Klettern vielfältig: Abenteuer und Plaisier, Clean-climbing und alpines Sportklettern. Alles hat seinen Platz, in den Bergen und auch im Buch der beiden Autoren, die – der eine als Alpin-Verleger, der andere als Alpin-Redakteur – dieses Projekt schon seit Jahrzehnten mit sich herumtrugen. So speisen sich die Texte aus fundiertem Wissen um die Thematik und bieten so ganz nebenbei eine kleine Geschichte des alpinen Kletterns der letzten 40 Jahre. Alle großen Namen tauchen auf und ganz viele weniger bekannte. Kleine Anekdoten und Insider-Geschichten lassen die Anfänge des modernen Freikletterns noch einmal lebendig werden, ohne sich dabei in nostalgischer Verklärung zu ergehen. 

Modern ist auch die Aufbereitung der Information: Keine Routenlinien stören die ganzseitigen Wandfotos, lediglich Ein- und Ausstieg sind sanft markiert. Dazwischen kann der Leser sich die Routenlinie selbst hineinlegen, mit Hilfe kunstvoller, mit feinem Bleistift gezeichneter Wandskizzen. Die handfesten Informationen – die Topos – gibt es extra und zeitgemäß digital auf einem donwloadbaren ebook, zusammen mit den Wandfotos inkl. eingezeichneter Routenlinie.

Wem das nicht haptisch genug ist, der bekommt in der üppigen Deluxe-Edition – die nur direkt beim Verlag erhältlich ist – die Topos ausgedruckt in zwei Fächern, zum Herausnehmen und Mitnehmen in die Tour. Dazu das Brettspiel „Kletterreise durch die Alpen“ in einer großen Version für den heimischen Wohnzimmertisch und einer Mini-Variante für den Rucksack. Alpines Wissen ist dabei gefragt, körperliche Fitness und natürlich Glück. Buch, Topofächer, Spiel sowie ein Poster aller 100 Wände und ein Postkartenset kommen im edlen Schuber. Eine bibliophile Liebeserklärung für das Klettern in den Alpen – auf 777 Exemplare limitiert.

Achim Pasold / Ralph Stöhr: Moderne Zeiten. Die 100 legendären Freiklettereien in den Alpen. 224 Seiten. Zahlreiche Fotos/Topos/Skizzen. Inklusive Downloadcode für 100-seitiges Topo-ebook. Format: 250 x 210mm. Bindung: Hardcover mit Schutzumschlag. Panico Alpinverlag, Köngen, 1. Auflage 2017. ISBN 978-3-95611-100-6. 48 Euro.
Sie erhalten das Buch im Buchhandel oder hier.

Moderne Zeiten / DELUXE-EDITION – Die 100 legendären Freiklettereien in den Alpen. Buch, Topo-ebook + zwei Topofächer, Kletterreise durch die Alpen, Poster und Postkartenset im Schuber, Bestellung nur direkt bei www.panico.de - ISBN 978-3-95611-777-0, VK 89,80 Euro.

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Mittwoch, 13. Dezember 2017

Christian Thiele: 101 Dinge, die ein Skitourengeher wissen muss

Christian Thiele: 101 Dinge, die ein Skitourengeher wissen muss



Schritt für Schritt nach oben und dann in frischem Pulverschnee die Hänge hinab: Skitourengehern geht das Herz auf, wenn sie daran denken. Und Noch-Nicht- Skitourengeher merken, was ihnen zu ihrem Glück noch fehlt …

Allerdings ist das Skitourengehen kein Spaziergang, keine Sache, die man „so mal“, so nebenher ohne große Vorbereitungen macht/machen sollte. Dazu sind die Unternehmungen in der doch menschenfeindliche Schnee- und Eiswelt doch zu ernst. Denn auch hier gilt: Eine Tour ist erst zu Ende, wenn man wieder unten ist.

Das lässt uns der Autor, allen humorvollen Sätzen zum Trotz, auch deutlich wissen. Ist auch gut so.

Und so gibt es endlich ein Buch, das Anfängern Lawinenarten und Geländefallen erklärt, aber auch Wissenslücken von alten Hasen stopft. Kompaktes Wissen zum Skibergsteigen, informativ und amüsant, leicht bekömmlich und mit allem, was man wissen muss von A wie Abfahren über Z wie Zumachen der Bindung. Selbst das „schönste Gedicht über den Schnee“ ist im Buch enthalten. Dazu erfährt man wie es menschelt und was für Arten von Gruppen es gibt. Manch einer wird sich dabei wie beim Blick in den Spiegel vorkommen.

Na dann, Ski heil!

Zum Autor:
Christian Thiele, Jahrgang 1973, ist in Füssen aufgewachsen. Als gelernter Journalist schreibt er für unterschiedliche Zeitungen und Magazine, vor allem über alpine Themen. Seit der Jugend begeisterter Bergsteiger in den unterschiedlichsten Spielarten, ist seine Hauptleidenschaft das Skitourengehen. Als Trainer C Skibergsteigen leitet er Touren und Lawinenkurse für die Selektion Oberland des Deutschen Alpenvereins. Er wohnt mit seiner Familie in Partenkirchen und man trifft ihn daher vor allem im Wettersteingebirge, in den Ammergauer, sowie in den Lechtaler Alpen.

Christian Thiele: 101 Dinge, die ein Skitourengeher wissen muss. 168 Seiten, Format 12,0 x 18,5 cm, Klappenbroschur mit Fadenheftung. Bruckmann Verlag, München. ISBN-13: 978-3-7343-1150-5. € [D] 15,00, € [A] 15,50*, sFr 21,50.
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Mittwoch, 6. Dezember 2017

Joey Kelly, Till Lindemann, Dieter Kreutzkamp, Thomas Stachelhaus, Thorsten Zahn: Yukon

Joey Kelly, Till Lindemann, Dieter Kreutzkamp, Thomas Stachelhaus,
Thorsten Zahn:
Yukon
Mein gehasster Freund



Der grimmige Strom, der Yukon, der „große weite Fluss“ in Kanada und Alaska. Der kanadische Superfluss. Befahren von zwei Extremen mit ihrem Kajak „Discovery 169“. Kanada ist ja sowieso etwas im Focus der Globetrotter. Nicht zu Unrecht: Dünn besiedelt und grandiose Landschaften.

Grandios schon. Aber von einer grandiosen Herbheit. Keine Spur von Flussromantik, von wuchernden Pflanzen, inspirierendem Grün, Leben und Freude am Wachstum. Der Amazonas ist weit. Eher düster, grau, weit und fast Furcht einflößend. Mildernd hierbei die Lagerfeuerromantik. Trotzdem, man fragt sich: Was entstammt der Fotokunst von Thomas Stachelhaus, was ist Realität.

Die beiden Autoren, bislang eher musikalisch sowie sportlerisch hervorgetreten, haben sich da schon ein Highlight ausgesucht. Obwohl: Wenn man sich die Bilder ansieht, eine Spazierfahrt war das nicht. Und die Landschaft ist wirkliche eine der Extreme. Lieblich wäre nicht das passende Wort dafür. Aber grandios. Oder grimmig, wie eingangs genannt, und wie die Mienen der Autoren manchmal wirken. Gehasst vielleicht auch wegen der Anstrengungen, die eine solche Flussfahrt mit sich bringt. Oder ist es romantisch? Die wunderbaren Fotos zeigen wie das Duo im Zelt haust, jagt und fischt; Lagerfeuerromantik inbegriffen.

Extreme Landschaft, extreme Reisende
Till Lindemann und Joey Kelly, zwei Männer der Extreme: Der eine Sänger von »Rammstein«, der in seinen Texten provozierende wie feine Töne anschlägt; der andere Mitglied der legendären Kelly Family - der Autor kennt sie aus sehr früher Jahren noch als straßensingende, ja, wie sagt man am Besten, Hippies vielleicht? - und Ausdauersportler. Dazu der Fotograf, der dem grandiosen Fluss adäquate Bilder geschaffen hat.

Die beiden Männer folgen dem »Mythos Yukon« und stellen sich der Herausforderung des Flusses. Und zu allem Überfluss: In dem opulenten Buch - großformatig, schwer, in jeder Hinsicht grandios und ein publizistisches Ereignis - findet man auch bislang unveröffentlichte Gedichten von Till Lindemann.

Kongeniale Landschaftsfotos
Die unvergesslichen, grandiosen und faszinierenden Landschaftsaufnahmen von Thomas Stachelhaus, manchmal fast unwirklich erscheinend, ein andermal real und erzählend voller Details, erzählen von dem Abenteuer auf diesem grimmigen, kalten Strom.

Ohnehin schon ein extrem - schon wieder dieses Wort - großformatiges Buch, sind die Bilder oft über zwei Seiten gezogen. Mehr „drin“ in der Landschaft, im Abenteuer, kann der Leser wohl nicht sein.

Weitere Info:

Zu den Autoren und dem Fotograf:
Joey Kelly, geboren 1972 bei Toledo in Spanien, ist Bandmitglied der legendären »Kelly Family«, die bis heute über 20 Millionen Tonträger verkauft hat. Als Ausdauersportler und Abenteurer absolvierte er über 100 Marathons und Ultra-Wettkämpfe weltweit, so den Badwater-Run durch das Tal des Todes, den 400 Kilometer langen Wettlauf zum Südpol und das Radrennen Race Across America über fünftausend Kilometer am Stück.
Till Lindemann, geboren 1963 in Leipzig, verbrachte seine Jugend mit Leistungssport (Schwimmen), trat eine Lehre als Tischler an und arbeitete als Zimmermann und Korbflechter. Seit 1994 ist er Sänger und Texter der Band »Rammstein«. Weniger bekannt ist, dass er außerdem zwei sehr erfolgreiche Gedichtbände veröffentlichte. 
Dieter Kreutzkamp, 1946 geboren, arbeitet seit vielen Jahren als Reisejournalist, Fotograf und Autor. Seit mehr als 30 Jahren bereist er auf abenteuerliche Weise Afrika. Auch nach zwei kompletten Afrikadurchquerungen gilt seine Vorliebe Namibia, über das er vielfach berichtete. Darüber hinaus verfasste er Bücher über die USA, vor allem Alaska, Kanada, Australien, Neuseeland und Südeuropa. Seine zahlreiche Beiträge erscheinen auch in renommierten Magazinen, Funk und Fernsehen.

Joey Kelly, Till Lindemann, Dieter Kreutzkamp, Thomas Stachelhaus, Thorsten Zahn: Yukon : Mein gehasster Freund. 192 Seiten, ca. 100 Abbildungen, Format 38,5 x 29,7 cm, Hardcover. National Geografic. ISBN-13: 978-3-86690-640-2.
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Peter Albert: 101 Dinge, die ein Kletterer wissen muss

Peter Albert:
101 Dinge, die ein Kletterer
wissen muss



Kletterer sind ja ein ganz eigenes Völkchen. Mit eigenen Sorgen, eigenem Vokabular, eigenen Interessen. Bis jemand, der mit dem Vertikalen erst anfängt, da durchblickt, dauert es eine Weile. Da muss ein Erklärungsbuch her.

Ein Mittelding zwischen Führer, Lexikon und humorvoller Beschreibung der Dinge. Das alle Fragen rund um das Klettern erklärt: Wie eng muss ein Kletterschuh wirklich sitzen? Welche Sicherungssysteme gibt es? Was ist ein Move? Wozu dient das Crashpad? Welche Knotenarten gibt es? Und wo liegt die Crux?

Die Antworten auf diese und viele weitere Fragen liefert dieses Universalnachschlagewerk rund ums Klettern. Mal ernst, mal launig, immer top recherchiert und informativ, versammelt es 101 wichtige Dinge für alle, die gern mit Seil und Haken in steiler Wand unterwegs sind.

Das Buch liest sich gut, auch für Nichtkletternde Ehepartner, Eltern, Freunde/innen usw. Es zwingt manchmal zum Schmunzeln und Lächeln, wenn nicht gar zu mehr, und bietet sicher dem einen oder anderen Kletterer, der ganz gut rauf und runter kommt, nochmal das Plus an Know-How, die ihm vielleicht noch gefehlt hat.

Und so sollte es jeder der zur Wand, sei es in der Halle, sei es im echten Fels, fährt, in der Tasche haben. Ausleihen ist eher gefährlich - es ist so interessant, dass es fraglich ist, ob es seinen Weg wieder zurück findet.

Peter Albert: 101 Dinge, die ein Kletterer wissen muss. 192 Seiten, ca. 100 Abbildungen, Format 12,3 x 19,1 cm, Flexcover. Bruckmann Verlag, München. ISBN 978-3-7343-0911-3. € [D] 15,00, € [A] 15,50, sFr 21,50.
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